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Mittwoch, 24. Mai 2017
Tornados spezial, 39
Rezension
Tornados spezial
Ausgabe 39
94 S.
„Společně − bojovat − zvítězit“ prangt am Titelblatt, Dionys Schöneckers Rapid-Leitspruch „gemeinsam − kämpfen − siegen“ auf tschechisch. Seit einiger Zeit glänzt das Heft der Tornados Rapid mit umfangreich recherchierten Artikeln zu teils bisher sehr wenig bekannten und beleuchteten Kapiteln der Rapid-Geschichte. Die Aufarbeitung der verschiedenen Sportsektionen, die es früher gab, in Ausgabe 36 ist hier u.a. in sehr guter Erinnerung. Diesmal wird das Thema „Böhmen, Mähren und Rapid“ bzw. kurz die „Behm bei Rapid“ behandelt. Viele Tschechen haben bei Rapid ihre Spuren hinterlassen und einige der besten und beliebtesten Rapidspieler waren Tschechen. Es waren Wiener Tschechen wie Pepi Bican in den 1930er und Walter Zeman in den 1950er Jahren (mit aus wirtschaftlichen Gründen hierhergekommenen bis zu 300.000 tschechischen Einwohnerinnen und Einwohnern war Wien vor hundert Jahren nach Prag die zweitgrößte tschechische Stadt) sowie Legionäre aus Böhmen wie Antonín Panenka in den 1980er Jahren oder aus Mähren wie René Wagner 1996 bis 2004. Hier erfährt man dazu einiges Fundiertes und Wissenswertes über die tschechische Geschichte Wiens und Rapids.
Ein weiterer spannender historischer Beitrag beschäftigt sich mit dem Rapidwappen im Wandel der Zeit und den doch recht vielen Veränderungen, die es hier gab. Man merkt bei diesen Artikeln, wie hier einiges an Wissen zusammengetragen, gelesen und mit kundigen Leuten geredet wurde, um so gute Texte hervorzubringen. Das erfreut einen beim Lesen jeder Zeile, jedes Absatzes und jeder Seite.
Der Standardteil ist der Rückblick auf die Rapid-Spiele des Herbsts 2016 in Meisterschaft, Cup und Europacup inklusive dem Weststadion-Eröffnungsspiel. „Wieder einmal bestätigten wir unseren Ruf als Schlechtwetterkurve.“ heißt es etwa zum Spiel in Altach im Juli 2016, bei dem in der zweiten Halbzeit ein Wolkenbruch niederging und den Auswärtsblock waschelnass machte. „Ohne Aufforderung der Vorsänger zog sich der Großteil des Blocks automatisch das T-Shirt aus und die Party konnte starten. Lautstark und von Fackeln unterstützt sangen wir uns plötzlich in einen Rausch.“ Dazu gibt es wieder diverse Berichte aus dem Gruppenleben und dem Block West sowie von Ferencváros und den hier erstmals präsentierten neuen Freunden aus Parma.
Das Papier wurde verändert und ist jetzt nicht mehr glänzend sondern griffiger, was dem langen Lesen vom Gefühl her etwas entgegenkommt.
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