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Dienstag, 29. Juli 2014
Forza Rapid, 4
Rezension
Forza Rapid
Die Hütteldorfer Revue
Nr. 4, Herbst 2014
70 S.
Eine Rapid-Halbsaison beginnt mittlerweile dann erst richtig, wenn man die neue Ausgabe von Forza Rapid in Händen halten darf.
Das große Thema der letzten Zeit war der Abschied vom Hanappi-Stadion. Elefterios Kain erinnert sich in einem persönlichen Text an schöne Stunden und Schreckgespenster. Es wird so sein, wie er schreibt: „Neue Generationen werden nachwachsen, und dann werde ich nostalgisch erzählen: Es war einmal das Hanappi ...“
Kolumnist Roman Horak ergänzt zur Topographie des Stadions: „Wir, wir alle, also die Fans auf der West, später auch vis-a-vis auf der Ost, und die Anhänger auf der Nord und auf der Süd sind nicht immer reibungsfrei miteinander ausgekommen. Da gab es schon Differenzen und auch Konflikte [...] Uns hingegen einte die gemeinsame Präsenz im Hanappi-Stadion, wir sahen uns nicht bloß als passive Zuschauer, wir waren da, nicht um Spaß zu haben oder uns unterhalten zu lassen.“ Sondern „weil hier die Verkörperung der über hundert Jahre alten Idee Rapid realisiert wurde und wir, die wir im Stadion standen oder saßen, daran mitwirken wollten.“ Prägnant drückte dies einst Oliver P. in einem geflügelten Wort aus, wenn er anfeuernd rief: „Wir san net zum Spaß do!“
Mit fußballerischen Weltstars, die einst in Hütteldorf spielten und zu Gast waren, beschäftigt sich Gregor Labes. Von ihm stammt auch ein Interview mit dem großen Antonín Panenka. Dieser erzählt, wie sehr er sich bei Rapid wohlfühlte, aber auch, wie das Europacup-Rückspiel in Prag zwischen Rapid und seinen Bohemians 1983 aufgrund der damaligen Vereinsfunktionäre in der kommunistischen Tschechoslowakei zum „schlimmsten Spiel“ seiner Karriere wurde.
Dazu gibt es wieder einmal eine exzellente Rückschau und Analyse auf das sportliche Geschehen im Frühjahr von Fabian Mosser und ein sympathisches Interview mit Ján Novota. Das amüsanteste Interview ist hier aber natürlich das Gespräch mit dem Coverheld, dem in Hütteldorf weltberühmten Rapid-Charly. Auch ein weiteres Hütteldorfer Unikum kommt zu Wort: Der legendäre Klomann der West erzählt aus seinem Leben und seinen Erfahrungen.
Die Struktur des Hefts wurde im Zuge des Chefredakteurswechsels zu Jürgen Zacharias etwas umgebaut. Es gibt jetzt einen größeren Anteil an vermischten Meldungen. Einen so großen, tiefgehenden, sich über viele Seiten ziehenden Schwerpunkt wie zuletzt gibt es nicht mehr, dafür mehr Abwechslung in der Lektüre. Die Auflockerung hat das Heft keinesweg schlechter gemacht. Mit Sebastian Freiler konnte ein sehr guter Fotograf gewonnen werden.
Den einen oder anderen Teil durfte diesmal auch ich beisteuern. Es gibt von mir im Heft etwas über einen Rapidschal in Cremona, ein Interview mit Bert Kassies und eine Wiedergabe des Rezension des letzten Unterwegs zu lesen sowie ein paar Bilder vom Cupspiel in Amstetten zu sehen.
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