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Montag, 21. April 2014

Košice - Slovan Bratislava 0:2 (0:0)

Slowakei, I. liga, 27. kolo, 19.4.2014
Štadión Lokomotíva, 6.550

Košice begann gut und spielte auf das Führungstor. Doch der Anfangsfurioso verpuffte, Slovan Bratislava hielt sich und ging stattdessen per Elfmeter in Führung. Im weiteren Verlauf entwickelte sich ein offenes Spiel, in dem trotz Möglichkeiten Košice der Ausgleich nicht mehr gelang. Erst ein unbedrängtes Kontertor in der Nachspielzeit zum 0:2 entschied dann das Spiel endgültig.
Košice verlor durch die Heimniederlage im harten Kampf um einen Europacupplatz an Boden und fiel vom dritten gleich auf den sechsten Tabellenplatz zurück. Die beiden Vereine werden sich aber am 1. Mai im Cupfinale wiedersehen. Darauf und die Distanz der beiden Städte spielte auch die zwischendurch gezeigte Choreo im Auswärtsblock an: Die Slovan-Hooligans würden auf den Košice-Anhang warten. Der Heimfanblock gratulierte in seiner gezeigten Aktion dem Trainer zum 60. Geburtstag. Beide Seiten supporteten laut und beschimpften einander oft. Beide nannten ihr Gegenüber dabei „Jude“.
1903 wurde hier in der ostslowakischen Stadt in der damaligen ungarischen Reichshälfte der Habsburgermonarchie mit ungarischem Namen der Kassai Atlétikai Club gegründet, der bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs der größte Verein der Stadt war. Nach 1945 wurde er mit zwei anderen Vereinen, zum Klub Jednota Košice fusioniert. Daraus wurde 1952 VSS Košice und 1978 ZŤS. Zu tschechoslowakischen Zeiten spielte man regelmäßig in der ersten Liga. In der unabhängigen Slowakei gewann der Verein als 1. FC Košice 1997 und 1998 die Meisterschaft und war 1997 die erste slowakischen Mannschaft in der Gruppenphase der Champions League. 2003 stieg der Verein aber in die zweite Liga ab und stand vor dem Bankrott. 2004 wurde der Klub aufgelöst und Spielbetrieb und Stadion vom Zweitligisten Družstevník Ličartovce aus dem 20 km entfernten Ort Ličartovce übernommen. 2005 kaufte sich die Stadt Košice in die Hälfte der Anteile ein und daraus wurde der städtische Verein MFK Košice, dem 2005/06 der Aufstieg in die erste slowakische Liga gelang. Insgesamt zählt der Verein den tschechoslowakischen Cupsieg 1993 sowie zwei slowakische Meisteritel (1997, 1998) und vier slowakische Cupsiege (1973, 1980, 1993, 2009) zu seinen Erfolgen. Im UEFA-Cup schied man 2000 gegen den GAK aus. Rapid spielte 2006 und 2007 Testspiele gegen sie.
Nach der Schließung des Heimstadions Všešportový areál 1997 übersiedelte der 1. FC Košice in das Stadion des Stadtrivalen Lokomotíva Košice. Der 1946 gegründete Eisenbahnerverein, tschechoslowakischer Cupsieger 1977 und 1979, spielte noch bis 1998 ebenfalls in der ersten Liga, ist aber heute nach zwei Konkursen nur mehr in der dritten slowakischen Liga und spielt nun in einem Dorf außerhalb der Stadt. Das Štadión Lokomotívy v Čermeliy wurde 1970 errichtet, ist in sehr gutem Zustand und hat heute rund 10.000 Plätze. Es ist vom Typus eines weitläufigen Ovals, wo in den Innenraum gut und gern zwei Fußballfelder passen würden. Das Auge erfreut allerdings eine sehr schöne Flutlichtmastenkonstruktion.
Vor dem Spiel wurde die Stadt Košice besichtigt, anschließend ging es weiter zum Abendspiel nach Michalovce.


















































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