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Samstag, 10. April 2021

Austria Lustenau – Rapid II 3:2 (1:2)

2. Liga, 22. Runde, 10.4.2021
Reichshofstadion, 100

Es war das erste Rapidspiel vor Zuschauerinnen und Zuschauern seit fünf Monaten – für die Rapid II seit 31.10.2020 bzw. für eine Rapid-Mannschaft überhaupt seit 1.11.2020. Fußballdramatik bekommt man bei den Amas heuer immer zu sehen. Leider bislang öfter mit schlechtem als mit erfreulichem Ausgang. Auch diesmal war es ein von Engagement geprägtes Spiel der Rapid II, was man gerne sieht. Bei wechselndem Spielverlauf schafften sie einen Rückstand umzudrehen, verloren aber doch noch. Es ist ein Drama.
Während die Rapid II ihre Premierensaison in der zweithöchsten Spielklasse absolviert, ist die Austria Lustenau ein Liga-Urgestein: Mit Ausnahme der drei Bundesliga-Saisonen 1997/98 bis 1999/2000 spielt der Verein seit 1994/95 in der 2. Liga.
Bereits zum dritten Mal in Folge konnten bei diesem Spiel aufgrund der Vorarlberger Regelungen hundert Zuschauerinnen und Zuschauer in „Luschnou“, wie man hier sagt, das Spiel besuchen. Unter den Jahresabonnentinnen und -abonnenten der Austria Lustenau wurden sie ausgelost. Voraussetzung war das Vorweisen eines negativen Corona-Tests am Eingang sowie das mittlerweile zur Gewohnheit übergegangene Maskentragen. Nachdem es in Vorarlberg im Herbst Spitzenwerte bei den Coronazahlen gegeben hatte, konnten diese hier in den ersten Monaten des Jahres 2021 mit den allgemeinen Maßnahmen sowie dank geringerer Verbreitung von Virusmutationen gesenkt werden. Man wartete nicht ab, bis die Zahlen dauerhaft unter eine Sieben-Tages-Inzidenz von 50 oder noch niedriger sanken und Öffnungsschritte durch geringe Viruszahlen ohne schnelles Wiederansteigen möglich gewesen wären. Stattdessen öffneten in Vorarlberg als Seuchenverbreitungs-„Modellregion“ Mitte März Gastronomie und Veranstaltungen mit hundert Personen mit Testverpflichtung bei einer im österreichweiten Vergleich zwar niedrigen, aber vom Niveau der Virusverbreitung dennoch hohen Sieben-Tages-Inzidenz von über 60 (an einem einzelnen Tag lag sie bei 59). Durch damit ausreichend große Virusverbreitung verdoppelte sich die Vorarlberger Zahl der infizierten Menschen schnell und erreicht mittlerweile eine Sieben-Tages-Inzidenz von 143. Rasch hat Vorarlberg seinen größeren Vorsprung an mehr gesunden und weniger infizierten, erkrankten und sterbenden Menschen wieder verspielt.
Bis zu 15.000 Zuschauerinnen und Zuschauer waren zu Spitzenzeiten Ende der 1990er Jahre im Reichshofstadion gewesen. Ich war hier zuvor 2013 beim letzten Heimderby der Lustenauer Austria gegen den FC Lustenau. 4.400 Leute waren damals im Stadion. 8.800 Leute hätten heute Platz. Da das Stadion aber schon länger nicht mehr den Anforderungen entspricht, ist ein Umbau für 17 Mio. Euro geplant. 2022 soll der Bauplan eines Stadions in Holzbauweise mit 7.000 Plätzen fertig sein, das dann im Unterschied zum gegenwärtigen Zustand den Kriterien der Bundesligatauglichkeit entsprechen soll. Nachdem man den offiziellen Stadionnamen verkauft hatte, wurde nach Jahrzehnten der schöne Stadionnamen-Schriftzug am Eingang entfernt. Die Buchstaben zieren jetzt die Hinterwand der Nordtribüne.
Vor dem Spiel wurde Lustenau besichtigt.

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