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Donnerstag, 21. Februar 2019

Inter – Rapid 4:0 (2:0)

Europa League, Runde der letzten 32, 21.2.2019
Stadio San Siro / Stadio Giuseppe Meazza, 32.158

Sportlich war hier einfach der Klassenunterschied zu sehen und da gab es nichts daran zu rütteln. Nur wenige Momente ließen hoffen. Nach elf Minuten fiel mit der ersten Inter-Torchance gleich das erste Gegentor und das zweite keine zehn Minuten darauf. Damit war alles klar und die letzten beiden Gegentore in der Schlussphase nur mehr Draufgabe. Das muss man so akzeptieren. Es war dennoch eine schöne Europacupsaison.
5.000 Rapidlerinnen und Rapidler füllten den Auswärtssektor am Juché im dritten Rang der Curva Sud, zauberten zu Spielbeginn unsere Farben glitzernd in die Mailänder Nacht und sangen lautstark für Rapid.
Die Curva Nord begann in beiden Hälften nach fünf Minuten mit Dede!-Rufen und supportete danach im Unterschied zum Hinspiel mehr und länger. Mangels Interesse am Gegner Rapid war mit Ausnahme der Curva Nord und dem Auswärtssektor nur der erste Rang geöffnet. Dieser war dafür gut gefüllt.
Bei der Begegnung Rapids mit Inter im UEFA-Cup 1990 wurde das Rückspiel wegen Stadionsperre nach Ausschreitungen nicht hier ausgetragen sondern in Verona. Rapidfans war der Besuch damals verboten, nur wenige schafften es dennoch vereinzelt zum Spiel und sahen eine heroische Rapid, die nach dem 2:1-Hinspielsieg erst in der Verlängerung aufgrund Schiedsrichterentscheidung verlor und ausschied.
Der Football Club Internazionale Milano wurde 1908 von verärgerten Milan-Mitgliedern gegründet, welche die nationalistische Haltung Milans ablehnten, dass nur Italiener und nicht z.B. auch die in Mailand zahlreichen Schweizer spielten durften. Während der AC Milan traditionell ein Arbeiterverein war, zog Inter ein bürgerliches Publikum an. Unter dem Faschismus musste sich Inter 1928 bis 1945 Ambrosiana nennen. Mit 18 Meistertiteln (zuletzt 2010), sieben Cupsiegen (zuletzt 2011), drei Europacupsiegen im UEFA-Cup (1991, 1994 und 1998) sowie drei Europacupsiegen in Meistercup bzw. Champions League (1964, 1965, 2010) bewegt man sich in der Titelsammlung in ähnlicher Sphäre wie der Stadtrivale. Inter ist der einzige Verein, der seit Gründung der Serie A 1929 nie abgestiegen ist.
Erst etwas mehr als ein Jahr ist seit meinem letzten Besuch in San Siro vergangen. Das Stadion im Mailänder Stadtteil San Siro heißt seit 1980 offiziell Stadio Giuseppe Meazza, benannt nach dem legendären Inter-Spieler Giuseppe Meazza (Vereins-Rekordtorschütze), der 1940 bis 1942 auch für Milan gespielt hatte. Das Stadion wurde 1926 von Milan als Heimstätte mit einer Kapazität von 10.000 Plätzen eröffnet. 1935 wurde das Stadion an die Stadt verkauft, 1939 auf 55.000 und 1954/55 mit dem zweiten Rang auf 100.000 Plätze ausgebaut. Seit 1947 spielt hier auch Inter, das bis dahin in der Arena Civica im Stadtzentrum gespielt hatte. Sein heutiges Aussehen erhielt das Stadion beim Umbau für die WM 1990, als auf drei Seiten ein dritter Rang errichtet und die Überdachung mit den charakteristischen elf Türmen gebaut wurde.
Es gibt derzeit eine Kapazität von 78.328 Zuschauerinnen und Zuschauern bei gesamt 80.018 Sitzplätzen. Es ist das größte Stadion Italiens. Es fanden hier Spiele der WM 1934 und 1990 sowie der EM 1980 statt sowie zweimal das Meistercup-Finale und zweimal das Finale der Champions League.
Vor dem Spiel wurde in der gut bekannten Stadt Mailand die Pinacoteca und Biblioteca Ambrosiana besichtigt.

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