Avellino – Foggia 2:2 (0:0)

Italien, Serie C, girone C, 19a giornata, 19.12.2021
Stadio Partenio Lombardi, ca. 4.000

Nach torloser erster Hälfte bot der Spielverlauf nach der Pause ein Spektakel. Bald nach Wiederbeginn ging Avellino mit einem schönen Weitschuss in Führung. Foggia glich aber bald darauf schnörkellos aus. Zehn Minuten vor Schluss ging Avellino erneut in Führung und feierte den direkten Freistoßtreffer ausgelassen. Alle Feldspieler verließen das Spielfeld und jubelten vor der Ehrentribüne. Doch wiederum war Foggia zur Stelle und glich erneut aus. Der Schrecken darüber war dem Publikum auf den Rängen anzusehen.
Die Curva Sud von Avellino sowie beide Kurven von Foggia im Auswärtssektor sorgten für die Atmosphäre eines guten italienischen Fußballnachmittags. Schöne Gesänge, Beschimpfungen und Torjubel – da war alles dabei.
Die US Avellino wurde 1912 als Unione Sportiva Calcistica Avellinese gegründet. 1919 wurde daraus die AS Avellinese, 1923 die Unione Liberi Calciatori Avellinesi, 1927 wieder AS Avellinese, 1932 US Irpinia, 1933 AS Avellino, 1934 Federazione Sportiva Avellino, 1937 Gioventù Universitaria Fascista Avellino, 1940 Costanzo Ciano Avellino und 1942 Gioventù Italiana del Littorio Avellino. Nach der kriegsbedingten Einstellung 1943 wurde die Vereinstätigkeit 1944 als US Avellino wiederaufgenommen. Die 1970er und 1980er Jahre waren die große Zeit von Avellino. 1973 gelang erstmals der Aufstieg in die Serie B. Der größte Erfolg waren zehn aufeinanderfolgende Saisonen in der Serie A 1978/79 bis 1987/88. Mit fünf Punkten Abzug 1980/81 wegen des damaligen Wettskandals und natürlich den schweren Folgen für die Stadt Avellino durch das große Erdbeben mit seinen vielen Toten gab es 1980 ein dunkles Jahr. In den 1990er Jahren stürzte Avellino in die Serie C, wechselte in den 2000er Jahren zwischen Zweit- und Drittklassigkeit und ging 2009 pleite. Eine neugegründete Avellino Calcio.12 SSD begann 2009/10 in der Serie D neu, benannte sich 2010 in AS Avellino um und schaffte es 2013 zurück in die Serie B, bis man 2018 erneut pleite ausgeschlossen wurde. Eine neue Calcio Avellino SSD wurde gegründet und spielt seit 2019 wieder unter dem historischen Namen US Avellino nunmehr in der Serie C.
Der Steirer Walter Schachner spielte 1986 bis 1988 für Avellino in der Serie A. In jener Zeit spielte Rapid 1987 im Zuge eines Italien-Trainingslagers hier gegen Avellino mit Schachner und verlor vor 3.000 Zuschauerinnen und Zuschauern 1:0. Das nächste Testspiel des damaligen Trainingslagers bestritt Rapid übrigens gegen die heutigen Gäste aus Foggia (3:2-Sieg Rapids).
Das Stadio Partenio – Adriano Lombardi wurde 1971 als Stadio Partenio eröffnet. Der Name verweist auf das Partenio-Gebirge, welches die Stadt umgibt. 2011 wurde das Stadion zusätzlich nach der 2007 verstorbenen Spielerlegende Adriano Lombardi benannt. In den 1980er Jahren füllten fast 40.000 Menschen die Ränge bei den Spielen in der Serie A. Heute gibt es 26.000 Plätze, wobei 10.215 als Kapazität für Fußballspiele genehmigt ist. Der Spitzname Lupi (Wölfe) manifestiert sich nicht nur im Vereinswappen sondern auch in einem überdimensionalen Wolfskopf, der vor der Curva Nord platziert ist.
Vor dem Spiel wurde die Stadt Avellino besichtigt.