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Mittwoch, 30. August 2023

Tornados spezial, 49





Rezension


Tornados spezial
Ausgabe 49
96 S.









„Mit Schlusspfiff öffnete sich unter dem Rapidsektor ein metertiefes Loch.“ Das Spiel des Jahres, die so schmerzhafte Cupfinal-Niederlage, hat ihren Platz im Rahmen der Rapid-Spielberichte der Frühjahrssaison. Die Fotos lassen Emotionen wieder hochkommen und der Text bilanziert den Tag ebenso ausgewogen wie zutreffend.

Das Ernst-Happel-Stadion ist aktuell wieder einmal Gegenstand einer Neubau-Debatte. Im zeitlichen Gleichklang mit der Ballesterer-Titelgeschichte widmet sich auch das Tornados spezial Geschichte, Gegenwart und Zukunft des größten Stadions der Stadt Wiens und des Landes. Denn auch Rapid verbindet mit dem Stadion einige Geschichte, wie im Text deutlich gemacht wird. Die Notwendigkeit eines millionenteuren Neubaus für die Nationalmannschaft wird angezweifelt und betont, dass es eben noch ein Stadion mit unverkennbarem eigenen Charakter ist. Zum jüngsten Versuch von Seiten des ÖFB, sich über öffentlichen Druck Länderspiele im Weststadion zu erpressen, gibt es eine klare Meinung: „Das Nationalteam hat in Wien-Hütteldorf nichts verloren.“ Das ist auch richtig so.

Weitere Themen sind der ÖFB-Cup („Der Cup nervt“), die Geldverschwendung SKBs, fünf Jahre Grüne Szene Weinviertel, ein Wochenende in Gedenken an den verstorbenen Bernd, die Feier zu 35 Jahren Ultras Rapid, das Mitgliedertreffen des SK Rapid und ein Artikel von Laurin Rosenberg zum Thema „Die Rapid und die Marie“ mit historischer Perspektive und klarer Position für die Gegenwart. Einen „Blick von außen“ u.a. auch zu dieser Thematik und zur generellen Lage Rapids bietet dazu ein Text eines Freundes, der eher einen „Blick aus der Ferne“ (660 km) einbringt als einen von außen. Dazu ist er selbst zu sehr Rapidler, weiß worüber er schreibt und trifft den Punkt.
Mit Grinsen gehen die Tornados auf den Abschied dieses „lachhaften, selbstüberschätzenden Haufen“ namens Fanatics des FAK ein.

In der schönen Serie der Artikel zur Rapid-Geschichte blickt man in dieser Ausgabe auf die „goldenen“ 1950er Jahre. Zum zwanzigjährigen Jubiläum der UR-Jugendsektion Gioventù gibt es ein Interview mit drei prägenden Vertretern ihrer ersten Generation, wobei sie mit dem Attribut der „goldenen Generation“ für sich weniger anfangen können. Im Gespräch wird von Action in der Hochphase der zweiten Hälfte der 2000er Jahre erzählt und wie man das auch zeitlich und generell einordnen kann und soll. „Es wird alles verklärt, was früher war. Alles was früher war, wird zu sehr glorifziert,“ sagt Seba mit Bezug dazu und weiß zur Thematik der Generationen einen großen historischen Bogen zu spannen: „Die Alten haben schon vor über 2.000 Jahren auf der Akropolis gerätselt, was sie mit der Jugend machen sollen. Und jeder über 30 sagt heute, die Jugend sei ein Wahnsinn. Wurscht ob 700 vor Christus, im Mittelalter oder 2003.“


A4-Format / 4,50 € / erhältlich bei den TR bei Rapid-Spielen oder über den deutschen Fachhandel blickfang-ultra.de und nofb-shop.de.

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