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Mittwoch, 15. Juli 2020
Die Stimme der Kurve, 34
Rezension
Die Stimme der Kurve
Ausgabe 34, Juli 2020
19 S.
Coronavirusbedingt erschien jetzt auch von der Tivoli Nord eine Online-Ausgabe ihres Fanzines über „Geschichten aus der fabelhaften Welt der Tivoli Nord“ Die Stimme der Kurve: „Nach langen Überlegungen und Motivationstiefs haben wir uns doch dazu entschieden, nicht auf das nächste Spiel, welches wir besuchen können, zu warten, sondern in dieser Form die SDK zu veröffentlichen.“
Die Corona-Geisterspiele, mit denen die Zweite Liga im Juni wiederaufgenommen wurde, werden gleich auf der ersten Seite im Editorial abgelehnt. Dass der Verein zustimmte, wird als „eine absolute Frechheit“ bewertet und auch in größeren vereinspolitischen Zusammenhang gestellt, denn „seit der vergangenen GV im Winter beschleicht mich immer wieder ein Gefühl, dass wir nicht mehr so wichtig sind.“
Spielberichte blicken auf die Spiele des FC Wacker Innsbruck vom 23. Februar bis 7. März 2020 zurück. Vom Heimspiel gegen Vorwärts Steyr ist zu lesen, dass „ein überdimensionaler Joint inklusive Rauch die Runde auf der Tribüne machte“ nachdem der Stadionbetreiber Olympiaworld ein Rauchverbot im Stadion erlassen hatte. (Grün-gelb-roter) Rauch war auch Thema der „Smoking Heads Wacker unser“-Choreographie beim Auswärtsspiel in Dornbirn, von der hier zu lesen ist und die auf Bildern zu bewundern ist. Den größten Raum nimmt in diesem Abschnitt natürlich der Rückblick auf das ÖFB-Cup-Semifinale bei Austria Lustenau ein. „Schon weit vor Anpfiff wurde das Tivoli-Nord-Heimbanner befestigt und darüber die Botschaft ‚Ihr wolltet ein Heimspiel – wir bescheren es euch!!‘ angebracht, um zumindest keine Zweifel aufkommen zu lassen, wer auf den Rängen die Oberhand hat. […] Lustenau stellte uns die komplette Südtribüne zur Verfügung, welche mit 1400 Leuten brechend voll war. Auch in den anderen Bereichen des Stadions dürfte sich der/die ein oder andere Innsbrucker/in eingefunden haben. Zu Beginn gab es dann auf beiden Seiten Choreos zu bestaunen.“ Im Rückblick verschmerzt man den durch die Niederlage verpassten Finaleinzug durch die folgenden COVID19-Beschränkungen. Das letzte Spiel unter normalen Bedingungen war dann ein Heimspiel gegen den FAC, bei dem es mehrere Spruchbänder gab.
Weiters gibt es Freundschaftsbesuch-Spielberichte aus dem Februar. Mit Ternana war man in Reggio di Calabria bei der Reggina: „Als wir den Block betraten, empfing uns das ganze Stadion mit wilden Gestikulationen und feinsten Beschimpfungen. Mir ging das Herz auf.“ Die Winterpause wurde auch durch einen Besuche beim Spiel der Eintracht Frankfurt in Düsseldorf verkürzt, wo man sich in der Düsseldorfer Altstadt u.a. in einem Polizeikessel wiederfand.
Schön ist es von einer nach dem Cupspiel in St. Pölten unternommenen „Bildungsfahrt“ nach Süditalien zu lesen. „Bei zwei Spielen an einem Tag kamen wir uns schon vor wie die ärgsten deitschen Hopper.“ Weiters gibt es hier noch einen Grundsatztext zur Bewertung des Verhaltens von „Polizei und Staat in der Krise“ und einen Kommentar zu den Geisterspielen, womit sich der Themenkreis des Hefts wieder schließt.
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