Tschechien, 1. liga, 22. kolo, 31.3.2018
Stadion Na Stínadlech, 10.142
Teplice glich eine Führung von Sparta Prag aus und hätte mit etwas mehr Können und Glück im Abschluss zum Ende auch gewinnen können. Während die Heimmannschaft mit dem Remis im Mittelfeld stabil bleibt, verliert Sparta Boden in der erhofften Aufholjagd auf einen Europacupplatz, von dem man derzeit vier Punkte entfernt ist.
Mit über 10.000 Zuschauerinnen und Zuschauern hat das schöne Stadion in Teplice jedes Jahr gegen Sparta seinen höchsten Besuch. Der Teplice-Fansektor im Eck der Hintertortribüne (Sektor 15) und eine weitere, eher familiäre, Gruppe auf der Längsseite (Fanklub FK Teplice) unterstützten ihren Verein auf ihre Art mit Sprechchören. Gegen Spielende zeigte man im Sektor 15 Sparta-Schals und verbrannte sie.
Der Sparta-Auswärtsblock schoss nach Anpiff Feuerwerksraketen ab und hatte Fackeln mit, was gleich nach wenigen Sekunden Spielzeit eine Spielunterbrechung zur Folge hatten. Richtig laut wurde man beim mehrmals zu hörenden Sparta!-Sprechchor.
Der Fotbalový klub Teplice wurde 1945 als SK Teplice-Šanov als tschechischer Klub in der gleichnamigen, bis dahin überwiegend deutschsprachigen nordwestböhmischen Stadt Teplitz-Schönau (deutsch) bzw. Teplice-Šanov (tschechisch), die seit 1948 nur mehr Teplice heißt, neu gegründet. Zuvor gab es hier bis zur Vertreibung der deutschsprachigen Bevölkerung nach den Naziverbrechen den 1903 gegründeten Teplitzer FK, der 1940 wie alle anderen Teplitzer Sportvereine aufgelöst und durch die NS-Sportorganisation NSTG Teplitz-Schönau ersetzt wurde. Im Zuge der Umorganisation des tschechoslowakischen Sportsystems unter dem Dach der Sokol-Organisation wurde aus dem 1945 neugegründeten Verein 1948 Sokol Teplice. In der kommunistischen Zeit trug man dann verschiedene Namen, die u.a. die wechselnde Zuordnung zu Wirtschaftsbereichen bzw. Unternehmen aus der Wasserkraft und Glasindustrie widerspiegelten: 1949 ZSJ Technomat Teplice, 1951 ZSJ Vodotechna Teplice, 1952 ZSJ Ingstav Teplice, 1953 DSO Tatran Teplice, 1960 TJ Slovan Teplice und 1966 TJ Sklo Union Teplice. Ab 1991 hieß der Verein zunächst TFK VTJ Teplice, dann ab 1993 FK Frydrych Teplice und nunmehr seit 1994 FK Teplice. Im tschechoslowakischen Fußball spielte man seit 1948 entweder in der ersten (1948 bis 1953, 1964 bis 1979) oder zweiten Spielklasse und gewann 1977 den tschechischen Cup, verlor dann aber das tschechoslowakische Cupfinale gegen den slowakischen Cupsieger Lokomotíva Košice. Im tschechischen Fußball nach der Auflösung der Tschechoslowakei spielt Teplice seit 1996 in der ersten Liga und wurde 2003 sowie 2009 Cupsieger. Im UEFA-Cup erreichte man daraufhin 2003/04 die dritte Runde − nachdem man Kaiserslautern und Feyenoord ausgeschaltet hatte, schied man gegen Celtic aus. 2009/10 scheiterte man nach dem Cupsieg sogleich im ersten Antreten im Play-off der Europa League gegen Hapoel Tel Aviv. Im UEFA-Cup spielte Teplice auch 1971/72 (1. Runde) und 2005/06 (1. Runde). Nach der besten Meisterschaftsplatzierung der Vereinsgeschichte, dem zweiten Tabellenplatz der tschechischen Liga 1998/99, konnte Teplice 1999/2000 in der 3. Qualifikationsrunde der Champions League antreten und schied dort gegen Borussia Dortmund mit zwei 1:0-Niederlagen aus.
Rapid spielte zuletzt 2011 im Hanappi-Stadion ein Wintertestspiel gegen den FK Teplice (3:1). 1908 spielte Rapid am 19. und 20. April in Freundschaftsspielen zweimal hintereinander beim Teplitzer FK (erst 2:2 und dann 2:1-Sieg).
Das Stadion Na Stínadlech wurde 1973 eröffnet. Mit 18.221 Plätzen ist es eines der größten Stadien des Landes, davon sind 17.255 überdachte Plätze im Tribünen-U und der Rest auf der offenen Hintertorseite.
Vor dem Spiel wurde die Stadt Teplice besichtigt.
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Samstag, 31. März 2018
Olympia Praha - Vlašim 1:1 (1:1)
Tschechien, FNL, 20. kolo, 31.3.2018
Stadion Evžena Rošického, 625
Nach vorsichtigem Spielbeginn der beiden Tabellenmittelständler der tschechischen zweiten Liga gingen die Gäste Mitte der ersten Hälfte in Führung, doch Olympia Praha konnte wenig später ausgleichen. Die zweite Halbzeit war dann vergleichsweise lahm und es passierte nicht mehr viel, sodass es beim 1:1 blieb.
Locker ein Zehntel der Zuschauerinnen und Zuschauer waren deutsche Groundhopper, die deutsche Sprache war an vielen Stellen der einzig geöffneten Haupttribüne zu hören.
Der FK Olympia Praha wurde 2017 neugegründet, nachdem der bisherige FC Olympia Hradec Králové den Aufstieg in die zweite tschechische Fußballiga erreicht hatte, aber die eigene Sportanlage nicht zweitligatauglich war und man nicht beim FK Hradec Králové spielen konnte oder wollte. Stattdessen spaltete sich die Kampfmannschaft des 1901 gegründeten ältesten Fußballvereins der nordböhmischen Stadt Hradec Králové (Königgrätz) ab und gründete in Prag einen neuen Klub, wo das Stadion Evžena Rošického ohnehin leer stand. In Hradec Králové selbst besteht Olympia nunmehr derzeit nur mehr im Nachwuchsbereich weiter.
Das Stadion Evžena Rošického wurde 1926 in Prag als Nebenanlage neben dem großen Strahov-Stadion für die Sokol-Turn-Massenveranstaltungen errichtet. Sein heutiges Aussehen erhielt es 1978, als es für die Leichtathletik-Europameisterschaften um- und ausgebaut wurde. Heute umfaßt es 18.775 Sitzplätze. Das, von mir 2014 einmal besichtigte, Stadion ist nach dem Leichtathleten, Sportjournalisten und Widerstandskämpfer Evžen Rošický benannt, der von den Nazis 1942 hingerichtet wurde. Viele Prager Fußballvereine trugen hier zu verschiedenen Zeiten ihre Spiele aus, etwa bei Stadionumbauten. Am längsten spielte hier durchgehend Slavia Prag von 2000 bis 2008 bis zur Eröffnung des neuen Stadion Eden. Seither stand das Stadion mit wenigen Ausnahmen meist leer, u.a. spielten hier 2009/10 die falschen Bohemians, 2010 die echten Bohemians und Kladno sowie 2011 Dukla Prag. 2017 trug Slavia das letzte Spiel der Saison 2016/17 samt den Meisterfeiern hier aus, da das eigene Stadion Eden von den Aufbauten eines Konzerts von Depeche Mode belegt war.
Stadion Evžena Rošického, 625
Nach vorsichtigem Spielbeginn der beiden Tabellenmittelständler der tschechischen zweiten Liga gingen die Gäste Mitte der ersten Hälfte in Führung, doch Olympia Praha konnte wenig später ausgleichen. Die zweite Halbzeit war dann vergleichsweise lahm und es passierte nicht mehr viel, sodass es beim 1:1 blieb.
Locker ein Zehntel der Zuschauerinnen und Zuschauer waren deutsche Groundhopper, die deutsche Sprache war an vielen Stellen der einzig geöffneten Haupttribüne zu hören.
Der FK Olympia Praha wurde 2017 neugegründet, nachdem der bisherige FC Olympia Hradec Králové den Aufstieg in die zweite tschechische Fußballiga erreicht hatte, aber die eigene Sportanlage nicht zweitligatauglich war und man nicht beim FK Hradec Králové spielen konnte oder wollte. Stattdessen spaltete sich die Kampfmannschaft des 1901 gegründeten ältesten Fußballvereins der nordböhmischen Stadt Hradec Králové (Königgrätz) ab und gründete in Prag einen neuen Klub, wo das Stadion Evžena Rošického ohnehin leer stand. In Hradec Králové selbst besteht Olympia nunmehr derzeit nur mehr im Nachwuchsbereich weiter.
Das Stadion Evžena Rošického wurde 1926 in Prag als Nebenanlage neben dem großen Strahov-Stadion für die Sokol-Turn-Massenveranstaltungen errichtet. Sein heutiges Aussehen erhielt es 1978, als es für die Leichtathletik-Europameisterschaften um- und ausgebaut wurde. Heute umfaßt es 18.775 Sitzplätze. Das, von mir 2014 einmal besichtigte, Stadion ist nach dem Leichtathleten, Sportjournalisten und Widerstandskämpfer Evžen Rošický benannt, der von den Nazis 1942 hingerichtet wurde. Viele Prager Fußballvereine trugen hier zu verschiedenen Zeiten ihre Spiele aus, etwa bei Stadionumbauten. Am längsten spielte hier durchgehend Slavia Prag von 2000 bis 2008 bis zur Eröffnung des neuen Stadion Eden. Seither stand das Stadion mit wenigen Ausnahmen meist leer, u.a. spielten hier 2009/10 die falschen Bohemians, 2010 die echten Bohemians und Kladno sowie 2011 Dukla Prag. 2017 trug Slavia das letzte Spiel der Saison 2016/17 samt den Meisterfeiern hier aus, da das eigene Stadion Eden von den Aufbauten eines Konzerts von Depeche Mode belegt war.