Donnerstag, 14. April 2011
Ballesterer 61
Rezension
Ballesterer fm
Nr. 61, April 2011
66 S.
Der Geschichte des Catenaccio widmen Reinhard Krennhuber und Jakob Rosenberg die Titelgeschichte der Aprilausgabe des Ballesterer. Der Catenaccio wurde zu der italienischen Fußballtaktik schlechthin, das Wort wird aber oftmals stereotyp und mißverständlich für den italienischen Fußball als ganzes gebraucht. Das Spektakuläre an der defensiven Spielanlage ist ja das Element des schnellen Konters. Die Autoren erwähnen in ihrem Text das hervorragende Buch Calcio von John Foot und beziehen sich auf den stilprägenden italienischen Journalisten Gianni Brera, an den hiesige Epigonen trotz Bemühen um ähnliche Dimensionen an Scheuklappennationalismus, wirren Gedankengängen, Freunderlwirtschaft und Nutzung medialer Macht zur sportlichen Einflußnahme allerdings in Bezug auf Fußballsachverstand nicht heranreichen. Zurück zum Catenaccio: Der Artikel ist sehr gut recherchiert, informativ und lesenswert.
Über „cooperativa muratori & cementisti“ habe ich durchaus geschmunzelt.
Über ein Interview mit Markus Schopp als Begleitung zum Titelthema war ich zunächst skeptisch. Doch das Gespräch ist spannend zu lesen. Die Portraits von „Defensivkünstlern“ aus der österreichischen Trainerzunft wußten ebenfalls zu gefallen.
Weiters präsentieren Jakob Rosenberg und Georg Spitaler im Heft Ergebnisse ihrer Studie über Rapid in der NS-Zeit. Dazu gibt es auch ein Interview mit Rapid-Präsident Rudi Edlinger.
Als Spin-off einer spannenden Diskussionsveranstaltung in der Wiener Hauptbücherei über die Entwicklung der Ultras am 24. Februar (Podcast) gibt es ein Interview mit dem Protagonisten der Diskussion nachzulesen, dem Fiorentina-Ultra Domenico Mungo. Der Mann hat was zu sagen.
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