Tschechien, 1. liga, 20. kolo, 12.3.2011
Štruncovy sady / Stadion města Plzně, offiziell 7.425
Im tschechischen Spitzenspiel geht der Tabellenführer Viktoria Pilsen gegen den Tabellenzweiten Sparta Prag durch ein Tor nach einem Freistoß (neuntes Bild) in der ersten Hälfte verdient in Führung und bringt den Vorsprung dann nach der Pause gegen immer heftigere Angriffe der Gäste mit gutem Defensivspiel über die Zeit.
Das bringt die Heimfans zum Jubeln. Die Spannung des Spitzenduells war allenthalben zu spüren. Die von der Gegentribüne angeleierte Welle versandet zwar einige Male im offensichtlich darin ungeübten Publikum, aber ein Wechselgesang zwischen Fansektor und dem Rest des Stadions war sehr nett. Die zahlreichen Auswärtsfans aus Prag machten sich nur anfangs lautstark bemerkbar, später mehr durch eifrig Pyrotechnik(wurf)einsatz. Auch nach Schlußpfiff, was schließlich Wasser marsch der Feuerwehr brachte.
Für den 1911 gegründeten FC Viktoria Plzeň wäre es der erste Meistertitel. An Titeln wurden bisher zwei Cupsiege (1971 und 2010) errungen. Wie viele Vereine hat auch dieser Klub in kommunistischer Zeit eine Unzahl an Umbenennungen erlebt. Ab 1949 hieß man Sokol, Škoda oder Spartak, bevor man 1992 zum Gründungsnamen Viktoria zurückkehrte.
Das Stadion ve Štruncových sadech (Stadion im Štrunc Park) oder Stadion města Plzně (Stadion der Stadt Pilsen), wie es offiziell heißt, wurde 1955 eröffnet. Bis zu 35.000 Menschen paßten hier früher herein, davon 7.600 Sitzplätze auf der überdachten Haupttribüne. 2002 wurde das Stadion vom Hochwasser schwer beschädigt. Bei der Renovierung 2002/03 wurde eine Stehplatzkurve gesperrt und in den anderen Bereichen Plastiksitze installiert, wodurch das Fassungsvermögen auf 7.425 Plätze reduziert wurde. Diese Zahl wurde auch diesmal als offizielle Ausverkauft-Zahl vermeldet. Ein Scherz. Es waren mindestens doppelt, wenn nicht dreimal so viele Leute im Stadion. Alle Beschränkungen waren gefallen und auch die baufälligen Stehplatzränge geöffnet. Bemerkenswert an diesem Stadion sind neben der hoch aufragenden Haupttribüne die beiden Flutlichtmasten mit jeweils zwei Leuchten in der Mitte und oben.
Vor dem Spiel wurde auch ein wenig die Stadt Pilsen erkundet.
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