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Donnerstag, 26. August 2021

Zorya Luhansk – Rapid 2:3 (1:2)

Europa League, Play-off (4. Qualifikationsrunde), Rückspiel, 26.8.2021
Zentralstadion Metalurg, 2.563

Ein erfreulich guter Start für Rapid in die Partie bedeutete mit einer 0:2-Führung durch Grüll und Greiml nach einer Viertelstunde nach dem Hinspiel-3:0 bereits früh den de facto Aufstieg in die Gruppenphase der Europa League. Nach einem Anschlusstreffer kurz vor der Pause gab es in der zweiten Hälfte das dritte Rapid-Tor durch Fountas. Ein Tor für Zorya Luhansk wurde wegen Abseits nicht gegeben, aus gleich zwei Elfmetern binnen Minuten schafften sie in der Schlussphase das 2:3 und damit nur 50%, und ein Elfer von Gartler gehalten wurde.
Die Abordnung des Block West stand aufgrund der Beschränkungen (75% Kapazität waren erlaubt) draußen und hatte das Spruchband gegen die UEFA-Mafia am Stadionzaun angebracht. Im Stadioninneren befanden sich auf beiden Längsseiten wohl insgesamt rund zwanzig Rapidfans.
Der mit Blick auf die Umstände (Krieg, Flucht, Exil) zu betrachtende Heimfansektor supportete immer wieder einmal mit Sprechchören seine Mannschaft. Aufgrund des Kriegsausbruchs 2014 spielt Zorya Luhansk nunmehr in Saporischschja.
Der FK Zorya Luhansk (ukrainisch ФК Зоря Луганськ FK Sorja Luhansk, russisch ФК Заря Луганск FK Sarja Lugansk) wurde 1964 aus der Fusion zweier Sportvereine, die jeweiligen Fabriken als Trägerunternehmen zugeordnet waren, als Zarya Voroshilovgrad gegründet. Einen der beiden, den 1923 gegründeten Sportverein der Lokomotivfabrik von Luhansk FK Metallist Lugansk, nennt Zorya heute als direkten Vorgängerverein. Die russischsprachige Namensvariante Zarya ist aufgrund der langen russischen Dominanz über die ukrainische Sprache sowie der russischen Kulturvorherrschaft in der Ostukraine ebenfalls weit verbreitet. Voroshilovgrad hieß die Stadt Luhansk (russisch Lugansk) von 1935 bis 1958 und 1970 bis 1990. 1972 war Zarya Voroshilovgrad der erste Provinzverein, der sowjetischer Meister wurde. 1974 und 1975 war man sowjetischer Cupfinalist. Insgesamt spielte der Verein 14 Saisonen in der höchsten Spielklasse der Sowjetunion. In der ersten Liga der unabhängigen Ukraine spielt man mit einer zehnjährigen Unterbrechung 1992 bis 1996 und seit 2006. Zuletzt stand Zorya Luhansk 2016 und 2021 ebenfalls zweimal im ukrainischen Cupfinale.
Das als Sponsorname nach einer Biersorte benannte Neubaustadion wurde 2006 anstelle des 2001 aus Sicherheitsgründen geschlossenen alten Zentralstadions (Tsentralnyi Stadion, ukrainisch Центральний стадіон «Металург», russisch Центральный стадион „Металлург“) aus dem Jahr 1938 in Saporischschja eröffnet. Das reine Fußballstadion bietet 11.883 Plätze bei internationalen Spielen auf vier getrennten Tribünen, davon 6.825 überdacht. Es ist das Stadion des ursprünglich 1935 unter dem Namen Stal gegründeten FC Metalurh Zaporizhzhia (ukrainisch Футбо́льний клуб «Металу́рг» Запорі́жжя), der 1971 bis 1992 in der sowjetischen zweiten Liga und 1991 bis 2015 in der ukrainischen ersten Liga spielte. 2015 ging der Verein bankrott und wurde 2016 aufgelöst. Ein erster Versuch der Wiederbelebung der Umbenennung des Amateurfußballvereins FK Rosso Nero Zaporizhzhia in Metalurh Zaporizhzhia 2016 scheiterte, da die Stadt selbst 2017 einen neuen Verein Mealurh gründete, dem die Startberechtigung in der drittklassigen ukrainischen Zweiten Liga im Unterschied zum ehemaligen Rosso Nero gewährt wurde.
Vor dem Spiel wurde die Stadt Saporischschja besichtigt.

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