Tschechien, Okresní přebor Vyškov, 2. kolo, 17.8.2014
Sportovní areál Drnovice, ca. 100
Auch wenn der eine oder andere Sitz im Stadion leer blieb, bejubelten die meisten Zuschauerinnen und Zuschauer die Tore, mit denen Drnovice das Spiel nach anfänglichem Rückstand noch umdrehte und zu Recht gewann.
Bemerkenswerter als das Achtligamatch war hier die Kulisse eine heruntergekommenen großen Stadions. Eine eigentümliche Geschichte:
Der FK Drnovice (FKD) wurde 1932 als Česká sportovní společnost Drnovice gegründet. 1948 wurde der Verein in Sokol Drnovice und 1961 schließlich in TJ Drnovice umbenannt. Bis Mitte der 1980er Jahre war der Klub ein Dorfverein im dem mährischen Drnovice. Nachdem der hier geborene Unternehmer Jan Gottvald den Verein 1982 übernommen hatte, folgte 1986 der Aufstieg in die Divize (vierte Liga), 1987 in die dritte Liga (damals 2. ČNL) und 1990 in die zweite Liga. 1993 feierte man schließlich den Aufstieg in die erste tschechische Liga. 1996 und 1998 erreichte Drnovice das tschechische Cupfinale und qualifizierte sich 2000 als Meisterschaftsdritter für den UEFA-Cup. Nach Vorrundenaufstieg scheiterte man in der 1. Hauptrunde knapp mit 0:0 hier und 0:1 im Münchner Olympiastadion gegen 1860 München. Der halbseiden-schillernde Gottwald, der zeitweilig auch im Gefängnis saß, führte den Verein mit Unterbrechungen bis 2006. Mehrmals verkaufte er ihn an verschiedene Konzerne, blieb in unterschiedlichen Positionen aber an leitender Stelle oder kaufte wieder zurück. Als Absteiger 2001/02 bekam der Verein aufgrund nachhaltiger finanzieller Probleme keine Zweitligalizenz und landete in der dritten Liga MSFL. Man marschierte in zwei Saisonen durch und kam 2003/04 wieder in die erste Liga. 2005 stieg Drnovice aus finanziellen Gründen freiwillig ab. 2006 stellte der damalige 1. FK Drnovice den Spielbetrieb ein. 2007 wurde der heutige FKD neu gegründet, begann in der zehnten Liga neu. Nach zwischenzeitlichem erneuten Konkurs 2012 spielt man heute in der achten Liga.
Das Sportovní areál Drnovice wurde 1955 als einfach Sportanlage eröffnet. 1970 wurde eine Tribüne errichtet. Im Zuge der Aufstieg wurde die Sportanlage ausgebaut und in den 1990er Jahre zum Stadion der heutigen Größe erweitert. Die beiden Längsseitentribünen wurden 1993 und 1996 errichtet. 1999 und 2001 fanden hier dann sogar zwei Länderspiele Tschechiens statt. Nach Umwandlung von Stehplätzen in Sitzplätzen im Jahr 2001 sank die Kapazität von 8.000 auf 6.400. Damit ist die Stadionkapazität immer noch fast genau dreimal größer als die Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner der Ortschaft Drnovice. Die Tribünen haben ihre beste Zeit hinter sich, die VIP-Logen sind eine Ruine. Als ein Ball auf die leeren Sitzreihen geschossen wurde, riss er gleich einen Plastiksitz aus der Verankerung.
Nach der Matinée hier ging es weiter zum Nachmittagsspiel in Znaim.
was du immer für perlen ausgrabst.....beachtlich wie schnell man ein stadion verfallen lassen kann....
AntwortenLöschenDanke :-)
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