Donnerstag, 28. November 2024
Rapid – Shamrock Rovers 1:1 (1:0)
UEFA Conference League, Liga, 4. Runde, 28.11.2024
Weststadion, 20.700
Rapid mit dem ersten Punktverlust in der Conference League Liga. Aus einer Halbzeit gutem Spiel mit einem Tor (Cvetković) und weiteren guten Chancen und Torschüssen blieb nur das Mindestmaß einer Führung, ein 1:0. Ein Elfmeter hätte vielleicht das 2:0 bringen können, der VAR overrulte aber den Schiedsrichter und ließ den Pfiff zurücknehmen. Stattdessen wagte sich der Rekordmeister aus Irland (Éire) erstmals nach vorne und traf auch gleich mit dem ersten Schuss aufs Tor in dieses. Tore, die man nicht schießt, bekommt man – kein Fall für ein Phrasenschwein, sondern eine gültige Fußballwahrheit. Rapid schwächelte weiter und ließ Torchancen zu. Das 1:2 machte Shamrock dann aber daraus doch nicht. Das Glück dieses Abends ist, dass kein Stripfing daraus wurde. Wir sind nicht so gut, wie wir gerne wären, weil wir aus Überlegenheit zu wenig machen. So wird das eben nichts und wir fallen zurück. Das freut mich nicht.
Grün-weiß sind unsere Farben gilt seit dem Wechsel von den Gründungsfarben Blau-Rot zu Grün-Weiß im Jahr 1906. Im Jubiläumsjahr 2024 unterstrich die Choreographie der Ultras Rapid die Bedeutung der grün-weißen Farben Rapids. „Seit 1906 Blut und Schweiß in Grün und Weiß“ stand groß zu lesen und dahinter wurde aus dem Block West ein Meer aus grün-weißen Fahnen. Schließlich wurde dazu auch noch ein Set aus Hose, Dress und Stutzen in den grün-weißen Vereinsfarben Rapids hochgezogen. Passenderweise wurde dies alles im Spiel gegen einen Gegner zelebriert, der ebenfalls grün-weiß ist. Die Shamrock Rovers trugen an diesem Abend allerdings nicht grün-weiß und auch nicht ihre Hoops (Querstreifen) wie am hochgezogenen Rapiddress, sondern liefen mit einem neuen Auswärtsdress in lila auf. Ausgerechnet. Beim Einlauf wurden sie zum Aufwärmen daher vom Block West auch mit „Viola, viola vaffanculo“ bedacht. „Wien ist komplett antiviolett!“ ertönte in der zweiten Hälfte.
Nach dem Ausgleich zehn Minuten nach Wiederbeginn war aus dem Gästeblock etwas mehr zu hören und sie sangen bis zum Schluss. Davor kam da abseits von ein paar „Come on, Shamrock!“ wenig. Die 2001 gegründeten SRFC Ultras waren die erste Ultras-Gruppe in Irland. Sie zeigten eine Überrollfahne und hatten etwas Rauch dazu, den aber der Hütteldorfer Westwind unbarmherzig verblies. Verbindungen pflegt man u.a. zu Panathinaikos und Hammarby und vor zwei Jahrzehnten war der Kontakt zu Rapid da. Das ist heute aber nicht mehr so.
Im Block West gab es Applaus für die Gäste aus Parma und „Curva Nord Matteo Bagnaresi“-Gesänge im Tornados-Block. Danach gab es bei UR Applaus für die Ultras Tito Cucchiaroni von Sampdoria, die bei ihnen waren. Nürnberg wurde anschließend vom gesamten Block West lautstark begrüßt.
Der Shamrock Rovers Football Club (irisch Cumann Peile Ruagairí na Seamróige) aus Dublin (Baile Átha Cliath) glänzt mit Vereinsfarben Grün-Weiß und Gründungsjahr 1899. Vor fünf Jahren hatte ich sie auswärts im großen Dublin-Derby im Dailymount Park bei den Bohemians gesehen. Damals waren sie erst 17-facher irischer Meister mit dem letzten Titelgewinn 2011. Seither kamen mit den Meistertiteln 2020, 2021, 2022 und 2023 vier weitere Titel zu insgesamt nun 21 hinzu. Serienmeister sind sie allerdings nicht mehr, da sie den Titel 2024 an Shelbourne verloren. Rapid traf bereits vor 60 Jahren im Europacup der Meister 1964/65 auf die Shamrock Rovers. Nach einem 3:0-Hinspielsieg im Praterstadion vor 43.000 gewann Rapid damals auch auswärts vor 40.000 (!) im Dailymount Park 2:0. Ein Rückspiel und eine Auswärtsreise verwehrt einem die UEFA ja nun mit ihrem obskuren „Liga“-Modus. Ein Teil davon ist auch das Überspringen einer anschließenden K.O.-Runde, wenn man auf den oberen Rängen der aus Einzelspielen gegen unterschiedliche Gegner irrational zusammengesetzten Tabelle abschließt. Das hat Rapid noch nicht erreicht und kann es noch verspielen.
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