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Mittwoch, 26. Februar 2020
Sportfunktionäre und jüdische Differenz
Rezension
Bernhard Hachleitner, Matthias Marschik, Georg Spitaler (Hg.)
Sportfunktionäre und jüdische Differenz
Zwischen Anerkennung und Antisemitismus – Wien 1918 bis 1938
Berlin 2018 (De Gruyter)
374 S.
Der Wiener Fußball der Zwischenkriegszeit gehörte zur europäischen Spitze und war geprägt von Funktionären, die ab 1938 als Juden von den Nazis verfolgt, vertrieben und ermordet wurden. „Sportfunktionäre und jüdische Differenz“ fasst die Ergebnisse eines fünfjährigen Forschungsprojekts zusammen. Die Historikergruppe rund um die Herausgeber Bernhard Hachleitner, Matthias Marschik und Georg Spitaler führt 633 jüdische Funktionäre an, die von 1918 bis 1938 in Vereinen und Verbänden tätig waren – auch in den Vorständen aller großen Fußballklubs bis auf den Wiener Sport-Club.
Das Buch zeigt die vielen Rollen des Sports: als Schauplatz antisemitischer Attacken, als Feld zur Erlangung gesellschaftlicher Anerkennung und als Ort, an dem die Frage der jüdischen Identität in den Hintergrund treten konnte. Beispielhaft ist der Floridsdorfer Funktionär Siegfried Samuel Deutsch, der im Politik- und Sportkontext ausschließlich als „Siegfried“ in den Medien zu finden war, während er als Betreiber eines Kleidergeschäfts stets „Samuel“ genannt wurde.
Ihr Buch ist im Handel und als freier Download auf der Verlagswebsite erhältlich.
Diese Rezension ist um ein aufschlussreiches Interview mit Herausgeber Georg Spitaler erweitert im Ballesterer 142 erschienen.
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