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Sonntag, 30. Juni 2013

Rapid - Žilina 0:0

Testspiel, 29.6.2013
Dr.-Franz-Hofmaninger-Stadion Bad Wimsbach, 500

Bereits zum dritten Mal hintereinander nach Spielen gegen 1860 München 2011 und Dundee United 2012 ging es heuer zu einem Testspiel nach Bad Wimsbach in Oberösterreich. Diesmal traten wir hier gegen MŠK Žilina an, den slowakischen Meister von 2012, gegen die wir zuletzt 2010 gespielt haben. Es war ein durchaus unterhaltsames Spiel, wenn auch die Torchancen lange Zeit rar waren. Das war schon ein anderes Kaliber als die bisherigen Gegner in der Vorbereitung. In der ersten Hälfte waren wir besser, in der Schlußphase war Žilina näher an einem Tor dran.
Der hiesige SK Bad Wimsbach schloß heuer übrigens die oberösterreichische Bezirksliga Süd am zweiten Tabellenplatz ab und schaffte zum 80-jährigen Vereinsjubiläum in zwei Relegationsspielen gegen Mondsee den Aufstieg in die fünftklassige Landesliga West.
Nachdem dies bei den bisherigen zwei Besuchen unterblieben war, wurde diesmal etwas früher angereist, um auch noch einen Blick auf die Sehenswürdigkeiten des Ortes zu unternehmen.



































Mittwoch, 26. Juni 2013

11 Freunde, Spezial 3


Rezension


11 Freunde
Spezial Nr. 3
Sonderausgabe Fußballrebellen
130 S.






Bereits im März erschien eine Sonderausgabe der 11 Freunde zum Thema Fußballrebellen. Diesen Begriff definierten sie dafür recht breit: „Sportler, die herausstachen aus der großen Masse. Deren Horizont nicht am Spielfeldrand endete. Die sich dem Kadavergehorsam, der oftmals in Profiklubs eingefordert wird, entzogen.“
Als Prototyp des rebellischen Spielers gilt in Deutschland Günther Netzer, der (im Nachhinein) mit einer „Selbsteinwechslung“ von sich reden machte, in den 70er Jahren zum fußballerischen Popstar wurde (ohne wie sein Antipode Franz Beckenbauer zu singen) und dessen Fußballspiel dem Feuilleton Stoff gab. Netzer selbst sieht im Interview das alles nüchtern, etwa die Eröffnung einer Diskothek in seiner Zeit als Spieler: „Im Grund war aber auch dieser Schritt meiner, wenn Sie so wollen, Solidität geschuldet. [...] Ich habe den Laden allein deshalb eröffnet, weil ich als Spieler in Mönchengladbach nicht genug verdiente. Als zusätzliche Geldquelle.“ Auch bei mehrmaligen diversen Nachfragen bleibt er dabei, kein Rebell gewesen zu sein.

Neben diesem nur innerhalb Deutschlands relevanten Diskurs gibt es dann im Heft aber einige interessante politische Portraits, etwas des Brasilianers Sócrates oder des norwegischen Fußballers Asbjørn Halvorsen, der von den Nazis ins KZ gesperrt wurde, es überlebte, aber zehn Jahre nach Kriegsende an den gesundheitlichen Folgen starb. Es gibt ein Interview mit Rachid Mekhloufi, einem der in Frankreich reüssierenden Algerier, die 1958 dort ihre Profikarriere aufgaben (im Fall von Mekhloufi auch die Teilnahme an der WM 1958 in der französischen Nationalmannschaft) und eine algerische Nationalmannschaft formierten, die fortan auf Tournee ging und damit den Unabhängigkeitskampf ihres mit blutigem Krieg überzogenen Landes unterstützte.
Bedrückend ist die Erzählung des chilenischen Spielers Carlos Caszely über das im Herbst 1973 angesetzte WM-Qualifikationsspiel im Nationalstadion von Santiago de Chile gegen die Sowjetunion (die nicht antrat). Kurz zuvor hatte der Militärputsch stattgefunden. „Wenn ich heute im Nationalstadion bin, vermischt sich in meinem Bewußtsein noch immer die Zeit vor dem Putsch mir der Zeit danach. Die Erinnerungen an all das Schöne, das wir hier vor 1973 erlebten − und an all das Schreckliche, das danach kam. Es wurde zu einem Konzentrationslager umfunktioniert! In den Kabinen wurden Oppositionelle gefoltert und ermordet! Und als die Narben der Gefangenen noch längst nicht verheilt waren, spielten wir wieder Fußball in diesem Stadion.“ Einige Tage später verweigerte er bei einem Empfang dem Militärdiktator Augusto Pinochet den Handschlag und sprach ihn auf das Leid der Gefangenen an. Um ihn zu strafen verhafteten sie, während er mittlerweile in Spanien spielte, seine Mutter und folterten sie.

Dazu gibt es etwas über den Fußballrevolutionär Johan Cruyff (von David Winner) und die begnadeten Exzentriker Diego Maradona und Éric Cantona.
Der spannende Erzählstrang zum Thema Rebellion außerhalb des Spielfelds, die Rolle der Fans, kommt vergleichsweise kurz. Es gibt eine Fotoreportage über Fußballfans in der DDR, wo in den 80er Jahren die Kurven zu einem Ort der Rebellion wurden. Zu Lesen gibt es auch über die Ultras Ahlawy, ihre Rolle in der ägyptischen Revolution und die Toten von Port Said, sowie über die Curva Nord von Livorno in Zeiten der Repression heute.

Montag, 24. Juni 2013

Lokomotíva Zvolen - Družstevník Liptovská Štiavnica 2:2 (0:1)

Slowakei, Majstrovstvá regiónu Stred, 18. kolo, 23.6.2013
Mestský štadión Zvolen, 100

Die Gäste aus Liptovská Štiavnica waren klar stärker als die Heimmannschaft, vergaben auch einen Elfmeter. Lokomotíva Zvolen kam kaum zu Chancen, ein Schuß ging an die Latte. Sie zeigten aber im tabellarisch bedeutungslosen letzten Spiel der Saison (Nachtragsrunde) Moral und glichen zweimal einen Rückstand aus.
Im Jahr 1902 wurde hier in Zvolen in der ungarischen Reichshälfte der Habsburgermonarchie ZSE gegründet, mit damals verpflichtendem Vereinsnamen in ungarischer Sprache (Zólyom Sportegyesület). Nach Gründung der Tschechoslowakei konnte ein slowakischer Name geführt werden und aus dem Verein wurde ZTK oder ZTC. Zvolen ist ein Eisenbahnknotenpunkt und Werkstättenstandort. 1931 gab es einen Zusammenschluß mit einem Eisenbahnerverein ŠK Železničiar und 1943 nahm ZTK dann die Eisenbahn auch in den Vereinsnamen auf und trat als Železničiarsky zvolenský telocvičný klub (ŽZTK) an. In der kommunistischen Tschechoslowakei wurde der Verein zunächst Sokol Železničiari benannt und dann schlußendlich Lokomotíva. Stolz blickt man auf Zeiten in der zweiten Liga zurück, wenn diese auch schon länger zurückliegen. Vergangene Zeiten, denn heuer belegte Lokomotíva Zvolen einen abgeschlagenen letzten Platz in der vierten Liga.
Die Infrastruktur der Sportanlage erfüllt jedenfalls höhere Ansprüche. Die hinter den Toren des Ovals gezogenen Stehplatzkurven des Stadions sind zwar nicht mehr ganz neu, aber die Haupttribüne spielt dafür mit Dach und Plastiksitzen alle Stückerln. An der gegenüberliegenden Längsseite gibt es keinen Ausbau. Auf der Anlage gibt es noch einen Nebenplatz mit eigener (recht neuer) Sitzplatztribüne, einen Hartplatz und ein Kleinfeld (ebenfalls Hartplatz). Platz auf der Tribüne gibt es genug. Die offizielle Angabe von 100 Zuschauerinnen und Zuschauern ist doppelt so hoch wie die tatsächliche Zahl.
Vor dem Spiel wurde eine Stadtbesichtigung unternommen.







































Sonntag, 23. Juni 2013

Fischamend - Rapid 0:14 (0:9)

Testspiel, 22.6.2013
Sportplatz Fischamend, 1.300

Ein lockeres (Wieder-)Einüben der Laufwege war das zweite Vorbereitungsspiel in dieser Woche. Die Tore fielen nach Belieben. Zwischenzeitlich leerten sich die gut bevölkerten Böschungen an den Seiten des Sportplatzes binnen Minuten als für fast eine halbe Stunde rund um die Pause ein heftiger Regenschauer niederging. In dieser Zeit übten die Spieler ein wenig ein Geisterspiel, da alle Zuschauerinnen und Zuschauer in diversen Unterständen Zuflucht gesucht hatten.
Ein Testspiel mit sommerlichem Wolkenbruch gehört wohl dazu. Voriges Jahr erwischte es uns in Unterweitersdorf.
Der niederösterreichische Verein ATSV Fischamend wurde 1919 von zwei aus dem Ersten Weltkrieg zurückgekehrten ehemaligen Soldaten gegründet. ATSV steht für Arbeiter-Turn- und Sportvereinigung. 2010 stieg der Verein von der 2. Klasse in die 1. Klasse Ost auf, in der man seither spielt.
Neben dem Spiel wurde in Fischamend auch das Stadtzentrum besucht.