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Samstag, 24. Februar 2024
Schönbrunn-Frauen – Rapid-Frauen 1:4 (0:3)
Testspiel, 24.2.2024
USZ Hetzendorf, ca. 600
Ein historischer Tag: Das erste Spiel der Frauen der Rapid. Im 125-jährigen Jubiläumsjahr ein bedeutender Tag. Oft im Leben hat man nicht die Gelegenheit, bei einem Ereignis dabei zu sein, das in die Rapid-Geschichtsbücher eingeht. Dies war so ein Tag. Wovon andere später im Rapideum, in Büchern oder Dokumentation erfahren werden, konnten die Anwesenden mit eigenen Augen sehen: Erstmals spielte ein Rapid-Frauenteam ein Fußballspiel. Eine Mitgliederinitiative hatte 2022 in gelebter Demokratie einen Beschluss dazu in der Rapid-Hauptversammlung herbeigeführt. Im Frühjahr 2024 bestreitet das Team Freundschaftsspiele und wird mit der Saison 2024/25 den Pflichtspielbetrieb beginnen. Neben einem Team in der Wiener Landesliga wird auch eine junge 1b in der 1. Klasse spielen.
Das neu zusammengestellte Team zeigte sich im ersten Härtetest gleich sehr stark gegen die in der Wiener Landesliga spielenden Frauen der Sportunion Schönbrunn. Da war Leidenschaft und Kämpferinnenherz zu sehen. Woman of the Match war beeindruckend Lisa Rammel. In die Rapid-Annalen trug sich Viktoria Bittendorfer für alle Ewigkeit als erste Torschützin Rapids ein.
Die Längsseite mit Sitzbänken und die hinter einem Netz liegende Hintertorseite füllten sich nahezu vollkommen, sodass das jedenfalls mehr als 500 Zuschauerinnen und Zuschauer waren. Wahrscheinlich mindestens 600. „Rapidlerinnen! Kämpfen und gewinnen!“ ertönte ein eigens für die Rapid-Frauen getexteter Chant aus dem supportinteressierten Eck um den Fanklub Vorwärts Rapid. Mit anderen teils angepassten Gesängen wie „Come on you Girls in Green“ oder „Wir singen SK Rapid, du bist unsre Mannschaft aus der schönsten Stadt der Welt. Das hat die Oma schon erzählt, Rapid Wien ist das was zählt.“ meldeten sie sich immer wieder einmal. Wie die gut 500 Rapidlerinnen und Rapidler die Rapidviertelstunde einklatschten, wurde der historische Moment nochmal greifbar.
Das Ambiente mit der sichtbaren Kirchturmuhr der Hetzendorfer Kirche erinnerte an die Verhältnisse am Rudolfsheimer Sportplatz in den Anfangsjahren Rapids. Nach Spielende feierten die Kirchenglocken den Rapidsieg. Dass sie zu einem anderen Anlass erklangen, ist zwar auch möglich. Die Religion Rapid ist aber passender.
Das Union-Sportzentrum Hetzendorf in der Hetzendorfer Hervicusgasse hatte ich 2010 bereits einmal besucht. Damals spielte hier Blau-Weiß Hetzendorf, die sich 2013 mit Lokomotive Hörndlwald zusammenschloss und 2018 ihren Namen in Sportunion Schönbrunn änderte. Die Anlage liegt im 12. Wiener Gemeindebezirk Meidling, dessen Teil seit 1890/1892 Hetzendorf mitsamt dem Schloss Hetzendorf ist. Schönbrunn mitsamt seinem Schloss ist ein Teil von Hietzing, dem 13. Bezirk. Das Frauenteam der Sportunion Schönbrunn war 2004 als „Mädchen- und Frauenfußballverein“ MFFV ASKÖ 23 in Atzgersdorf gegründet worden und spielte im ASKÖ-Sportzentrum Atzgersdorf bis der Sportplatz 2015 an den Rugby verlorenging. Der MFFV 23 fand hier in Hetzendorf Unterschlupf, trat 2015 aus dem ASKÖ aus und 2016 der Sportunion bei und schloss sich als Zweigverein dem hiesigen Verein an.
Ein geschichtsträchtiger Tag für Rapid. Ein rundum gelungener Tag für Rapid.
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