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Donnerstag, 16. März 2023
Slovan Bratislava – Basel 1:4 i.E., 2:2 n.V. (2:2, 2:0)
Europa Conference League, Achtelfinale, Rückspiel, 16.3.2023
Národný futbalový štadión Tehelné pole, 21.675
Slovan Bratislava stand gefühlt schon im Viertelfinale, schied aber dennoch noch gegen den FC Basel aus. 1:0 nach hieß es nach elf Minuten und sieben Minuten später fiel auch schon das 2:0. Zur Pause schien es so, als brauchte Slovan Bratislava das nur mehr zu verwalten. Basel bemühte sich in der zweiten Hälfte und erzielte in Minute 53 den Anschlusstreffer. Nach dem 2:2 im Hinspiel brauchten sie damit noch ein weiteres Tor, um zumindest die Verlängerung zu schaffen. Das fiel aber nicht bis auch die reguläre Spielzeit ablief, die Nachspielzeit kam und es nur mehr Augenblicke bis zum Abpfiff waren. Mit Basler Glück und Pech des Slovan-Goalies, der einen nicht unhaltbaren Weitschuss überraschend durchließ, gab es dann tatsächlich im letzten Moment das 2:2. Die Verlängerung brachte in nervösem Spiel keine Entscheidung, sodass es zum Elfmeterschießen kam. Darin scheiterten gleich die ersten Slovan-Spieler, während alle Basler trafen und somit zumindest die Penalty-Wertung klar für sich entschieden.
Eine das ganze Stadion umfassende Choreographie zu Spielbeginn schrieb Slovan auf die Gegengerade und das Gründungsjahr 1919 auf die Fansektor-Hintertortribüne. Neben Ultras Slovan Pressburg hing am oberen Rang Wisła Kraków (zunächst nur auf einer Seite, nach einem großen Umhängen nach zehn Minuten auf beiden Seiten) und daneben Unsterblich der Wiener Austria – mit einem, der politischen Aktivität entsprechend, der schwarz-weiß-roten Flagge des Deutschen Reichs nachempfundenen Fetzen, wobei das Schwarz dabei durch Lila ersetzt ist. In Sprechchören besungen wurden die Freunde Wisła Kraków, Ruch Chorzów und der FAK. Später wurde USP-Fetzen dann abgehängt und umgeräumt. Auch wenn man sich Ultras nennt, liegt der Schwerpunkt hier ja eher im polnischen Stil auf anderen Dingen als dem Tifo und dem Kurvenbild. Mit „Scheiß Basel“ und „FC Basel Hurensöhne“ hatte man sogar deutschsprachige Beschimpfungen im Repertoire. Der Support war hie und da schon laut, aber auch für Slovan-Verhältnisse recht eintönig und die Gesänge laufend wiederholend. Womöglich zielte man darauf ab, möglichst viele Leute damit mitzunehmen.
Die Muttenzerkurve zeigte im Gästesektor zu Beginn eine Schalparade und begann von Anfang an schön melodiös zu singen. Langanhaltende Lieder, gut anzuhören, eingängig. Ein englischsprachiges Spruchband forderte von der UEFA, Stehplätze in jedem Land zu erlauben (und nicht nur in ausgewählten wie derzeit). Immer mal wieder gab es eine Fackel und dann zum Jubel am Schluss auch mehr Pyro.
Die beiden Vereine waren sich schon in der Gruppenphase begegnet. Die Gruppe hatte Slovan punktegleich mit Basel gewonnen, da sie im direkten Duell aufgrund 0:2 in Basel und 3:3 in Bratislava voran waren. Slovan Bratislava war damit direkt für das Achtelfinale qualifiziert, während Basel noch eine Zwischenrunde zu überstehen hatte.
Fast genau vier Jahre nach der Eröffnung 2019 bin ich nun zum siebten Mal in diesem Stadion gewesen.
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