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Mittwoch, 12. November 2014

Erlebnis Fußball, 64



Rezension


Erlebnis Fußball
Ausgabe 64
Oktober 2014
95 S.






Ein interessanter Bericht erzählt von der Geschichte des Commando Ultrà von Olympique Marseille, die heuer ihr 30-jähriges Jubiläum feierten. Dazu gibt es neben dem Text auch Fotos aus drei Jahrzehnten. Auf alten Bilder aus dem Stade Vélodrome sieht man auch noch die Radrennbahn vor den Tribünen − als das Stadion wirklich noch ein Velodrom war, ein Radstadion.

In einem kleinen Ferencváros-Teil gibt es einen Text der Tornados Rapid über das aus Protest gegen die neuen Registrierungspflichten für das neue Ferencváros-Stadion (Scan und Speicherung der Venenstruktur der Handfläche) parallel zu dessen Eröffnung ausgetragene Fußballspiel von Fans von Rapid und Ferencváros (im Stadion von BKV Előre). Ein weiterer kleiner Artikel fasst die Probleme zusammen, die zum seither bestehenden Stadionboykott der Ferencváros-Fanszene geführt haben. Im Rahmen der schönen Serie Von alten Stadien zu neuen Arenen gibt es ein Interview mit den Green Monsters über den Abschied vom alten Albert Stadion.

Es gibt weiters einen ausführlichen Fanszenenbericht vom griechischen Cupfinale zwischen Panathinaikos und PAOK im April sowie einen informativen Artikel über Proteste gegen den skandalumwitterten Fußballverbandspräsidenten Miroslav Pelta in Tschechien. Als Gegenmaßnahme wurden die Schiedsrichter angewiesen, das Match bei „vulgären“ Sprechchören zu unterbrechen oder gar abzubrechen:
„Pelta erlangte durch die immer wiederkehrenden ,Pelta ven‘-Rufe (Pelta raus) sogar internationale Aufmerksamkeit und tatsächlich, beim Spiel Sigma Olomouc gegen Bohemians Praha wird aufgrund der ,Pelta ven‘-Rufe das erste Mal ein Spiel unterbrochen. Die Fanwelt in CZ ist mehr als nur geschockt und so vergeht kein Spieltag, bei dem nunmehr [nicht, Anm.] Spiele unterbrochen werden. Die Spieler werden auch noch medienwirksam in die Kabine geschickt, als wenn ein Bürgerkrieg herrsche. [...] Kleinere Szenen haben mit Übergriffen der Security zu kämpfen, da sich diese in CZ vermummen dürfen (und insgesamt Narrenfreiheit haben) und man selbst nicht genug Leute dabei hat. Es folgen oft Backpfeifen und Abnahme der Tifomaterialien.“
Immer wieder gibt es seither gemeinsame Aktionen zwischen Heim- und Auswärtsfans und etwa gemeinsame Skandierung des Slogans Český fotbal, pro fanoušky.

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