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Mittwoch, 13. März 2024

Ballesterer 186




Rezension


ballesterer
Nr. 186
März 2024
84 S.







„Fußballstadt Istanbul – Futbol şehri İstanbul“ ist das Thema und steht groß am zweisprachig gehaltenen Titelblatt des ballesterer Fußballmagazin / Futbol dergisi vom März 2024 / Mart 2024. Ein Preis in türkischer Lira ist nicht aufgedruckt, was angesichts der mit zuletzt 65% seit Jahren hohen Inflationsrate in der Türkei vielleicht auch sinnvoll ist. Dafür hat man hier die seltene Gelegenheit, Worte anderer Sprachen in entsprechend korrekter Schreibweise mit diakritischen Zeichen zu sehen.
Abgebildet ist am Titelblatt das historisch besondere Vefa Stadı, was schon darauf hindeutet, dass sich die aus fünf Leuten bestehende Expeditionsgruppe eingehend mit İstanbul beschäftigt. Sie erkunden die Fußballstadt, sind beim Einstimmen der Çarşı von Beşiktaş in einem Park vor dem Spiel dabei, besuchen Galatasaray und sprechen mit dem Vereinshistoriker von Fenerbahçe ebenso wie mit dem Präsidenten des an die Geschichte der Stadt erinnernden Beyoğlu Spor Kulübü, der nämlich auch den griechischen Namen Αθλητικός Σύλλογος Πέρα trägt. Ein spannendes, anderes Stadtportrait. Ein Artikel im Rahmen des Schwerpunkts beschäftigt sich auch mit dem Frauenfußball in der Türkei.

Spannend und aufschlussreich ist ein Interview mit Rapid-Trainer Robert Klauß. Man erfährt hier über seine Person und seine Ansichten in einem Ausmaß, das ich zumindest bisher anderswo noch nicht gelesen hatte. Etwa, von welchem Verein er Fan ist, und dass sein erstes Dress damals mit dem Namen eines ehemaligen Rapid-Spielers war. Oder seine politische Haltung.

Die Welt der Nationalmannschaften und ihres Brimboriums blende ich wie alles, was uninteressant ist, völlig aus. Wenn ich dann doch Informationshappen bekomme und etwa hier im Editorial von Jakob Rosenberg über die von der FIFA verkündete „größte Ankündigung in der Geschichte der Ankündigungen“ lese, bestätigt mich das in meiner rigiden Sichtweise.

Weitere Themen im Heft sind u.a. ein bewegender Nachruf auf Kay Bernstein, Richard Strebinger in Kapfenberg (nach der Geschichte des Ronivaldo in Kapfenberg in Heft 185 erleben wir hier womöglich still und heimlich den Beginn einer Kapfenberg-Serie?), eine großartige Spielbesuchs-Geschichte von Nino Duit in Kathmandu sowie Berichte von Thomas Unger über einen malerischen Unterhausplatz in Panama und einen Spielbesuch mit (wenig verwunderlicher) Anweisenheit von deutschen Hoppern bei Cavese.

„Zug zum Tor“ nenne ich meine Folge über den ESV Admira Villach in meiner Amateurfußballserie Nebenschauplätze im Heft.


A4 / 7,50 € / erhältlich im Zeitschriftenhandel

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