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Montag, 6. April 2015

Baník Ostrava - Viktoria Plzeň 0:2 (0:0)

Tschechien, 1. liga, 22. kolo, 5.4.2015
Stadion Bazaly, 5.101

Mit trockenem Spiel zeigte der Tabellenführer Viktoria Plzeň, warum sie wohl wieder Meister werden. Sie gewannen das Match ohne zaubern zu müssen.
Die Fanszene der Chachaři boykottiert derzeit die Heimspiele aufgrund Konflikts mit der Vereinsführung. Der Anhang aus Pilsen hatte eine Familienpackung Böller mitgebracht und probierte sie im Lauf des Spiels aus.
Der FC Baník Ostrava wurde 1922 als SK Slezská Ostrava gegründet. Die einstigen getrennten Städte Slezská Ostrava (Schlesisch Ostrau) und Moravská Ostrava (Mährisch Ostrau) bilden heute zusammen die Großstadt Ostrava. 1937 stieg man erstmals in die erste tschechoslowakische Liga auf, wo man sich drei Jahre hielt. 1945 wurde der Verein zum SK Ostrava. Nach der kommunistischen Machtübernahme 1948 wurde der Vereinsname zunächst in Sokol Trojice Ostrava, dann in Trojice OKD Ostrava und schließlich 1953 mit der Einführung der einheitlichen Vereinsnamen nach Branchen der Trägerbetriebe in Baník Ostrava verändert. Die Prägung der Stadt durch den Bergbau fand sich in der Bezeichnung Baník („Bergarbeiter“) wieder. Die große Zeit waren die 1970er bis Anfang der 80er Jahre. Baník Ostrava wurde 1976, 1980 und 1981 tschechoslowakischer Meister sowie 1973 und 1978 tschechoslowakischer Cupsieger. Im UEFA-Cup kam man 1974/75 mit Siegen über Real Sociedad, Nantes und Napoli ins Viertelfinale, wo man gegen den späteren Europacupsieger Borussia Mönchengladbach verlor. Im Europacup der Cupsieger 1978/79 kam Baník Ostrava mit Siegen über Sporting Lissabon, Shamrock Rovers und den 1. FC Magdeburg bis ins Semifinale, wo man an Fortuna Düsseldorf scheiterte. 1991 wurde noch einmal der tschechoslowakische Cup gewonnen. Nach einigen Aufs und Abs konnte man sich Mitte der 2000er wieder an der Spitze etablieren, wurde 2004 tschechischer Meister und 2005 Cupsieger. Die letzten Jahre waren von finanziellen Problemen und Abstiegskampf geprägt.
Der Österreicher Karel Böhm (Karl Böhm) spielte von 1937 bis 1940 bei Slezská Ostrava und war 1936/37, 1938 und 1940/41 auch dreimal Trainer des Vereins. 1942 wurde er als Widerstandskämpfer gegen die Nazis in Berlin hingerichtet. 1985 schied Baník Ostrava in der ersten Runde des UEFA-Cups gegen den LASK mit 2:0 und 1:0 aus. Rapid traf auf Baník Ostrava zuletzt in Freundschaftsspielen 1995 (0:0 in Stockerau) und 2009 in einem von einigem Wirbel begleiteten Spiel bei einem Sommerturnier in der Steiermark.
Das Stadion Bazaly oder Stadion Na Bazalech in Slezská Ostrava wurde 1959 eröffnet. Aus der vorigen Spielstätte Stará střelnice („Am alten Schießplatz“) wurde die alte Tribüne hier zunächst wiederaufgestellt. 1967 wurde sie abgerissen und durch eine Stahltribüne ersetzt. Zuletzt wurde das Stadion 2003 mit Installierung der Plastiksitze und Erneuerung der Haupttribüne renoviert. Dennoch entspricht es nicht den Standards von Liga und UEFA. Im Sommer 2015 zieht der Verein daher zum großen Unmut der Fans in das umgebaute städtische Stadion in Vitkovice in Moravská Ostrava um, Stadion des dortigen einstigen Stadtrivalen (tschechoslowakischer Meister 1986), der nach Konkurs 2011 heute in der vierten Liga spielt. Bis in die 1980er Jahre waren Spiele vor 30.000 Zuschauerinnen und Zuschauern keine Ausnahme. Heute umfasst das Stadion Bazaly 17.372 Sitzplätze.
Zuvor waren an diesem Tag bereits ein Fußballspiel in Havířov besucht worden. Vor dem Spiel wurde die Stadt Ostrava besichtigt. Vom als Aussichtsturm fungierenden Turm des Neuen Rathauses hat man einen Blick auf das Stadion.







































































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