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Mittwoch, 27. November 2019
Ballesterer 147
Rezension
Ballesterer
Nr. 147, Dezember 2019
84 S.
Wie sich der Fußball mit dem Klimawandel auseinandersetzt, ist Thema des Heftschwerpunkts. Wenn man liest, „Der 1. FSV Mainz 05 erklärte sich 2010 in Zusammenarbeit mit dem damaligen Hauptsponsor, dem Ökostromanbieter Entega, zum klimaneutralen Verein.“ muss man schmunzeln, wenn man daran denkt, dass dieser Verein 2011 seine Spielstätte vom innerstädtischen Standort in Fußdistanz zum Hauptbahnhof ins Niemandsland am Stadtrand in ein Neubaustadion verlegte, das ohne taugliche öffentliche Anbindung abseits von überlasteten Shuttlebussen war und zu dem erst Jahre nach Eröffnung eine Straßenbahnlinie gebaut wurde. Neben Beispielen aus dem großen Fußball findet sich im Klimakrisen-Schwerpunkt auch ein Seitenblick auf den Hobbyklub Los Amigos in der niederösterreichischen Melktaler Hobbyliga, wo man sich der Vermeidung von unnötigem Plastik verschrieben hat. Mit praktischen Folgen, wie Dominik Heindl schreibt: „Nach der Siegerehrung feiern die Turniergäste in Schollach an diesem Augustabend bis spätnachts weiter. Am Morgen danach zeigt sich ein weiterer Vorteil der Plastikreduktion: Wird weniger Müll produziert, muss man auch weniger aufräumen.“
„,Gestern ist der Cousin unseres Tormanns in Syrien gestorben‘, sagt Mazlum Shechi. ,Ich weiß, dass es für ihn schwer ist, sich zu konzentrieren, weil ich selbst 2013 meinen Bruder verloren habe.‘ Ein wichtiger Antrieb für die Gründung des FC Kurd Wien vor zwei Jahren sei es gewesen, Spielern Ablenkung von den Ereignissen in der Heimat zu verschaffen, erklärt der Vereinsobmann.“ Man schluckt gleich einmal beim Beginn von Klaus Federmairs Artikel über seinen Besuch bei kurdischen und türkischen Migrantenfußballvereinen in Wien.
Mit Ex-Rapidler Louis Schaub gibt es ein Interview darüber, wie gut es ihm beim 1. FC Köln gefällt. Weitere Themen im Heft sind die Geschichte der SG Wattenscheid 09, die nach langem schweren Leiden den Spielbetrieb eingestellt hat, schöne Bilder von For Forest vom Kärntner Fotografen Stefan Reichmann oder calcio popolare in Rom.
Die Völkermarkter Lilienberg-Arena stelle ich in dieser Ausgabe in meiner Amateurfußballreihe Nebenschauplätze vor.
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