Ebergassing – Kaltenleutgeben 4:3 (0:2)

Testspiel, 14.7.2021
Sportplatz Ebergassing, 50

Zwei verschiedene Spielhälften bot das Match des SC Ebergassing aus der niederösterreichischen 2. Klasse Ost/Mitte gegen den ASK Kaltenleutgeben aus der Gebietsliga Süd/Südost. Während die Gäste in der ersten Halbzeit klar dominierten und Ebergassing kaum über die Mittellinie kam, hatten die Ebergassinger nach den zahlreichen Wechseln mehr Raum. Sie nützten ihn gekonnt zu vier Toren in der letzten halben Stunde, mit denen sie das Match gewannen.
Der SC Ebergassing wurde 1919 als Fußballclub der Sportfreunde Ebergassing gegründet. Nach dem Beginn des Spielbetriebs des Arbeiterfußballverbands VAFÖ spielte Ebergassing in der Gruppe Süd oder Gruppe Ost von dessen niederösterreichischer Meisterschaft. Im Zuge des Verbots aller sozialdemokratischen Arbeitervereine durch die austrofaschistische Diktatur wurde der Verein im Februar 1934 behördlich aufgelöst, konnte den Spielbetrieb später aber wieder aufnehmen. Nach der Nazi-Machtübernahme konnte zunächst auch während des Zweiten Weltkriegs, nach der Eingemeindung nach Wien 1938 nunmehr im Wiener Verband, gespielt werden. Das letzte Spiel der Kampfmannschaft fand noch am 5. Oktober 1941 gegen Meteor 17 (Slavoj) statt und das letzte Spiel der Jugendmannschaft am 8. November 1942 in Marienthal. Nach der Befreiung wurde der Verein wieder ins Leben gerufen. Die ersten Spiele fanden gegen Soldatenmannschaften der in der hiesigen Papierfabrik in Franzensthal stationierten sowjetischen Truppen statt. Die größten Erfolge waren die Saisonen in der (nach Staatsliga A, Staatsliga B und niederösterreichischer Landesliga) viertklassigen II. Liga Süd 1953/54 und in der (nach 1. Division, 2. Division, Regionalliga Ost, Landesliga und Oberliga Ost) sechstklassigen Unterliga Süd-Südost 1976/77. Seit dem letzten Abstieg aus der 1. Klasse Ost 2008 spielt man in der 2. Klasse Ost (bis 2009/10) oder der 2. Klasse Ost/Mitte (seit 2010/11).
Der Sportplatz wurde in den 1930er Jahren an der heutigen Stelle errichtet. 1942 wurden hier im Zuge des Krieges Baracken für ein Flüchtlingslager errichtet, was für den Verein das Ende des Spielbetriebs brachte. Nach Wiederaufnahme des Spielbetriebs nach Kriegsende bezog der Verein daher im Juli 1946 einen neuen Sportplatz, kehrte aber 1953 schließlich wieder hierher zurück. 1959 wurden Kabinen und 1967/1968 die Tribüne gebaut. In der Corona-Fußballpause 2020 wurde ansehnlich renoviert. Die Anlage glänzt nun in den schönen grün-weißen Vereinsfarben, mit Vereinsnamensaufschrift auf der Rückwand und neuen Sitzen anstelle der vorherigen Holzbänke.
Vor dem Spiel wurde Ebergassing besichtigt.