Schweiz, Super League, 8. Runde, 13.9.2015
Sportarena Allmend Luzern, 13.403
In einem ereignisreichen Spiel begann Luzern zunächst sehr druckvoll, ging bald in Führung und führte nach einer Viertelstunde bereits 2:0, während der Grasshopper Club aus Zürich kaum Meter gesehen hatte. Mit dem ersten Torschuss, einem Weitschuss sowie fünf Minuten später nach einem Corner kamen sie aber zum zu diesem Zeitpunkt völlig unverdienten Ausgleich. Im weiteren Verlauf entwickelte sich eine gleichwertige, unterhaltsame Partie. Man of the match für Luzern war die Nummer 21, Dario Lezcano, der das erste Tor sowie den Führungstreffer zum 3:2 (Elfmeter) erzielte und als dramatischen Höhepunkt, nachdem er mit Gelb-Rot ausgeschlossen worden war, mit einem Schubser den Schiedsrichter attackierte. Beim GC erfüllte eine ähnliche Rolle die Nummer 9, Munas Dabbur. Er machte nach frischem Aufspringen nach langem verletzungsbedingtem Liegenbleiben am Spielfeld den Luzerner Anhang wütend und brachte auch den Luzerner deutschen Trainer Markus Babbel so auf, dass dieser auf die Tribüne geschickt wurde. Schließlich setzte er mit dem finalen Ausgleichsteffer der Gäste zum 3:3 in der 87. Minute den Schlusspunkt des Spiels und stoppte den Luzerner Jubel über den nahen Sieg.
Sowohl die Luzerner Fankurve als auch der Grasshoppers-Auswärtsblock sorgten für eine gute Fußballatmosphäre im Stadion. Die Luzerner hatten ein Banner der „Leuchtenstadt“ Luzern am Zaun. Der Name Leuchtenstadt für Luzern stammt von um die Mitte des 8.Jhs. gegründeten Kloster Luceria, um das sich hier die erste Siedlung entwickelte. Die Zürcher erinnerten an ihr ein von der Grasshoppers-Fanszene organisiertes Spiel am Standort des Hardturm-Stadions, mit dem sie für einen Neubau warben.
Der FC Luzern wurde 1901 gegründet. 1936 stieg man erstmals in die höchste Spielklasse, die Nationalliga, auf. Seither ging es achtmal hinunter und hinauf. Seine größten Erfolge feierte der Verein mit den Cupsiegen 1960 und 1992 sowie dem Meistertitel 1989. Im Jahr des hundertjährigen Jubiläums 2001 ging der FC Luzern in Konkurs. Nach drei Jahren in der zweiten Liga von 2003 bis 2006 spielt man seither wieder in der Super League. Nach der erfolgreichen Saison 2011/12 mit zweitem Platz in der Meisterschaft und Teilnahme am Cup-Finale, spielt man seither im Ligamittelfeld.
Der große Dionys Schönecker, „Mister Rapid“, trainierte von 1921 bis 1924 jeweils in den Sommermonaten den FC Luzern − eine besondere Form der Sommerfrische und Abwechslung von Rapid, wo er Sektionsleiter und Trainer war. Mit Otto Hamácek 1929 und Josef Uridil 1937/38 waren hier auch weitere Rapidler Trainer. Andere Luzern-Trainer aus Wien waren der ehemalige WAC-Spieler Karl Heinlein 1934/35 und der Austrianer Robert Lang 1938. Als Spieler werkte hier 2010/11 der Ex-Rapidler Thomas Prager, auf der Ersatzbank sitzend. Aktuell ist hier ein Ex-Sturm-Spieler und Dosen-Marketingmitarbeiter in der Mannschaft (an diesem Nachmittag gesperrt).
In der zweiten Runde des UEFA-Cups scheiterte Luzern 1990 an Admira Wacker.
Die Sportarena Allmend Luzern, offiziell mit einem Sponsornamen versehen, wurde 2011 an der Stelle des zuvor abgerissenen Stadion Allmend (1934−2009) eröffnet. Es gibt hier 17.000 Plätze (14.000 Sitzplätze und 3.000 Stehplätze) national bis 16.000 Sitzplätze international. Gemeinsam mit dem Stadion wurden im ganzen Komplex ein Hallenbad, eine Turnhalle, ein Fitnesscenter, ein Supermarkt sowie daneben die beiden Hochhäuser errichtet. Es sind die beiden höchsten Wohngebäude der Innerschweiz.
Anschließend wurde ein weiteres Fußballspiel besucht und die Stadt Luzern besichtigt.
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