Sonntag, 22. Januar 2023

Kayserispor – Beşiktaş 0:2 (0:2)

Türkei, Süper Lig, 20. Hafta, 22.1.2023
Kayseri Kadir Has Stadı, 15.331

Kayserispor empfing in der türkischen Süper Lig Beşiktaş JK. Die Gäste gingen schon in Minute 2 in Führung und erhöhten diese vor der Pause, wenngleich das Tor einige Diskussion nach sich zog. Sieben Minuten Nachspielzeit in der ersten Hälfte und fünf Minuten in der zweiten Hälfte wie hier sind in der Türkei nicht ungewöhnlich. Das Spielergebnis war dann schließlich auch dem Verlauf entsprechend. Ein Ausschluss in der Nachspielzeit für Beşiktaş änderte daran nichts mehr.
Mit landestypischen Gesängen und Support unterstützten die 2008 gegründeten Kapalı Kale Kayserispor. Auf der Längsseite hing ungewöhnlich deutschsprachig „Zu Ehren von Kapalı Kale“. Nach Schlusspfiff verschwand die Mannschaft gleich in der Kabine – bis auf einen Spieler, der sich auf den Weg zur Fantribüne gemacht hatte und dann überrschaft war, dass er allein ist. So applaudierte er den Fans allein und verabschiedete sich.
Leidenschaftlich und immer wieder laut sowie mit einigen Böllern waren auch die den Sektor im Eck ausfüllenden, wohl rund 2.000 Gästefans immer wieder zu hören. Zwischen Heimfans und Gästeblock gab es den einen oder anderen unfreundlichen Gesang.
Der Kayserispor Kulübü wurde 1966 aus einer Fusion der Vereine Erciyes Gençlik, Yeni Sanayispor, Fenergençlik und Ortaanadoluspor. Der türkische Fußballverband bot damals zur Verbreitung des Fußballs Plätze in der zweiten Liga an, wenn sich Vereine in Städten zu Großvereinen zusammenschließen. Kayseri kam das gelegen, da man ohnehin schon ein Stadion dafür besaß. 1973 stieg Kaserispor erstmals auf. Der einzige große Titelgewinn ist der Cupsieg 2007/08. Weitere Erfolge sind der Cupfinaleinzug 2021/22 sowie die Saisonen in der höchsten türkischen Spielklasse 1973/74 und 1974/75, 1979/80, 1985/86, 1992/93 bis 1995/96, 1997/98, 2004/05 bis 2013/14 und nunmehr seit 2015/16. Ungewöhnlich war der Aufstieg 2004: Kayserispor schloss die zweitklassige 1. Lig zwar nur an sechster Stelle ab, doch der weitere Stadtverein Kayseri Erciyesspor gab seinen Aufstiegsplatz an Kayserispor ab. Aus Kayseri Erciyesspor wurde Kayserispor und stieg unter diesem Namen mit der Erciyesspor-Mannschaft in die Süper Lig auf, während aus Kayserispor stattdessen Kayseri Erciyesspor wurde und mit der bisherigen Kayserispor-Spielern in der zweiten Liga weiterspielte. Die beiden Vereine aus Kayseri verbindet eine auch vom Anhang geprägte Freundschaft. Großer Rivale ist hingegen im İç Anadolu Derbisi („zentralanatolisches Derby“) Sivasspor. Ausgerechnet gegen sie verlor Kayserispor das Cupfinale 2022 in der Verlängerung.
Der Ex-Rapidler Muhammet Akagündüz spielte 2006 für Kayserispor. Ümit Erbay tat dies zuvor 2000/01.
Das Kayseri Kadir Has Stadı wurde 2009 nach drei Jahren Bauzeit eröffnet. Benannt ist das Stadion nach dem aus Kayseri stammenden Unternehmer Kadir Has, der in Kayseri allerei zahlt und auch das Stadion mitfinanzierte. Es bietet 32.864 Plätze auf zwei Rängen. Sowohl Kayserispor als auch Kayseri Erciyesspor spielen hier. 2011 fand hier das türkische Cupfinale statt. Seit drei Monaten trägt das Stadion einen Sponsornamen.
Vor dem Spiel wurde die Stadt Kayseri besichtigt.

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