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Mittwoch, 11. November 2020
Grantler Sonderausgabe 3
Rezension
Grantler
Kurvenflyer der Tornados Rapid
Sonderausgabe 3
Lockdown 2.0
8.11.2020
„Es war ein Anschlag auf unsere Art zu leben. Unsere Antwort kann nur noch mehr Lebensfreude, Zusammenhalt und Solidarität sein. Wien lässt sich auch durch eine solch barbarische Tat nicht in Angst und Schrecken versetzen – wir Rapidler erst recht nicht.“ Zum Rapid-Spieltag am Sonntag veröffentlichten die Tornados Rapid online die dritte Sonderausgabe ihres Spieltagshefts Grantler. Titelthema ist das Wien erschütternde Terrorattentat vom 2. November. Das Titelblatt zeigt das von den Tornados nahe des Tatorts aufgehängte Spruchband „Für die Freiheit und das Leben – Gegen Oaschlecha!“ Berichtet wird auch über die Gedenkaktion des Block West an Ort und Stelle.
Daneben stellen die TR klar, dass sich an der eigenen Position gegenüber der Polizei trotz höhnischer Kommentare nichts geändert habe. Dass Einzelne in einer Ausnahmesituation richtig gehandelt haben, heiße nicht, dass man die Organisation als solche nie wieder kritisieren dürfe. „Auch wenn wir den Einsatz während dieses Terrorakts respektieren, gibt es an unserer Haltung gegenüber der Institution Polizei nichts zu überdenken.“ Handeln des Block West wird aber kritisch reflektiert: Auch wenn man zur Medienkritik weiter steht – diese wurde im übrigen im Tornados spezial 40 in einem größeren Zusammenhang analysiert und beschrieben – und auf Medien verweist, die in der Tatnacht durch Verbreitung von Videos und Angst der Terrorpropaganda geholfen haben, schreibt man, dass das Durchziehen der Journalisten-Terroristen-Choreographie 2017 zum damaligen Zeitpunkt zwei Tage nach einem großen Attentat in Barcelona „rückblickend als pietätlos bezeichnet werden kann.“
Ein Artikel beschäftigt sich grundsätzlich mit der Lage. „Was wäre das nur für eine Europacupsaison geworden?“ denkt man wehrmütig an die Europacupziele des Herbsts 2020 und kritisiert das Durchpeitschen der Liga mit der Sonderrolle, die dem Fußball auch im Lockdown gewährt wird: „War das Erlebnis Fußball die ganze Saison über in den durch Beschränkungen größtenteils leeren Stadien bereits ein trauriges, wird mittlerweile nur noch für den einzelnen Pay-TV-Konsumenten zu Hause gekickt.“ Hinterfragt wird zurecht die enge Spielplangestaltung, die trotz der Pandemie keine Ersatzspieltermine eingeplant hat. Das Gruppenleben habe man in den vergangenen Monaten aufrechterhalten können, das Stadionerlebnis fehle aber allen. Eine Rückkehr im Frühjahr wird als unwahrscheinlich bewertet. „Wir üben uns in Geduld und versuchen vernünftig und an die Situation angepasst mit der zähen Zeit umzugehen.“
Die Devise lautet aber nicht „Abwarten und Tee trinken“ sondern „Abwarten und Punsch trinken“. Auch wenn es heuer keinen Punschstand geben kann, sammeln die Tornados dennoch für einen karitativen Zweck, nämlich für das „s‘Häferl“ und bitte um Überweisung von Spenden für diese Organisation an AT26 2011 1297 4440 2803 auf den Namen Raphael Haas. „Es ist seit 1988 ein Zufluchtsort für Menschen in Not. Ein Ort zum Aufwärmen, der neben warmen Mahlzeiten auch einen Treffpunkt für Menschen am Rande der Gesellschaft bietet.“
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