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Freitag, 28. Juli 2023
Grober Schnitzer, 17
Rezension
Grober Schnitzer
Ausgabe 17
August 2022
132 S.
Eine schöne Mischung aus Groundhoppingberichten und Werder Bremen bietet wieder das Fanzine Grober Schnitzer. Das Heft ist auch schon wieder vor einem Jahr erschienen. Ob ich meinen persönlichen Rückstau im Lesen von Heften in diesem Leben noch einmal auflösen kann, wird sich weisen. Aus dem Juli 2021 bis in den Juni 2022 gibt es Spielberichte zu lesen, wobei ich immer wieder Berichte aus Frankreich interessant finde, weil ich da so selten hinkomme und es offensichtlich auch im Unterhaus einiges zu entdecken gibt. Zum Besuch in Auxerre gibt es ein aufschlussreiches Interview mit einem Fanzine-Herausgeber von dort. Die Berichte sind oft amüsant und teils auch informativ, wenn etwa über Schweinfurt zu lesen ist „Zwar ist die bekannte Kaputte Moite seit einiger Zeit nicht mehr aktiv, doch die neuerdings auftretenden Green Boyz sind schon relativ gut in den lokalen Nazi-Strukturen vernetzt.“ Zum Bericht vom Werder-Spiel in Heidenheim gibt es ein Interview mit der dortigen Frauen-Gruppe Societas Heidenheim, wo sie unter anderem auch auf den Namen der Hauptgruppe angesprochen werden: „Für uns als Frauen stellt es kein Problem dar zu einer Gruppe zu gehören, die den Namen ,Boys‘ in sich trägt. Unserer Meinung nach hat der Name der Gruppe keinen sexistischen Hintergrund, der uns in unserer Leidenschaft einschränkt.“ Spannend und aufschlussreich ist das große Interview mit dem UltrA-Team Bremen, in dem Personen verschiedener Generationen über ihre Gruppe zum zwanzigjährigen Jubiläum 2002 – 2022 durchaus offen erzählen und auch das Thema Fetzen-Verlust angesprochen wird. Nostalgisch stimmt eine Zeitreise durch einen Erinnerungsbericht über eine Werder-Europacupfahrt nach London zu Arsenal 1990. Auch Europacup-Auswärtsspiele von Sturm Graz und ein Meisterschaftsspiel im Herbst 2021 werden im Heft berichtet und einige interessante Fanzine-Rezensionen sind zu lesen.
A5-Format / 4 € / erhältlich über groberschnitzer @ mail.de
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