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Samstag, 7. Januar 2017

Leyton Orient - Barnet 1:3 (0:0)

England, League Two, week 25, 7.1.2017
Brisbane Road, 4.642

Nach torloser erster Halbzeit jubelten die 730 Auswärtsfans über einen Doppelschlag zum 0:2 innerhalb von drei Minuten nach einer Stunde Spielzeit. Leyton Orient konnte zwar noch auf 1:2 verkürzen, mit dem Tor zum 1:3 in der fünfminütigen Nachspielzeit beendete aber Barnet das Spiel siegreich.
Vor Spielbeginn gab es eine Schweigeminute (hier wirklich eine Minute lang) für einen verstorbenen ehemaligen Spieler von Leyton Orient.
Der Leyton Orient Football Club wurde 1881 von Mitgliedern des Glyn Cricket Club gegründet, die großteils ehemalige Studenten des Homerton College in Cambridge waren. 1886 wurde der Verein Eagle Cricket Club genannt. 1888 benannte man sich in Orient FC um, nachdem Mitarbeiter der Orient Shipping Line dem Verein beigetreten waren. Zehn Jahre später wurde daraus nach dem Londoner Stadtteil Clapton Clapton Orient, wie man dann ein halbes Jahrhundert lang hieß. 1937 siedelte der Verein in den Stadtteil Leyton um und benannte sich 1946 Leyton Orient FC. Nachdem der Stadtbezirk Leyton im Borough of Waltham Forest aufging, nannte man sich von 1966 bis 1987 wieder nur Orient FC. Nach einer vom Fanzine Leyton Orientear ausgehenden Kampagne von Fans zur Rückbenennung heißt der Klub seit 1987 nun wieder erneut Leyton Orient FC. Seit 1905 spielt der Verein in der Football League Profifußball, wenn auch meist in den unteren Ligen. 1962/63 spielte man eine einzige Saison in der First Division erstklassig. 1977/78 erreichten The O's, wie sie genannt werden, das Semifinale des FA Cups. Nach zuletzte einem Jahrzehnt in der drittklassigen Football League One von 2006 bis 2015 spielt man seither wieder in der viertklassigen Football League Two.
Im Ersten Weltkrieg stellte die britische Armee 1915 ein Football Battalion auf, zu dem sich 122 der 1.800 Profifußballer freiwillig meldeten (die Wehrpflicht wurde hier erst 1916 eingeführt). Die Meldung beliebter Sportler zur Armee sollte auch als Anreiz für normale Männer dienen, sich ebenfalls zum Töten und Sterben zu melden. Neben Fußballern gab es auch kriegsfreiwillige Schiedsrichter, Vereinsfunktionäre etc. Von Clapton Orient meldete sich damals u.a. die gesamte Kampfmannschaft zum Kriegsdienst. Drei der Clapton-Fußballer kamen 1916 in der Schlacht an der Somme in Nordfrankreich mit ihren 450.000 britischen, 200.000 französischen und zwischen 420.000 und 465.000 deutschen Toten und Verwundeten ums Leben. Die nationale Heldengeschichte der Fußballer als Soldaten ist hochgehaltener Teil der Vereinsgeschichte von Leyton Orient. Im angrenzenden Park gibt es ein Kriegerdenkmal, im Fanshop ein Retrotrikot und ein Buch dazu. 2011 wurde am Kriegsschauplatz ein Denkmal für die drei toten Clapton-Fußballer enthüllt, wozu 200 Fans von Leyton Orient nach Nordfrankreich anreisten.
Das Stadion an der Brisbane Road wurde 1937 eröffnet. Als Osborne Road war hier zuvor die Spielstätte des 1868 gegründeten und 2011 aufgelösten Leyton FC gewesen. Die Tribünen wurden mehrmals um- und neugebaut. Bis in die 1990er Jahren befanden sich Stehplatzränge hinter den Toren. Sie wurden durch neue Tribünen ersetzt, die mit Wohnbauten verschränkt errichtet wurden. Die Nordtribüne (LOFC) wurde 2007 fertiggestellt, die Südtribüne (ORIENT) bereits 1999. 2008 wurde sie nach dem Rekordtorschützen des Vereins Tommy Johnston benannt. Der 1956 eröffnete East Stand mit Giebeldach gegenüber war bis zum 2006 abgeschlossenen Neubau des West Stand die Haupttribüne. Das Stadion hat heute eine Kapazität von 9.271 Sitzplätzen.

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