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Sonntag, 27. November 2022

Lausanne – Aarau 2:2 (2:0)

Schweiz, Challenge League, 18ème journée, 27.11.2022
Stade de la Tuilière, 4.580

Ein Remis zweier Tabellennachbarn, die versuchen an der Tabellenspitze dran zu bleiben. Wobei das Ergebnis für Lausanne nach 1:0 nach einer Viertelstunde und 2:0-Führung nach einer halbe Stunde wohl näher an einer gefühlten Niederlage dran war und man beim FC Aarau mit Ausgleichstreffer in Minute 90 den Punkt als Erfolg feiern konnte. Aufgrund der geplanten Aufstockung der ersten Liga gibt es heuer zwei Aufsteiger aus der Challenge League und einen Barrage-Platz.
Das zehnjährige Jubiläum der Loz Boys Lausanne wurde im Kop Sud Lausanne, wie die Fankurve um Loz Boys und Tricards im neuen Stadion hier genannt wurde, gefeiert. „Allez, allez Lausanne, allez ...“ tönte es am Nachmittag durch die Straßen der Innenstadt der Stadt Lausanne, als der Kop Sud im stimmungsvollen cortège, u.a. am alten Stadion vorbei, hierher marschiert ist. In mehreren Schritten gab es dann eine sehenswerte Choreographie. Vor Spielbeginn zeigten die LB eine Überrollfahne mit Gruppenlogo, Name und Jahreszahlen 2012 und 2022 zum auf das alte und das neue Stadion Bezug nehmenden Spruch „Nés a la Pontaise il y a dix années pour faire trembler la Tulière à tout jamais“ („vor zehn Jahren in der Pontaise geboren, um die Tuilière für immer erzittern zu lassen“). Nach Ankick folgte eine weiß-blaue Pyroshow in den Vereinsfarben. Im Roten Licht der Fackeln sollte der Kop Sud im weiteren Verlauf des Abends noch sehr oft erleuchten. Ein Moment davon war wenige Minuten später ein Vorhang mit Mob-Bild, das zum Spruch „Qu'il pleuve, qu'il neige ou qu'il fasse beau, les LB sont acharnés à tes côtés depuis 10 années“ („Ob es regnet, schneit oder die Sonne scheint, die LB sind seit 10 Jahren unerbittlich an eurer Seite“) hochgezogen und hernach effektvoll beleuchtet wurde. Zur Minute 65 gab es erst eine weiße Pyroshow, aus der dann eine Raketenbatterie an Feuerwerk in den Nachthimmel abgeschossen wurde.
Von den Freunden der Lingon's Boys aus Dijon gab es für die Loz Boys eine Gratulation zur Halbzeit „Joyeux anniversaire à nos frères Lausannois“. Zu sehen war bei Lausanne auch noch Solothurn und Winterthur.
„Hauet sie weg ond holed euch de Sieg!“ war die Aarauer Forderung am Gästeblock. Die Blicke galten an diesem Abend aufgrund der vielen Aktivitäten stärker der Heimkurve, doch das war auch von der Szene Aarau ein guter Auftritt. Eine Version von Dragostea Din Tei blieb im Ohr hängen. Austria Salzburg war zu Gast.
Vor Spielbeginn gab es eine Schweigeminute für den vor einer Woche verstorbenen Schweizer Fußballer Karim Gazzetta.
Der FC Lausanne-Sport wurde 1896 als Montriond Football Club gegründet. 1905 wurde daraus Montriond-Sports. Seit 1920 hieß man Lausanne-Sports (LS). Die größten Erfolge sind sieben Schweizer Meistertitel 1912/13, 1931/32, 1934/35, 1935/36, 1943/44, 1950/51 und 1964/65 sowie neun Schweizer Cupsiege 1934/35, 1938/39, 1943/44, 1949/50, 1961/62, 1963/64, 1980/81, 1997/98 und 1998/99. Acht weiter Male stand man im Cupfinale (zuletzt 2010). Nach Konkurs 2003 wurde Lausanne-Sports als Lausanne-Sport (notabene ohne s am Schluss) neugegründet und musste in der fünften Spielklasse neu beginnen. Als Zweitligist spielte man 2020/11 als dem Meister FC Basel unterlegener Cupfinalist im Europacup und schaffte es über zwei Qualifiaktionsrunden in die Gruppenphase der Europa League. 2011/12 hatte LS auch wieder die erste Liga erreicht. Man konnte die Super League aber nicht konstant halten und stieg dreimal wieder in die Challenge League ab. Ob heuer der dritte Wiederaufstieg gelingt, ist noch offen.
Rapid spielte zuletzt vor zwanzig Jahren im Wintertrainingslager im Jänner 2002 in Dubai gegen Lausanne-Sports (1:1). Sie waren aber auch schon 1949 Teilnehmer des Wiener Osterturniers im Praterstadion gewesen, im Rahmen dessen Rapid vor 18.000 Zuschauerinnen und Zuschauern gegen Lausanne-Sports 5:1 gewann.
Das Stade de la Tuilière wurde 2020 nach drei Jahren Bauzeit und Kosten von 165 Mio. CHF eröffnet. Der im Unterschied zum ein Stück weiter südlich liegenden Vorgänger als reines Fußballstadion errichtete Neubau löste das Stade Olympique de la Pontaise als Spielstätte ab. Es gibt hier 12.544 Sitzplätze und ein Kunstrasenspielfeld.

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