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Mittwoch, 23. Oktober 2024
Athleticker 8
Rezension
Athleticker
So tickt die Kurve
Ausgabe 8 – Herbst 2024
212 S.
Jubiläumsausgabe des Fanzines zu zehn Jahren Landstrassler des LASK. In einem langen Interview mit Protagonisten besprechen diese die Entwicklung und den unbestritten große Sprung, den die LASK-Fanszene in diesen Jahren gemacht hat. Chaos und Unorganisiertheit in den Jahren davor werden hier recht deutlich angesprochen, wie sie das drehten – „Wir sind schon ein ordentliches Regiment gefahren“ – und diese Phase im Rückblick auch als vielleicht zu streng und strikt bewerten. Spannend ist von außen betrachtet vor allem die Ausführungen zu Zusammenwirken und Unterschied zwischen Gruppen und dem Dachverband, aber auch das Wiederaufleben der Freundschaft mit YB unter den Landstrasslern und das baldige Ende der Freundschaft mit Schwarz-Weiß Bregenz.
Auf die LASK-Spiele des Frühjahrs 2024 blickt das Heft in einem Artikel summarisch zurück. Großes Thema des Frühjahrs war die Affaire um „Waschtabs, Waschmaschinen und Hausverbote“, wie der entsprechende Artikel darüber hier heißt. Einer der Betroffenen der willkürlichen Hausverbote, welche die Klubführung nach einer kreativen Protestform vergab (und dann schließlich zurücknehmen musste), schildert aus persönlicher Sicht sein Erleben der Geschichte und gibt auch ein wenig Einblick in Diskussionsprozesse zum Umgang mit der Situation.
Einer der jeweiligen Höhepunkte der vergangenen Hefte waren immer die Schilderungen lange zurückliegender Auswärtsfahrt-Abenteuer im Europacup. Auch hier gibt es wieder ein besonders Schmankerl daraus, eine v.a. von hohem Alkokolkonsum geprägte Reise zum UI-Cup-Spiel des LASK in Příbram im Sommer 2000. Da gibt es jede zweite Zeile einen Satz, der einen gut schmunzeln lässt. Mit dem Höhepunkt der Mehlwurf-Choreo (!). Interessant ist dabei auch der zur Hintergrundinformation abgedruckte seinerzeitige Spielbericht in der Kronen Zeitung, wo vom seinerzeitigen und auch noch heutigen LASK-Berichterstatter dieses Blatts durchgängig von Dukla Prag als LASK-Gegner geschrieben wird. Der Klub spielte damals nach Kauf der Prager Lizenz zunächst als FC Dukla Příbram und 2000 hier bereits ohne den Namen Dukla und mit einem Sponsorennamen als FC Marila Příbram, was der Korrespondent übersah oder ihn nicht interessierte. Als Vereinsfusionen kaschierte Spiellizenzverkäufe mit Standortwechsel waren in Tschechien schon früher üblich, aber in Österreich noch sichtlich unbekannt. Diese Mode des modernen Fußballs kam erst Ende der 2000er auch in Österreich an (Pasching nach Klagenfurt 2007 und Schwanenstadt nach Wiener Neustadt 2008). Eine andere alte Geschichte auch chaotischer LASK-Zeit erzählt von einer auch abenteuerlichen Auswärtsfahrt nach Altach 2008, u.a. mit LASK-Stadionverbotlern in der Altacher Heimkurve, die dort Teile der Choreo abrissen. Den Fangesang „Wir sind die Jungs vom ASK!“ nimmt das Heft in einem „Wir sind die Mädls vom ASK!“ betitelten Interview mit in der Kurve aktiven Frauen auf. Hier werden doch einige andere Perspektiven vermittelt. Eine interessante Sache ist wie in der letzten Ausgabe ein Einblick in Arbeitsprozesse, sei es zur optischen Gestaltung der Wand beim Gästesektor oder von Choreographien, mitsamt Arbeitsstunden und Kostenaufwand. Einblicke gibt es auch in den Fanartikel-Verkauf. Nicht wenig Schmunzeln darf man bei einer Satire zum Thema Cola-Weiß samt fiktivem Gespräch mit einem Winzer, der zum Thema forsche und auf seinem Weingut Cola-Weiß-Verkostungen anbieten würde. Grandiose Vorstellung, auch wenn ich selbst auch jetzt eher nicht zu diesem Getränk greifen würden. A5 / gegen Spende / erhältlich bei den Landstrasslern
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