Sonntag, 31. August 2025

Hartberg – Rapid 0:1 (0:0)

Bundesliga, 5. Runde, 31.8.2025
Bundesstadion Südstadt, 5.018

Mit erlösendem Kara-Tor in der Rapidviertelstunde gewann Rapid gegen den TSV Hartberg, die aufgrund Stadionumbau derzeit in die Südstadt ins Stadion von Admira Wacker ausweichen. Ein zähes, schwieriges Spiel entwickelte sich. Es gab zwar Chancen, doch die beste Möglichkeit hatten die Hartberger mit einem wuchtigen Lattenschuss. Rapid machte in der zweiten Hälfte immer mehr Druck, doch das Tor fiel nicht und nicht bis dann doch noch der Kopf von Kara ins Spiel kam.
Im Mopedcorso fuhr der Block West molto italiano von Hütteldorf in die Südstadt. Das Wappenschild aus dem Rapid-Wappen präsentierte dort die SAF in ihrer Choreographie groß über beide Ränge des Auswärtssektors: „Das Schild im Wappen – Zum Kämpfen bereit!“ Motiviert und laut feuerte man die Mannschaft zum Kämpfen an. Die offenstehenden Tribünenbereiche des Stadions waren ausverkauft und 80% bis 90% des Stadionpublikums waren Rapid-Anhang. So voll war das beim letzten Rapidpflichtspiel hier gegen Admira Wacker nicht, das allerdings im Dezember 2021 mit Gesundheitsschutzmaßnahmen im Rahmen der Corona-Pandemie und ohne Block West stattfand. Im Spiel im September 2021 waren es mit anderer Regelung und Support tausend Fans weniger gewesen als nun hier im August 2025 in einem Hartberg-Spiel. Eine ebenso volle Tribüne hatte ich hier zuletzt vor zwei Jahren beim entscheidenden Spiel um den Abstieg aus der zweiten Liga zwischen Admira Wacker und Vorwärts Steyr gesehen.
Zuletzt hatte es einen Rapid-Mopedcorso in die Südstadt im Jahr 2017 gegeben, der es damals danach auf das Titelblatt von Blickfang Ultrà schaffte.
Vier Rapid-Siege in fünf Meisterschaftsspielen ist eine gute Bilanz. Ob wir es diesmal einmal schaffen, eine Saison konstant zu spielen, wird aber noch zu beweisen sein.

Samstag, 30. August 2025

GAK – Sturm Graz 0:3 (0:1)

Bundesliga, 5. Runde, 31.8.2025
Stadion Liebenau, 16.400

Das Grazer Derby ist wieder zur Institution geworden. War das erste Match nach eineinhalb Jahrzehnten hochspannend und das zweite Cup-Derby aufsehenerregend (mit Folgewirkungen), hat sich die Begegnung mittlerweile als einer der Saisonhöhepunkte der Bundesliga etabliert. Gleich blieb auch diesmal, dass sich Sturm Graz als sportlich stärkere Mannschaft am Spielfeld durchsetzte.
Bei strömendem Regen begrüßte der GAK-Anhang, der sich an der Südostseite des Liebenauer Stadions am Nachmittag getroffen hatte, mit Feuer und Gesängen den einfahrenden Mannschaftsbus. Die Historie des Vereins war das Thema der detailreichen Choreographie der Society Graz zu Spielbeginn. Zur Botschaft „Der Mythos, der sich durch unsere Geschichte zieht, macht auf ewig den Unterschied“ bedeckte eine Überrollfahne mit historischem Motiv aus der Gründungszeit 1902 den Sektor und vorne wurden Abbildungen der Spieler- und Trainerlegenden Savo Ekmečić, Ali Ivanescu, Igor Pamić, Hans-Ulrich Thomale, Walter Koleznik, Lukas Graf, Marco Perchtold, Didi Ramusch, Aleš Čeh, Mario Zuenelli und Franz Almer in Jubelposen hochgezogen. Nach der Pause gab es eine mächtige Pyroshow. Sturm-Material unterschiedlicher Art und Herkunft präsentierten und vernichteten sie. Zu sehen waren Comunanza Seidenstadt bei der Society und Ultras Zlín bei der RAG. „Keiner kann uns stoppen! GAK!“ erschallte u.a. laut.
Der Anhang von Sturm Graz marschierte von der historischen Spielstätte Gruabn zum Stadion, wobei sie sich wie schon im Westen Wiens vor dem Spiel bei Rapid im Mai in der Disziplin des Regenmarsches angesichts herabprasselnden Niederschlags beweisen durften. In der Nordkurve war dann erneut eine Choreographie mit Bezug zu guter Musik zu sehen. Diesmal hieß es in Anklang an das schöne Lied Light My Fire der The Doors zunächst „Come on Sturm Graz light my fire“ und dann mit Bild von Jim Morrison als weitere Liedzeile „Try to set the night on fire“. Passend zum Abendtermin des Spiels erhellte danach Feuer die Nacht. In der letzten Viertelstunde hing vorne wieder der Ultras liberi-Banner gegen die laufenden behördlichen Repressionen gegen die Kurve. Im Sektor 13/12 wurde Ultras liberi nochmal in besonderer Weise durch Aufschrift auf Ganzkörperanzügen und entsprechender Beleuchtung unterstrichen. „Wenn wir hier stehen, sind wir wie benommen. Die Schwarzen hab'n uns den Verstand genommen.“ war u.a. aus der Kurve zu hören.
Auf Spruchbändern richteten sich beide Seiten u.a. Vorwürfe aus. Mit „Mentalità GAK: Choreos durch KI, singen auf der PI!“ thematisierte Sturm Aussagen auf der Polizeiinspektion während der GAK Beobachtungen in Graz anspielte, während zahlreiche Sturm-Ultras an jendem Tag auf Besuch bei Pisa waren: „Während anderen am 1.5. Freunde in Italien priorisieren, sieht man Insp. Jauk die BG durch die Stadt kutschieren!!“ Von Seiten des GAK gab es auch Kritik an der hohen Repression durch die steirische Polizei „Leitsatz der steirischen LPD: Ultras vernichten durch stetige Repression“ sowie die Forderung „Pyro entkriminalisieren!“ der Red Firm. Sturm bezog sich in einem Spruchband auf Trainings der GAK-Szene und meldete sich zum Mitmischen an.
In der Bilanz der 202 Grazer Derbys steht es nun bei 85 Siegen für Sturm Graz bei 68 des GAK. Der letzte GAK-Derbysieg datiert noch aus der Zeit vor ihren Konkursen und Unterhausjahren aus dem Jahr 2006.