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Mittwoch, 27. Januar 2016

Bari - Vicenza 2:1 (1:0)

Italien, Serie B, 17a giornata, 23.1.2016
Stadio San Nicola, 16.496

Kurz nachdem die Gäste eine Chance vergeben hatten, ging Bari in der 45. Minute in Führung. Nach der Pause konnte Vicenza im weiteren Spielverlauf auf 2:1 verkürzen.
Das Stadion ist wirklich eine Riesenschüssel, in der sich die Zuschauerinnen und Zuschauer großteils verloren. Die Kurve war allerdings sehr gut gefüllt und bot einen guten Eindruck. Das hat schon was hergemacht. Der weit angereiste Anhang aus Vicenza hatte es da akustisch schwer. Beide Seiten gedachten per Spruchband wie auch tags zuvor in Salerno erlebt einem verstorbenen Salernitana-Fan. Die Freunde aus Salerno waren auch in der Bari-Kurve anwesend und wurden begrüßt.
Der heutige FC Bari geht auf den 1908 als Foot-Ball Club Bari gegründeten ersten Fußballverein der Stadt, die ebenfalls 1908 gegründete Unione Sportiva Ideale und den 1909 gegründeten Foot-Ball Club Liberty zurück. Der Spielbetrieb des FBC Bari wurde mit dem Ersten Weltkrieg 1915 eingestellt und nach dem Krieg de facto von Liberty fortgeführt, die u.a. dessen rot-weiße Farben übernahmen und sich dann auch Bari FC nannten. 1928 wurden sie mit Ideale zur Unione Sportiva Bari fusioniert. Die US Bari spielte dann von 1931 bis 1933 und 1935 bis 1941 bereits in der Serie A. Mit dem 1. Jänner 1945 wurde der Verein als Associazione Sportiva Bari rekonstituiert und spielte von 1946 bis 1950 wieder in der Serie A. Dann folgte eine Vielzahl an Ab- und Aufstiegen. Von 1952 bis 1954 spielte man nur viertklassig, manchmal auch Serie D, doch zumeist spielte Bari seither in der Serie B oder der Serie A. Der beste Tabellenrang war der siebte Platz in der Serie A 1946/47. Zuletzt stieg man 2011 nach zwei Saisonen wieder aus der Serie A ab. Nach Konkurs wurde der Verein 2015 als FC Bari neugegründet. Es war für den Verein eine Erlösung und Aufbruchsstimmung machte sich breit, als sie die alte Klubbesitzerfamilie losgeworden sind.
Der Rapidler Josef Uridil war hier 1929/30 Trainer. Weitere Wiener Trainer waren Toni Cargnelli (1910 als Spieler österreichischer Meister mit dem WAF, als Trainer italienische Meister mit Torino 1928 und Inter 1940) 1933/34 und von 1936 bis 1938 sowie Engelbert König (Vienna) die ersten sechs Runden der Saison 1934/35.
Das Stadio San Nicola wurde 1990 als WM-Stadion errichtet. Es ist nach dem christlichen Heiligen Nikolaus, dem Schutzpatron der Stadt, benannt. Der außerhalb der Stadt gelegene Neubau löste das innerstädtische Stadio della Vittoria ab. Mit 58.270 Plätzen ist es das viertgrößte Stadion Italiens. Unverwechselbar ist seine Architektur. Das architektonische Konzept des Architekten Renzo Piano lautete Astronave (Raumschiff). Von außen erweckt es diesen Eindruck. Im Inneren ist die Gestaltung des oberen Rangs in 26 getrennte Teile der Blickfang, laut Konzept „Blütenblätter“ (petali). Der Grund für diese Bauform war die sicherheitstechnische Idee, so Fangruppen am besten räumlich trennen zu können. Diese Bauweise hat aus guten Gründen nicht Schule gemacht. Die Spalten erhöhen im übrigen die Windstärke des hier in Meeresnähe häufig blasenden Windes Maestrale, sodass es hier bisweilen fürchterlich zieht. Bei der WM 1990 fanden hier drei Gruppenspiele, ein Achtelfinale und das Spiel um Platz 3 zwischen Italien und England statt. 1991 gab es hier das Europacupfinale im Meistercup, Roter Stern Belgrad gewann gegen Olympique de Marseille. 2012 beschädigte ein Sturm Teile des Daches, das heute teilweise mit transparenten Elementen versehen ist, sowie der Tribüne und ruinierte eine Anzeigetafel.
Vor dem Spiel wurde die Stadt Bari besichtigt.

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