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Donnerstag, 5. November 2020

Rapid – Dundalk 4:3 (1:1)

Europa League, Gruppe B, 3. Runde, 5.11.2020
Weststadion, unter Ausschluss der Öffentlichkeit

Nervenstrapazierend. Schneller Rückstand, Ausgleichstreffer per Weitschuss und dann Halligalli in der Rapidviertelstunde: Führung per Kopfball, unnötiger Elfmeter zum Ausgleich, wieder Führung per Kopfball, erneutes Zaubertor von Demir und Schlusspunkt zum 4:3 wieder durch Elfmeter. Gut war das nicht gerade gegen den 14-maligen Meister (zuletzt 2019) und elfmaligen Cupsieger (zuletzt 2018) aus Irland Dundalk FC. Aber immerhin: Drei Punkte.
Zuschauerinnen und Zuschauer waren im Unterschied zum letzten Europacup-Heimspiel vor zwei Wochen und noch dem letzten Meisterschaftsspiel am Sonntag nicht mehr erlaubt, aufgrund der Coronavirus-Schutzmaßnahmen bei exponentiell steigenden Infektionszahlen und sich rasant füllenden Spitälern mit zu vermeidbarem Sterben von Menschen führender Auslastung in Sicht.
Vor dem Stadion wehte eine schwarze Fahne, das Spiel begann mit einer Trauerminute und beide Mannschaften trugen Trauerflor. Die vergangenen Tage waren in Wien nicht nur von der allgegenwärtigen Coronavirtus-Pandemie geprägt, sondern von einem Terrorattentat am Montagabend, wie es Österreich seit 25 Jahren (rechtsextremer Bombenanschlag in Oberwart 1995 mit vier Toten) bzw. 35 Jahren (palästinensisches Attentat am Flughafen Schwechat 1985 mit vier Toten und 39 Verletzten) und Wien selbst seit 39 Jahren (palästinensischer Überfall auf die Synagoge in der Seitenstettengasse 1981 mit zwei Toten und 21 Verletzten) nicht mehr gekannt hatte. Letzterer Ort war auch Angriffspunkt des islamistischen Attentäters 2020 mit vier Toten und 22 Verletzten in der Innenstadt. Ein Anrainer hat ihm ein wienerisch beherztes „Oaschloch!“ nachgerufen. Darauf bezog sich ein Dienstagabend in der Nähe des Tatorts aufgehängtes Spruchband der Tornados Rapid „Für die Freiheit und das Leben – Gegen Oaschlecha!“. Ein ebenfalls Dienstagabend im Weststadion aufgehängtes und auch bei diesem Spiel zu sehendes Spruchband der Ultras Rapid besagte „In Gedanken bei den Opfern und ihren Angehörigen. Einer für alle – alle für Wien!“ Am Mittwochabend legte eine Delegation des Block West am Tatort einen Kranz nieder und entzündete Kerzen für die Opfer. In Österreich herrschte dreitägige Staatstrauer, weswegen die angesetzten ÖFB-Cup-Spiele abgesagt worden waren. Nur die Europacupspiele, bei denen die UEFA Veranstalter ist, fanden in diesen Tagen statt.
Zur Jahresendzeit wird im Block West traditionell für einen karitativen Zweck gesammelt. Ein in den letzten Jahren dabei immer beliebter werdender Standpfeiler davon war der Tornados-Punschstand. Aus auf der Hand liegenden Gründen kann es diesen heuer nicht geben. „Wir werden trotz allem die Vorweihnachtszeit nutzen und für die gute Sache mobil machen. Gerade in der jetzigen Situation strudeln die zumeist chronisch unterfinanzierten wohltätigen Organisationen noch mehr – es fehlt an allen Enden an Geld.“ schrieben sie aber. Sie rufen dazu auf, Spenden an das angegebene Konto zu überweisen und bieten als Gegenleistung ein Präsent an: „Als kleinen Anreiz werden wir euch (zumindest solange der Vorrat reicht) für eine Spende von 10 Euro eine kleine und für Spenden von 25 oder mehr Euro eine etwas größere Überraschung zukommen lassen.“

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