Rapid – Sturm Graz 1:1 (1:1)

Bundesliga, 8. Runde, 24.9.2023
Weststadion, 21.600

35 Jahre Ultras Rapid war das große Thema des Tages, das die UR mit mehrteiligen Choreographien und großen Aktionen im Block West feierten.
Am Spielfeld sah die ansehnliche Zahl von 21.600 Leuten eine gut spielende Rapid, die auch in Führung ging, aber es nach dem Ausgleich nicht schaffte, das weitere Tor für den verdienten Sieg zu schießen. Rapid hat klar einen Schritt nach vorne gemacht gegenüber voriger Saison. Zu großen Teilen macht das Freude beim Zuschauen. Barišić macht das offensichtlich richtig. Das nötige Toreschießen für das Gewinnen von Matches ist allerdings kein kleiner Bestandteil des Fußballspiels. Da hapert es. Es dauert noch ein paar Runden, bis die Tabelle geteilt und die Hälfte der gewonnenen Punkte wieder aberkannt wird. Dass sich Rapid dann mit 50% weniger Punkten im Unteren Play-off wiederfindet, ist derart eine realistische Perspektive.
„35 Jahre Ultras Rapid – Ein Kunstwerk gezeichnet aus der Feder des Indianers“ verkündete das Hauptspruchband des ersten Schritts der Jubiläumschoreographie. Ein mit 35 Jahre in typischer UR-Schriftart und Farbgebung beschrifteter Vorhang zeigte einige markante Choreographien der Vergangenheit. Dahinter kam eine Überrollfahne zum Vorschein, die mit Jubiläumslogo und Ultras-Schriftzug versehen war und einen diverse Sehenswürdigkeiten Wiens von einem Felsen aus betrachtenden Indianer auf einem Pferd zeigte. Mit Überziehern wurde aus der Masse im Block West ein ganzes lebendes Bild, das die 35 anzeigte. Noch lebendiger wurde das Bild, als Zettel hochgehalten und gesenkt wurden, die UR zeigten. So ergab sich eine bewegte Choreographie, die abwechselnd 35 und UR zeigte. Herrlich anzusehen.
Nach der Pause hüllten die Ultras den Block West erst in ein Rapid-Balkenmuster mit Fahnen und Bändern, welche die Jahreszahlen 1988 und 2023 zeigten, und zogen dann einen weiteren Vorhang hoch, der einen Alex in Rapidfarben samt Ultras-Schriftzug zeigte. Die Rapidviertelstunde wurde mit einer prächtigen Pyro-Show über den ganzen Block zelebiert. Zur 88. Minute feierten sich die 1988 gegründeten Ultras Rapid abschließend mit einem in die Luft geschossenen Balkenmuster aus Rauch. Das war stark.
Die Tornados revanchierten sich mit Spruchbändern für die Häme, die sich aus der Grazer Nordkurve wegen eines schnell kaschierten Missgeschicks bei ihrer 20-Jahre-Jubiläumschoreographie über sie ergossen hatte. Die Grazer Bastion Nord tritt derzeit nicht mit Fetzen am Zaun in Erscheinung. Bei ihrer 20-Jahres-Choreographie hatten sie nicht nur ein doch überraschend riesiges Feuerwerk entzündet sondern eben auch einen Schreibfehler mit fehlendem N gemacht („uneinehmbar“). Das N thematisierten die Tornados später noch in einem weiteren Spruchband, das die allseits bekannte Durchfallwirkung des jahreszeitlich beliebten Getränks Sturm zum Inhalt hatte.
Die Alte Garde tauschte in Minute 60 ihren Fetzen, der nun wieder den einschlägigen Begriff der dritten Halbzeit enthält, und begleitete dies mit Spruchband „3. HZ – zurück zur Straße! Oldschool AG“ und Pyro.
In Minute 33 zeigten sowohl Block West als auch der Auswärtsblock anlässlich des anstehenden Cupspiels Spruchbänder für die Austria Salzburg und gegen den Dosenkonzern, der 2005 in seiner Übernahme der alten Austria Salzburg zwar erfolgreich war, aber im Versuch den Verein und seine Fans auszulöschen durch die Neugründung und das Überleben der Austria Salzburg zum Scheitern verurteilt ist. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit habe ich entsprechende Spruchbänder der Aktion von Admira Wacker und SKN St. Pölten selbst sowie in den Weiten des Internetz von GAK, Blau-Weiß Linz, LASK, Altach, Schwarz-Weiß Bregenz, der Wiener Austria sowie dem nicht österreichischen (obzwar 438 Jahre bis 1806 habsburgischen) Freiburg gesehen.