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Donnerstag, 21. Februar 2019
Der Daggl, 14/15
Rezension
Der Daggl
Doppelausgabe 14/15
Hinrunde 2017/18 + Rückrunde 2017/18
150 S. + 115 S.
Im November 2018 erschien eine mit 265 Seiten umfangreiche Doppelausgabe des hervorragenden Hefts aus Nürnberg.
Heft 14 beinhaltet neben den Nürnberger Spielberichten der Herbstsaison 2017 und einem Besuch beim Rapidspiel in Schwaz wieder einiges an interessanten Groundhoppingberichten. Neben Schmunzeln über einen fahrlässig unvermuteten, aber schließlich doch geglückten Stadioneröffnungsspielbesuch in Silkeborg war das Nachlesen des 5. August 2017 interessant, da ich selbst dieselben beiden Spiele (NK Triglav Kranj – NK Olimpija Ljubljana und NK Rudar Velenje – NK Krško) besucht hatte. Den Schwerpunkt bilden die Berichte von zwei Asienreisen, zunächst nach China, Südkorea, Japan und Thailand und dann die große Fahrt nach Nordkorea, die sichtlich auch das Titelblatt inspirierte. Die Reiseeindrücke waren überaus spannend zu lesen. Aber selbst würde ich und werde ich das wohl nie und nimmer unternehmen. Das liegt nicht nur an der vollständigen Überwachung und Beobachtung und des unmöglichen Abweichens von einem strikt vorgegebenen Programm sondern auch an den Konsequenzen, die jedes eigene Fehlverhalten nicht für einen selbst sondern für andere Menschen haben. In einem Land, in dem den Herrschenden Menschenleben nichts bedeuten und viel und für ganze Familien lebenseinschneidend gestraft wird, um die Diktatur aufrechtzuerhalten. „Zwar kamen wir auch hier mehr oder weniger in die Nähe der Einheimischen, aber eine Kontaktaufnahme war auch hier nicht möglich, geschweige denn angebracht. Für einen richtigen Stimmungskiller sorgte eine Situation, die sich mir vor Ort nicht wirklich erschloss und die ich im Nachhinein doch etwas falsch interpretierte. Erst ging ich davon aus, dass ein paar Herren unserer Reisegruppe zum Gruppenfoto mit ein paar einheimischen Damen antraten. Dies war zwar der Fall, doch ging die Initiative dazu von den Damen aus und so nutzten die Selfie- und Fotogeilen unserer Reisegruppe die ‚Chance‘ und lächelten in die Kameras. Das blieb ein paar Herren mit Parteiabzeichen natürlich nicht verborgen und die jungen Frauen wurden zur Rede gestellt und zum Teil auch abgeführt. Wir beobachteten die Situation und fragten unsere Guides, was nun passieren würde. Die Stimmung innerhalb unserer Gruppe war nun am Boden und es folgten die berechtigten Schuldzuweisungen. Ich hatte bereits geschrieben, dass eine Kontaktaufnahme mit Einheimischen unterlassen werden sollte, denn den Ärger bekommt nicht der dumme Tourist sondern die Person, die den Kontakt zum Touri hatte. Respektvolles Verhalten, Empathie und ein gewisses Zurücknehmen der eigenen Person wurde für Klicks und Likes der tausenden Fans der eigenen Facebook-Seite über Bord geworfen.“
Nach 150 Seiten dreht man das Buch und beginnt auf der anderen Seite die Ausgabe 15 zu lesen. Wer überschäumenden Jubel über den Nürnberger Wiederaufstieg im Frühjahr 2018 erwartet, wird ersteinmal vom wohlüberlegten und nüchternen Vorwort auf den Boden der Tatsachen geholt. Die Berichte von den Nürnberger Spielen sind hier aber natürlich dennoch aufgrund des beim Lesen schon bekannten Ausgangs der Saison interessant. Schön ist hier, dass es wieder einiges an Hopping in Italien gibt. Dass es in Mailand keinen Stadtteil namens Brera gäbe, wie im Matchbericht aus der Arena Civica hier geschrieben steht, ist allerdings eine Fehlinformation (Link). Die exotischen Reisen führen diesmal nach Westafrika, Mittelamerika und wiederum nach Asien, wobei hier die Geschichte hinter „Drei fuhren hin, zwei kamen zurück“ natürlich ein Reißer ist. Rapid ist mit einem Besuchsbericht vom Steffen-Hofmann-Spiel gegen Altach vertreten. Ein Interview mit den Machern der Republikflucht ist im Rezensionsteil zu lesen.
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