Frosinone – SPAL 4:0 (3:0)

Italien, Serie B, 18a giornata, 18.12.2021
Stadio Benito Stirpe, 4.546

Mit einem Weitschusstreffer zum 1:0, der Draufgabe zum 2:0 drei Minuten danach, und dem 3:0 unmittelbar vor dem Pausenpfiff entschied Frosinone das Match gegen SPAL bereits in der ersten Hälfte. Nach der Pause gab es auch noch das vierte Tor. Frosinone ließ an diesem Nachmittag nichts anbrennen.
In der Curva Nord supporteten die Frusinati in der Mitte. Vom Schwenkfahnenaufkommen bemerkbar waren auf der Seite der Kurve auch noch Vecchie Leone und die schon über drei Jahrzehnte alte Gruppe mit dem doch eher eindeutig konnotierbaren, aber ins Bild von Frosinone passenden teutschen Namen Über Alles. Im Auswärtssektor im Eck hatte es SPAL angesichts des Spielverlaufs schwer. Die 136 Leute rissen keine Bäume aus, waren aber zumindest zu Beginn das eine oder andere Mal zu hören.
Frosinone Calcio wurde 1906 als US Frosinone gegründet. 1925 wurde daraus die S.S. Alba Frusinate, 1928 Gruppo Sportivo CXIX Legione M.V.S.N. Frosinone und 1929 Polisportiva Bellator Frusino. Nachdem man seit 1935 keinen Spielbetrieb mehr hatte, wurde der Verein 1937 vom Verband gestrichen und 1940 aufgelöst. Nach dem Ende des Zweiten Welkriegs wurde 1945 die US Frosinone wiedergegründet und 1950 in AS Frosinone umbenannt. 1958/59 ging man pleite und wurde aus der FIGC ausgeschlossen. 1959 wurde daher erneut die US Frosinone wiedergegründet, musste aber 1963 auch bereits wieder aufgeben. Nun wurde der Sporting Club Frosinone neu gegründet, der die Spielberechtigung der AS Nuova Cisterna kaufte und damit in der Serie D spielen konnte. Man benannte sich 1973 in AS Frosinone um und spielte in der Serie D oder der Serie C, bis der Verein 1990 wieder einmal in Konkurs ging. Daraufhin wurde 1990 die heutige Frosinone Calcio gegründet. 2006 schaffte man erstmals den Aufstieg in die Serie B. Die größten Erfolge sind die beiden Aufstiege in die Serie A 2015 und 2018 mit zwei jeweils mit dem sofortigen Wiederabstieg endenden Erstligasaisonen 2015/16 und 2018/19.
Im Sommer 2008 verpflichtete Frosinone mit Dieter Elsneg und Robert Gucher zwei Steirer vom GAK aus der Regionalliga Mitte. Elsneg kam bei Frosinone zu acht Meisterschaftseinsätzen (ein Tor) und wurde zunächst zu Sampdoria (kein Einsatz) sowie dann 2010 nach Kapfenberg verliehen. Gucher stand bis 2017 bei Frosinone unter Vertrag, wobei er 124 Meisterschaftsspiele für sie absolvierte und dazwischen 2010 über einen 50%-Verkauf für die Primavera von Genoa spielte sowie im Frühjahr 2011 und 2011/12 ebenfalls nach Kapfenberg verliehen war. 2017 war Gucher dann bei Vicenza und ist seither in Pisa.
Das Stadio Benito Stirpe wurde 2017 eröffnet. Mit dem Bau begonnen worden war allerdings schon in der zweiten Hälfte der 1980er Jahrem mit Mitteln für die WM 1990. Eine Längsseitentribüne wurde gebaut, aber aus Geldmangel nicht fertiggestellt. 1993 gab es Geld und der unüberdachte Tribünenrohbau wurde mit einem Metalldach überdacht. Damit hatte es sich aber auch schon wieder und die Baustelle stand wieder still. Im Winter 2012 stürzte das Dach unter Schneelast teilweise ein. Nach dem Aufstieg Frosinones bestand Handlungsbedarf und die Fertigstellung wurde angegangen. Die Stadt ließ an den drei übrigen Seiten Stahlrohrtribünen errichten, die durch Fassadenverkleidung von außen nicht nach Stahlrohr aussehen. 2016 wurde die Tribüne aus den 1980er Jahren zur heutigen Haupttribüne umgebaut und das ganze Stadion neu überdacht. Der Stadionname erinnert an einen ehemaligen Frosinone-Vereinspräsidenten. Das Stadion selbst erinnert mit den bunt-gescheckten Tribünensitzen an drei Seiten und der abgegrenzten Haupttribüne ein wenig an den Umbau in Udine. Von der Haupttribüne sieht man hier zumindest oben ebenso auf die obere Stadt wie im alten Stadio Matusa, das 2017/18 vom Stadio Benito Stirpe abgelöst wurde.
Vor dem Spiel wurde die Stadt Frosinone besichtigt.