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Freitag, 6. Juni 2014

Blickfang Ultra, 32


Rezension


Blickfang Ultra
Nr. 32
2014
116 S.







Das Titelblatt ziert Rapid, da das Heft ein Interview mit der Rechtshilfe Rapid zu aktuellen Maßnahmen von Polizei und Justiz gegen Rapidfans beinhaltet. Das Bild stammt vom Europacupspiel in Marijampolė aus dem Jahr 2010 und ließ sofort wieder die Erinnerungen an eine sehr schöne Auswärtsreise nach Litauen wachwerden.

Der interessanteste Teil des Hefts ist ein Interview mit den Ultras von Dynamo Kiew, in dem sie darüber erzählen, wie sie mit den Protesten und schließlich bürgerkriegsartigen Auseinandersetzungen am Maidan-Platz in Kiew umgingen und wie sich die Situation auf den Fußball (Organisation von Freundschaftsspielen) und die Fanszene (Waffenstillstand) auswirkte. „Seit Beginn der Vorgänge auf dem Maidan hatten unsere Führungsleute entschieden, daß während der Proteste, Kämpfe und anderer Aktivitäten keine Farben gezeigt werden sollten. [...] Auch wollten wir uns nicht gegenüber den Ultras anderer Vereine, die ebenfalls mitmachten, in den Vordergrund stellen − wir waren schließlich da für alle Einwohner der Ukraine und nicht für unsere Vereinsfarben. Aber um ehrlich zu sein, gab es an den Wänden rund um den Maidan Tags und Graffiti, die deutlich zeigten, wer da vor Ort war und das waren nicht nur Zeichen der Ultras Dynamo sondern auch von anderen Gruppen, wie z.B. Karpaty Lwiw.“

Spannend und informativ sind vielerlei Informationen und Hintergründe zu Fanszenenentwicklungen, die es hier in Spielberichten von jüngsten Stadtderbys gibt, namentlich über den „heiligen Krieg“ in Krakau zwischen Wisła und Cracovia und insbesondere auch zum Budapester Derby Újpest gegen Ferencváros im April, nachdem ich dieses selbst besucht hatte. Interessant sind auch noch die Erzählungen eines Polen, der als französischer Fremdenlegionär Ultra von Marseille wurde.

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