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Freitag, 30. November 2007
When Saturday Comes, 250
Rezension
When Saturday Comes
The Half Decent Football Magazine
Issue 250, Dezember 2007
46 S.
Highlight in der Dezember-Ausgabe von WSC ist ein Porträt des sowjetischen Meisters von 1982, Dinamo Minsk - der wohl einzigen Sternstunde des weißrussischen Fußballs. Auch sehr interessant ein Artikel über Tampere United und Finnland. Und in der Serie Season in brief wird diesmal die holländische Eredivisie 1983/84 präsentiert: Ajax-Legende Johan Cruyff wird in seiner letzten Saison als Spieler mit deren Rivalen Feyenoord Rotterdam Meister, nachdem Ajax den Vertrag des 36-jährigen nicht mehr verlängert hatte. Und es war eine Saison, wo die Letzten der 1974er-Generation am Platz auf die beginnende 1988er Generation getroffen ist - "Jongbloed, Rijsbergen, Haan, Cruyff, Rep et al competed against Koeman, Van Aerle, Van Basten, Rijkaard and Gullit. At the time we didn't realise our luck, with average attendances standing at only 8,300 (compared with more than 18,000 in 2006-07)." schreibt Ernst Bouwes.
Montag, 26. November 2007
Austria - Rapid 0:0
Bundesliga, 20. Runde, 25.11.2007
Horr-Platz, 11.000
Oaschkalt, zwei Stunden im Wind gestanden und das klassische Derby-Unentschieden gesehen. Nach der ersten halben Stunde waren wir ganz gut, auch während der 2. Halbzeit einige gute Schüsse, von denen einer reingehen hätt' können sollen müssen... Das hätten wir gewinnen können sollen müssen. In Summe zweimal hintereinander Horr-Derby als bessere Mannschaft und zweimal Unentschieden. Wenigstens zum letzten Mal Stahlrohr-Tribüne, wenn's wahr ist.
Horr-Platz, 11.000
Oaschkalt, zwei Stunden im Wind gestanden und das klassische Derby-Unentschieden gesehen. Nach der ersten halben Stunde waren wir ganz gut, auch während der 2. Halbzeit einige gute Schüsse, von denen einer reingehen hätt' können sollen müssen... Das hätten wir gewinnen können sollen müssen. In Summe zweimal hintereinander Horr-Derby als bessere Mannschaft und zweimal Unentschieden. Wenigstens zum letzten Mal Stahlrohr-Tribüne, wenn's wahr ist.
Team Wiener Linien - ASV 13 0:0
Wien, Oberliga A, 15. Runde, 24.11.2007
Rax-Platz, ca. 50
Die Raxstraße ist Favoriten wie aus dem Bilderbuch. Das Team Wiener Linien ist Nachfolger der traditionsreichen Vereine Gaswerk und Straßenbahn, wie auch Uwe Mauch berichtet. Noch der historischen Würdigung harrt, daß auch die Brüder Seidl hier früher gespielt haben. Das Spiel war leider nicht besonders.
Rax-Platz, ca. 50
Die Raxstraße ist Favoriten wie aus dem Bilderbuch. Das Team Wiener Linien ist Nachfolger der traditionsreichen Vereine Gaswerk und Straßenbahn, wie auch Uwe Mauch berichtet. Noch der historischen Würdigung harrt, daß auch die Brüder Seidl hier früher gespielt haben. Das Spiel war leider nicht besonders.
Freitag, 23. November 2007
Warum Fußball?
Rezension
Matías Martínez (Hg.)
Warum Fußball?
Kulturwissenschaftliche Beschreibungen eines Sports
Bielefeld 2002 (Aisthesis Verlag)
144 S.
Die Beiträge des Buchs behandeln verschiedene Aspekte des Fußballs in unterschiedlichen kulturwissenschaftlichen Herangehensweisen - kultursoziologisch, diskursanalytisch, erzähltheoretisch (Matías Martínez gelungenerer Beitrag im Band, über die mediale Rezeption des Münchner Derby 1997 in Print und Radio), medientheoretisch (Anette Siegerts interessanter Essay Kriegsmetaphorik in der Fußballberichterstattung). Auch sehr interessant Bernhard Siegerts (Ein höheres Walten des Wortes. Fußballreportagen des deutschen Radios 1923-1933) Feststellung "Mit der neuen Abseitsregel von 1925, die vor dem Tor die zahlenmäßige Überlegenheit der Defensive aufhebt, wird Fußball überhaupt erst eine Sportart, die im Radio übertragen werden kann. Denn durch die neue Abseitsregel hörte Fußball auf, ein Spiel des dribbling zu sein, und wurde ein Spiel des passing."
Über die imminente Bedeutung der Abseitsregel für den Fußball und den gravierenden Einschnitt der Regeländerung on 1925 (bei der Ballabgabe müssen ab 1925 zwischen Spieler und Tor mindestens zwei, statt bisher drei Gegenspieler sein) hat ja Rainer Moritz ein gescheites Buch geschrieben. Und das Radio ist für die Entwicklung des Fußballs zum Massensport in der Zwischenkriegszeit wohl nicht zu unterschätzen, da es durch seine Livereportagen das Gefühl des "Miterlebens" vermitteln konnte. John Foot schreibt in seinem Buch über den italienischen Fußball nicht zuletzt auch darüber, wie wichtig Rolle die nationalistischen Fußballkommentatoren (v.a. zuerst im Radio, später auch im Fernsehen) für die Identitätskonstruktion der brüchigen italienischen Nation in ihrer Nationalmannschaft waren.
Mittwoch, 21. November 2007
Calcio Italia, 147
Rezension
Calcio Italia
Your Complete English Guide to Italian Football
November 2007 (No 147)
96 S.
Am interessantesten ist in Calcio Italia diesmal neben Portaits der Roma-Spieler Alberto Aquilani, Daniele De Rossi und Philippe Mexes ein Schwerpunkt zu italienischen Fußballern im Ausland, mitsamt Interviews mit Cristiano Lucarelli über Donezk ("The diet here is a little strange... The thing that most shocked me when I arrived was the caviar for breakfast!") und Luca Toni über Bayern München ("I speak to Ribery in Modena dialect, which is quite similar to French, so he has great fun with that.").
Die Geschichtsserie widmet sich diesmal den 1940er Jahren und damit logischerweise Grande Torino und dessen Tragödie - wie Giancarlo Rinaldi über den Flugzeugabsturz des Serienmeisters 1949 schreibt: "It is hard to imagine just what that disaster signified at the time. The closest thing camparable in the modern era might habe been if Arrigo Sacchi's Milan side had been wiped out in a similar tragedy. At a stroke you would have lost the future Coaches of Italy, Holland, Milan and Barcelona. Not to mention losing a huge slice of the career of the likes of Franco Baresi, Paolo Maldini and Alessandro Costacurta. The impact of Superga is almost impossible to overstate."
Montag, 19. November 2007
Österreich - England 0:1 (0:1)
Freundschaftsspiel, 16.11.2007
Ernst Happel Stadion, 45.500
Daß die Österreicher nicht können, hat man gewußt, auch wenn's in natura noch dramatischer ausschaut als im Fernsehen, wo man sich ablenken kann. Leider haben die Engländer nicht wollen und vor allem in der 2. Halbzeit nichts mehr gemacht. Ein bisserl mehr von ihnen hätt' ich ja schon gern gesehen.
Ernst Happel Stadion, 45.500
Daß die Österreicher nicht können, hat man gewußt, auch wenn's in natura noch dramatischer ausschaut als im Fernsehen, wo man sich ablenken kann. Leider haben die Engländer nicht wollen und vor allem in der 2. Halbzeit nichts mehr gemacht. Ein bisserl mehr von ihnen hätt' ich ja schon gern gesehen.
Freitag, 16. November 2007
When Saturday Comes, 249
Rezension
When Saturday Comes
The Half Decent Football Magazine
Issue 249, November 2007
46 S.
Sehr schön WSC's Zusammenfassung der medialen Aufregung rund um die Bestellung von Avram Grant zum neuen Trainer bei Chelsky: "Secret networks, friends of friends: sound familiar? Well, yes, actually. It sounds a bit like football." Auch sonst geht's im Heft ein bißchen um Mourinho und seinen Nachfolger, in informativer, nicht übermäßiger und daher genießbarer Dosis.
Sehr interessant ein Bericht über das Magazin Groundtastic, das sich als "Football Grounds Magazin" den Stadien widmet - und hier hat sich in den letzten 15 Jahren in England ja tatsächlich sehr viel getan - "But however tempting it is to wallow in fond memories on rusty barrel-roofed stands and claggy cinder terracing, the magazine keeps a keen eye on current developments, hoping that the next new ground will be the architectural masterpiece we've all been waiting for and not just another clone, whose only individual touch is the colour of the seats." wie Vince Taylor schreibt. Inspiration des Fanzines war übrigens Simon Inglis' 1983er Buch The Football Grounds of England and Wales, das ich auch in meiner Bibliothek stehen hab' - bisher nur durchgeblättert, aber vor dem Silvester-Hopping in Schottland werde ich es mir zwecks Einführung in britische Stadiengeschichte noch zu Gemüte führen.
Informativ sind auch Berichte über Australien, Wales und Fraußenfußball in China. Ansonsten glänzt die November-Ausgabe durch schöne Foto-Strecken: FA-Cup, 1. Quali-Runde, Shildon AFC - Whitby Town (wunderbare Unterliga-Bilder!) und WM-Qualifikation 1974, Wembley, 17. Oktober 1973, England remisiert gegen Polen und bleibt daher 1974 zu Hause.
Nach einem Bericht über die Schweiz in der letzten Ausgabe war diesmal Österreich dran. Die Aufmerksamkeit des Berichterstatters (Paul Joyce, offensichtlich gut informiert) auf sich gezogen hat das Sich-Ausliefern der meisten österreichischen Vereine an Sponsoren und Investoren ("Austria - where the sponsors still hold sway"). So werden neben Red Bull, "dank" ihres Umgangs mit den Fans von Austria Salzburg ja in informierten Fan-Kreisen europaweit bekannt, u.a. die Namensverkauf-Beispiele SCS bet.at-home.com (früher SCS Schwanenstadt), SV Glatter Edelpute (Zemendorf) oder SCU Seidl Software, vormals SC Interwetten.com, vormals SC Untersiebenbrunn, und natürlich die Verlegung des FC Superfund (vormals SV Pasching) nach Klagenfurt angeführt. Als positives Beispiel genannt wird Wacker Innsbruck, wo nicht auf Initiative der Fans die Rückkehr zum traditionellen Namen und dessen Sponsorfreiheit beschlossen worden ist - "A survey of 20,000 supporters had revealed what any first year marketing student could tell you - brand loyalty can only be established if you don't keep changing the name of the brand." Man muß sich ja wirklich einmal vergegenwärtigen, wie unglaublich das alles von außen ausschauen muß.
Donnerstag, 15. November 2007
Fever Pitch - Eine Stadt. Ein Buch.
Rezension
Nick Hornby
Fever Pitch
Die Geschichte eines Fans
Wien 2007 (Echo Verlag)
363 S.
Die begrüßenswerte Aktion Eine Stadt. Ein Buch. hat dieses Mal Fever Pitch, Nick Hornbys Klassiker der Fußball-Literatur, über den ich bereits geschrieben habe, herausgegeben. Man muß schon bemerken, daß man kein besseres Buch über Fußball angesichts der nächstes Jahr drohenden Europameisterschaft hätte nehmen können. Hier geht es um das Leben des Fußballfans, nicht um das, was medial als "Fußball" transportiert wird, oder das, was kommerziell als "Fußball" verkauft wird. Textlich folgt die Ausgabe (in gleicher Ausstattung wie die bisherigen Bücher dieser Aktion) der Kiepenheuer&Witsch-Ausgabe, ergänzt neben einem Vorwort von Michael Häupl durch einen Text von Wolfgang Weisgram und ein nettes Interview mit Nick Hornby.
Weisgram, seit langem als Autor im "Standard" und gescheiter Fußballkultur-Bücher bekannt, schreibt einen netten Kurz-Essay in seinem Stil des liebenswert etwas überwuzelten Intellektualismus. Er versucht, durch Österreich-Analogie eine Brücke dazu schlagen, was das Buch dem österreichischen Publikum zu sagen haben könnte. Das ist wohl bei so einer Massenauflage von 100.000 Stück legitim, das etwas Krampfhafte hat mich aber ein bisserl an seinen, meines Erachtens mißglückten, Versuch über Materazzi und Zidane erinnert.
Schön ist, daß Hornby auch im Interview wieder auf die Problematik hinweist, daß Kinder heute in England gar nicht mehr ins Stadion gehen (darüber war auch letztens in When Saturday Comes zu lesen). Dies täten zwar aus der Working Class noch ältere Leute, aber die geben dann halt für die irrsinnig teuren Karten auch einen hohen Prozentsatz ihres Geldes aus. Hornby sagt auch, daß ihn die englische Nationalmannschaft nicht interessiert (an die diesbezügliche Passage im Buch hakt auch Weisgram ein). Dabei geht es ihm ja nicht anders als mir. Das wird wohl daran liegen, daß Hornby ein Fußballfan ist, ein Fan eines Fußballvereins, der ins Stadion geht. Da entdecke ich eine gewisse Parallelität.
Mittwoch, 14. November 2007
Null Acht, 1
Rezension
Null Acht
Zeitung für Fußball Sport Gesellschaft
Ausgabe 1, 31.10.2007
16 S.
Die Neuerscheinung am österreichischen Fußballmedienmarkt hat ein paar sehr gute und gescheite Texte und bemüht sich um eine eigene Bildsprache mit guten großformatigen, für sich selbst sprechenden Fotos (Basler St. Jakob-Park hinter pittoresken Schweizer Häusern thronend!). Das gefällt mir an und für sich sehr gut (einen Blick auf die Zeitung kann man hier werfen). An Texten gibt's etwa Martin Blumenau in einer Printausgabe seiner mal besseren, mal von Unverständnis getragenen Netzanalysen oder einen sehr guten Artikel von Michael Robausch über Fußball in Nordirland angesichts des Religionskonflikts. Ansonsten ist die EM-Qualifikation der Schwerpunkt.
Einige Kinderkrankheiten und Detailfehler (das anstehende Wiener Derby ist nicht in Hütteldorf) seien verziehen. Ein bisserl wird man aber den Eindruck nicht los, dass es zu viel Platz und zu wenig Inhalt für die 1. Ausgabe gegeben hat - eine eigentliche Nullnummer? Potential ist jedenfalls vorhanden, bis zur nächsten Ausgabe im Februar ist ja auch noch ein wenig Zeit und dicker (hoffentlich auch inhaltsreicher) soll die dann ja auch werden. Und bevor ich's vergeß': Ich steh so einer Gründung natürlich irrsinnig positiv gegenüber und drücke alle Daumen. Auch wenn zu erwarten ist, daß das in Zukunft eher EM- und Nationalteam-zentriert werden wird, was mich ja jetzt weniger interessiert: Es kann gar nicht genug Medien geben, in denen gescheit über Fußball geschrieben wird und Hintergründe und nicht Trara im Zentrum stehen.
Montag, 12. November 2007
Rapid - Mattersburg 3:1 (1:0)
Bundesliga, 19. Runde, 10.11.2007
Gerhard Hanappi Stadion, 13.100
Schöne Spiele gegen Mattersburg sind selten. Auch diesmal war's keins, aber ein verdienter und sehr wichtiger Sieg (da wir ja in Mattersburg meistens Punkte lassen). Andi Dober Weitschuß-King.
Gerhard Hanappi Stadion, 13.100
Schöne Spiele gegen Mattersburg sind selten. Auch diesmal war's keins, aber ein verdienter und sehr wichtiger Sieg (da wir ja in Mattersburg meistens Punkte lassen). Andi Dober Weitschuß-King.
SV Donau - Mannswörth 1:2 (1:0)
Wiener Liga, 13. Runde, 10.11.2007
Donau-Platz, ca. 50
Kalt war's, der Wind ist gegangen als wie und leicht geregnet hat's. 5 Minuten zu spät bin ich auch gekommen. Aber der Platz (nach Mauch 1919 errichtet) hat sein müssen, schon wegen seiner Lage - hinterm Goethe-Hof (Kaisermühlen-Blues!), zu Füßen der Wolkenkratzer-Skyline, am Wasser. Das Match war verhältnismäßig unterhaltsam, mit verschossenem Donau-Elfer in der 1. Hälfte und Aufkommen der Mannswörther in der 2. Halbzeit.
Donau-Platz, ca. 50
Kalt war's, der Wind ist gegangen als wie und leicht geregnet hat's. 5 Minuten zu spät bin ich auch gekommen. Aber der Platz (nach Mauch 1919 errichtet) hat sein müssen, schon wegen seiner Lage - hinterm Goethe-Hof (Kaisermühlen-Blues!), zu Füßen der Wolkenkratzer-Skyline, am Wasser. Das Match war verhältnismäßig unterhaltsam, mit verschossenem Donau-Elfer in der 1. Hälfte und Aufkommen der Mannswörther in der 2. Halbzeit.