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Montag, 18. Mai 2015

Olympique Lyonnais - Girondins de Bordeaux 1:1 (1:1)

Frankreich, Ligue 1, 37ème journée, 16.5.2015
Stade de Gerland, 39.961

Nach nur zwei Minuten ging Girondins de Bordeaux nach einem Corner überraschend in Führung. Doch es dauerte nicht allzu lange, bis der Ausgleich folgte, nach einem schönen Dribbling. Dabei sollte es bleiben, auch wenn das Match bis zum Schluss spannend war.
Die Stimmung im ausverkauften Stadion war im letzten Heimspiel in der vorletzten Runde sehr gut, auch wenn der Meistertitel schon unrealistisch war. Vor Spielbeginn wurde von Vorsängern und Trommler am Spielfeld zu einer Klatscheinlage animiert, die vom ganzen Stadion mitgetragen wurde. An den Längsseiten wurden zahlreiche kleine Sponsorenfahnen geschwungen. Beide Fankurven, sowohl Virage Nord als auch Virage Sud, waren recht aktiv und auch beide ziemlich laut. Das war schon gut. Der Auswärtsblock war ebenfalls stets in Bewegung.
Nach dem spielerischen Feuerwerk und einer Ehrenrunde der Mannschaft vor allen Tribünen folge die Saisonabschlussfeier mit einem großen echten Feuerwerk. Die Virage Sud nutzte die Verdunkelung des Stadions, um das offizielle Feuerwerk mit einer effektvollen Pyroeinlage zu ergänzen. Wenn so schon das letzte Heimspiel und das Erreichen eines Champions-League-Platzes gefeiert wird, weiß ich nicht, wie es dann bei einer Meisterfeier aussieht.
Olympique Lyonnais geht auf den 1902 aus einer Fusion entstandenen Verein Lyon Olympique bzw. ab 1920 Lyon Olympique Universitaire sowie den 1893 (Fußballsektion 1895) gegründeten FC Lyon zurück, die sich 1935 zusammenschlossen. Der Fusionsverein nahm 1950 den Namen Olympique Lyonnais an, was seither als Gründungsdatum gilt. Mit Ausnahme weniger Saisonen in den 1950er und 1980er Jahren spielt OL in der ersten französischen Liga. Die große Zeit waren die 2000er Jahre, als der Verein von 2002 bis 2008 siebenmal hintereinander Meister wurde. Seither wurden 2008 und 2012 der Cup gewonnen (vierter und fünfter Cupsieg) und 2010 das Semifinale der Champions League erreicht.
Der Stade de Gerland wurde erst vor einem halben Jahr besichtigt. Das Stadion wurde 1926 als mit Leichtathletiklaufbahn und Radrennbahn um das Spielfeld eröffnet. Von diesem Stadionbau stammen die charakteristischen alten Torbögen an den Eingängen. So erkennt man die unterschiedlichen Epochen eines gewachsenen Fußballstadions. 1961 wurde die Radrennbahn überbaut. Für die EM 1984 wurde das Stadion auf 51.000 Plätze ausgebaut. Für die WM 1998 wurden die Hintertortribünen neu errichtet, die sich durch die unterschiedliche Dachkonstruktion von den Längsseiten unterscheiden. Die Laufbahn wurde entfernt und mit den neuen Tribünen aus dem Oval ein reines Fußballstadion.
1986 fand hier das Europacupfinale der Cupsieger statt, bei der EM 1984 gab es hier ein Gruppenspiel und ein Semifinale sowie bei der WM 1998 fünf Gruppenspiele und ein Viertelfinale. Das Ende ist aber nah: Für die EM 2016 wird das neue Stade des Lumières errichtet, dass das Stade de Gerland im Jänner 2016 ersetzen wird.
Rapid gewann 1971 in Pont l'Abbe vor 3.500 Zuschauerinnen und Zuschauern ein Freundschaftsspiel gegen Olympique Lyonnais 2:0. Der deutsche Ex-Rapidler Kurt Lindner (spielte 1959/60 für Rapid) spielte 1962/63 für Olympique Lyonnais.
Nachdem im Dezember in Lyon bereits die Stadt besichtigt worden war, gab es diesmal eine thematische Gedenkstättenbesichtigung. Zuvor war auch noch ein weiteres Spiel in Lyon besucht worden.













































































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