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Freitag, 17. Dezember 2021
Salernitana – Inter 0:5 (0:2)
Italien, Serie A, 18a giornata, 17.12.2021
Stadio Arechi, ca. 19.000
Eindeutiger und nie infrage stehender Kantersieg von Tabellenführer Inter beim Aufsteiger und Tabellenschlusslicht Salernitana. Über den heuer neuverpflichteten französischen Altstar Franck Ribéry liefen bis zu seiner Auswechslung bei der Salernitana alle Offensivaktionen. Diese waren allerdings an einer Hand abzuzählen.
Der Ruf nach Freiheit für die Salernitana „Liberate la Salernitana“ stand zu Spielbeginn sowie nocheinmal später in der zweiten Hälfte groß an der Curva Sud Siberiano und wurde als Gassenhauer die ersten fünf Minuten des Spiels gesungen. Dazu war die ganze Zeit über anstellen von Fetzen das große Spruchband „Gravina mantieni la promessa... Dilettanti, promozione o nei campi di periferia, la Salernitana per noi non ha categoria!“ zu lesen: Man würde sinngemäß den Verein in jeder Liga unterstützen. Bei meinem letzten Spielbesuch hier 2016 war die Salernitana erst wieder aus der Serie C in die Serie B aufgestiegen. 2021 gelang der Aufstieg in die Serie A, in der man 2021/22 nun nach 1947/48 und 1998/99 die dritte Saison der Vereinsgeschichte spielt. Der Aufstieg stand allerdings im Sommer infrage, da die Salernitana genauso wie Lazio Eigentum von Claudio Lotito ist. Damit seine beiden Vereine in derselben Liga spielen dürfen, übertrug Lotitio Ende Juni wenige Stunden vor Ablauf der dafür gesetzten Frist die Mehrheit seiner Anteile an der Salernitana auf eine eigens gegründete Treuhandgesellschaft, mit dem Versprechen, diese bis Jahresende zu verkaufen. Da hierzu wenig überaschend aber nichts passiert ist, wird der italienische Fußballverband FIGC diesen Montag, am 21. Dezember, darüber beraten. Grundsätzlich steht das Liga-Ausschluss für die Salernitana als Konsequenz im Raum, was Lotito aber wohl zu verhindern wissen wird. Jedenfalls löst die Lage verständlicherweise Unmut aus.
Im Auswärtsblock, der den ganzen unteren Rang der ansonsten leerbleibenden Hintertortribüne umfasste, kam der Szenekern der Curva Nord von Inter erst eine Viertelstunde nach Spielbeginn herein und zeigte dann ein mit Applaus bedachtes Solidaritäts-Spruchband, dass Vereinstreue nicht am Markt zu verkaufen sei: „La fede non sivende come al mercato. Vicini agli ultras della Salernitana“. Die Inter-Gesänge waren etwas kürzer als jene der Salernitana, zu feiern hatten sie aber mehr.
Das Stadio Arechi sieht gegenüber vor fünf Jahren anders aus. 2019 wurde es wie mehrere andere kampanische Stadion anlässlich der XXX. Sommer-Universiade von Neapel 3.–14.7.2019 herausgeputzt. Neben Renovierungen und kleineren Umbaumaßnahmen wie sichtlich neu betonierten Brüstungen fällt dabei die Installation von 37.180 Sitzen in den weinrot-weißen Vereinsfarben am stärksten auf. Zuvor bestanden die Ränge aus schlichten Betonstufen mit aufgemalten Markierungen. Die aufgrund der Pandemiebeschränkungen erlaubten 75% der unterhalb der Gesamtzahl der Plätze liegenden zugelassenen Kapazität waren an diesem Freitagabend ausverkauft.
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