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Donnerstag, 13. April 2017

Mestre - Triestina 3:3 (2:0)

Italien, Serie D, Girone C, 31a giornata, 13.4.2017
Stadio Francesco Baracca, 1.700

Im Spitzenspiel der Liga zwischen Tabellenführer Mestre und der zweitplatzierten Triestina ging es um eine Vorentscheidung über die Meisterschaft. Es wurde ein spannendes Spiel, in dem Mestre am Ende der ersten Halbzeit zwei Tore machte und nach der Pause auf 3:0 davonzog. Das Match schien gelaufen, doch die Gäste schafften es tatsächlich, den Rückstand noch auszugleichen. Mestre wahrt damit zumindest den Vorsprung.
Die Orange Insanity von Mestre begannen das Spiel mit Rauch in den Vereinsfarben und machten von Anfang bis Ende ordentlich Stimmung. Die Heimfankurve war seit 1982 im Norden (Curva Oberdan) und die Auswärtsfantribüne im Süden gewesen, das wurde mit der Wiedereröffnung des Stadions 2017 umgekehrt und die Ultras sind jetzt in der Curva Baracca. Auch die Gästetribüne war an diesem Nachmittag gut besetzt. Aufgrund einer in der Serie D unüblichen Personalisierungsvorschrift für den Auswärtssektor hatte die Curva Furlan vorab ihren Boykott des Spiels erklärt, war dann aber doch hier und beteiligte sich in der zweiten Halbzeit am Support.
Die AC Mestre nennt als Gründungsjahre 1909 und 1929. 1909 wurde der Mestre Foot-Ball Club gegründet. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde der Verein AC Mestre benannt. 1929 wurden vier Fußballvereine der Festlandstadt Mestre, das seit 1926 in die Lagunenstadt Venedig eingeliedert war, zur Unione Sportiva Mestrina fusioniert. Die Mestrina stieg 1938 in die Serie C auf und spielte 1946/47 eine Saison in der Serie B, was bis dato den größten Vereinserfolg von Mestre darstellt. Bei der Wiederaufnahme des Spielbetriebs nach der kriegsbedingten Pause 1944/45 wurden die Vereinsfaben von Braun auf das seither charakteristische Orange geändert. 1980 wurde die Mestrina in AC Mestre umbenannt. 1987 kaufte der Venezia-Präsident den Verein und fusionierte ihn mit dem bisherigen Rivalen aus Venedig zum neuen Verein Calcio Venezia-Mestre. Zu den tradionellen schwarz-grünen Venediger Vereinsfarben wurde das Orange von Mestre hinzugefügt. Die Ultras beider Vereine waren bis 1987 Rivalen gewesen, schlossen sich aber mit den Farben Grün-Orange zusammen. Sie halten den Namen Veneziamestre auch weiterhin hoch nachdem sich der Verein ab 1989 schon wieder nur mehr AC Venezia nannte, wenngleich der Vereinssitz vorerst weiter Mestre war. Nach dem Aufstieg in die Serie B 1991 zog der Fusionsverein aus dem Stadion in Mestre aus und in das ausgebaute Stadion in Venedig. Mit der Fusion Unzufriedene aus Mestre engagierten sich im Unterhausverein US La Malcontenta, die 1991 ihren Namen in US Malcontenta-Mestrina änderte und in die Excellenza Veneto aufstieg. 1993 wurde der Name in Mestre Calcio geändert und man spielte von 1996 bis 2002 in der Serie C2. Doch nach dem Abstieg in die damals fünftklassige Serie D wurde der Verein 2003 aufgrund finanzieller Probleme aufgelöst und als AS Mestre ganz unten in der Terza Categoria neugegründet. Seit 2004 heißt man wieder AC Mestre und spielt aufgrund eines Lizenztauschs mit der Union Pro aus Mogliano Veneto seit 2015/16 in der Serie D.
Das Stadio Francesco Baracca wurde 1919 als Fußballstadion auf einer umgebauten Pferderennbahn aus dem Jahr 1896 eröffnet. Der Namensgeber Francesco Baracca war ein 1918 getöteter italienischer Militärpilot des Ersten Weltkriegs. Die ersten Tribünen wurden 1925 gebaut. In den 1950er Jahren wurde die betonierte Haupttribüne errichtet. Zum Aufstieg in die Serie C1 1982 wurden Stahlrohrgerüste hinter den Toren aufgestellt. 1987 bis 1991 spielte der Fusionsverein Venezia-Mestre bzw. Venezia hier. Nachdem lange über eine Abriss und eine Verbauung des mitten im Wohngebiet liegendend Stadions geredet worden war und ein Spielbetrieb hier ungewiss war, wurde das Stadion mit tatkräftiger Mitarbeit von Fans und Ultras 2015 bis 2017 renoviert und im März 2017 wiedereröffnet. Die zugelassene Kapazität wurde aus wirtschaftlichen Gründen von einst 6.182 auf 1.999 Plätze festgelegt.
Vor dem Spiel wurde Mestre besichtigt.

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