Niederösterreich, AKNÖ/ÖGB-Betriebsfussballcup, 2. Runde, 13.11.2015
Sportplatz Krems-Lerchenfeld, ca. 20
Die Betriebsmannschaft des Abfallentsorgungsunternehmens Brantner Walter GmbH zeigte sich gegen die Kollegen von Donau Chemie und des Düngemittelproduzenten Timac Agro als stärkere Mannschaft und gewann verdient. Der Anschlusstreffer der Gäste fiel per Elfmeter.
Beim AKNÖ-Betriebsfussballcup sind Mitglieder der Arbeiterkammer Niederösterreich (also alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer) sowie des ÖGB teilnahmeberechtigt, die zum Bewerbszeitpunkt im Betrieb beschäftigt sind bzw. waren.
Der Sportplatz im Stadtteil Lerchenfeld von Krems an der Donau liegt in der Admonter Straße. Es gibt unweit davon die Judenburgerstraße, die Paßhammergasse, die Wasendorferstraße etc.: Ortsnamen aus der Steiermark. Die Hauptstraße trägt den Namen des Widerstandshelden des 12. Februar 1934 in Bruck an der Mur, Koloman Wallisch, der vom austrofaschistischen Regime mit dem Würgegalgen hingerichtet wurde. Der Stadtteil Lerchenfeld wurde ab 1939 als Arbeiterwohnsiedlung für das 1939 gegründete Kremser Werk der Rottenmanner Eisenwerke angelegt. Für den Zweiten Weltkrieg bauten die Nazis hier zwischen Linz und Wien einen Donauhafen samt Eisenindustrie. Aus der Steiermark wurden hunderte Metallarbeiter samt ihren Familien hierher übersiedelt. Das Feinblechwalzwerk wurde 1963 Teil der Voest. Im bürgerlich geprägten Krems blieben die neuen Bewohnerinnen und Bewohner, die sowohl proletarisches Selbstbewusstein als auch steirische Kultur mitnahmen, ausgegrenzt. Lerchenfeld bekam einen schlechten Ruf als Glasscherbenviertel aufgedrückt, der auch blieb als sich in der Nachkriegszeit die soziale Zusammensetzung änderte.
Fußball wurde im Werkssportverein WSV Hütte Krems gespielt, aus dem später WSV Vöest Alpine Krems wurde. Der Verein widmet sich heute anderen Sportarten wie Tennis oder Kegeln. Anfang der 1970er Jahre hatte der Fußball der Hütte Krems seine beste Zeit. Man stieg 1973 in die niederösterreichische Landesliga auf und hielt sich drei Saisonen dort. Hier am Lerchenfelder Sportplatz traf man dabei auf andere Werksvereine, die damals den niederösterreichischen Fußball prägten, wie die Voith Schwarze Elf (VSE St. Pölten), Feh Ortmann, Marathon Korneuburg oder Heid Stockerau. Die Höhepunkte waren die Kremser Derbys. In der Saison 1973/74 gab es mit dem Vöest-Werksklub Hütte Krems, dem Eisenbahnerverein ESV Vorwärts Krems und dem bürgerlichen Kremser Sportclub drei Kremser Vereine in der Landesliga. Die Derbys verliefen hochemotional. Die Fußballsektion der Hütte Krems bzw. Vöest Krems verschwand allerdings wenige Jahre danach. Die vor wenigen Monaten verstorbene Rapid-Legende der 1960er Jahre Walter Glechner (4x Meister, 3x Cupsieger, Europacup-Semifinale 1961) ließ hier bei Hütte Krems ab 1974 seine Karriere ausklingen. Seit 2000 nützt der Kremser SC den Lerchenfelder Sportplatz als Nachwuchszentrum.
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