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Freitag, 11. November 2022

Union Haid – ASKÖ Dionysen 1:1 (1:0)

Oberösterreich, 1. Klasse Mitte, 13. Runde, 11.11.2022
Sportplatz Haid, 60

Bei starkem Nebel am Freitagabend erwischte die Union Haid einen guten Start und ging Mitte der ersten Hälfte in Führung. Die Gäste aus Traun konnten aber doch noch jubeln, als in Minute 87 etwas unvermittelt der Ausgleich fiel.
Die DSG Union Haid wurde 1956 als Katholische Jugend Haid aus einer 1954 vom Pfarrer im Barackenlager Haid gebildeten Fußballmannschaft gegründet. In einer urspünglichen Bauarbeitersiedlung für den Autobahnbau aus der Nazizeit wurde nach der Befreiung 1945 unter US-amerikanischer Verwaltung zunächst ein Kriegsgefangenenlager für 8.000 bis 9.000 SS-Verbrecher. Nach der Freilassung der Mörder wurden ab dem Frühjahr 1946 diverse Vertriebene aus dem Weltkrieg und seinen Nachwehen untergebracht. Das waren jüdische Flüchtlinge aus Polen ebenso wie mit dem Rückzug der deutschen Wehrmacht mitgegangene, vor der Rache der Sieger für die Nazi-Verbrechen geflüchtete oder danach vertriebene Deutschsprachige (Donauschwaben) aus Jugoslawien, Rumänien und Ungarn oder der Tschechoslowakei (Sudetendeutsche). Es standen in Haid rund hundert aus Holz gebaute Baracken, in denen die Menschen lebten. 1949 waren es 4.661 Personen (also im Schnitt 47 Menschen pro Baracke). Ab 1956 wurden die Baracken über Jahre schrittweise abgerissen und stattdessen ordentliche Wohnhäuser gebaut.
Die Haider Fußballer begannen 1956/57 in der damaligen 3. Klasse im OÖFV-Meisterschaftsbetrieb. Die größten Erfolge waren die Saisonen in der Bezirksliga 1971/72 bis 1983/84, 1986/87 bis 1993/94, 1996/97 und 1997/98. In der Saison 1988/89 hätte man fast den Aufstieg in die 2. Landesliga geschafft, unterlag aber im entscheidenden letzten Heimspiel vor dem Rekordbesuch von 1.200 Zuschauerinnen und Zuschauern dem späteren Meister Union Bad Hall.
Der Sportplatz wurde 1965 eröffnet. In den ersten Jahren hatte man auf einem Fußballplatz inmitten des Lagers gespielt. Zwischen den großen Holzbaracken, in denen die Menschen auf engem Raum lebten. 1964 wurde dieser Platz im Zuge der Auflösung des Lagers geräumt und man wurde schließlich hier an der Traunuferstraße heimisch. Das Klubhaus wurde 1973 eröffnet. Eine Erinnerung an die Geschichte des Haider Lagers stellten die seit 1965 genutzten Kabinen dar. 2005 wurde diese letzte originale Holzbaracke abgerissen und stattdessen ein moderner Kabinentrakt errichtet und das Klubhaus bis 2007 umgebaut.

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