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Samstag, 16. Februar 2013
Ballesterer 79
Rezension
Ballesterer fm
Nr. 79, März 2013
66 S.
Eineinhalb Jahre vor der WM 2014 meldet sich der Ballesterer bereits aus Brasilien. Diese Art der Vor-Ort-Berichterstattung über das Land ist viel spannender als das dann ohnehin laute Getöse rund um ein Turnier, beim dem dann die lokale Fußballkultur meist nur als Randnotiz oder Klischee auftaucht. Interessant ist die Erklärung des brasilianischen Fußballjournalisten Paulo Vincius Coelho zur verhältnismäßig geringen Anzahl von durchschnittlich 13.000 Menschen, die in diesem fußballverrückten Land zu den Meisterschaftsspielen in die Stadien kommen: „Brasilien hat sich immer als das Land des Fußballs bezeichnet. Ich denke, das stimmt auch, wenn es ums Spielen geht. Die Brasilianer lieben es, Fußball zu spielen − am Strand, auf der Straße, in der Favela. Aber es trifft nicht zu, wenn es ums Zuschauen geht. Leute, die sagen, daß es früher besser gewesen sei, täuschen sich. Tatsächlich waren die Stadien immer nur bei großen Spielen voll.“
Zur Fankultur selbst gibt es immer wieder beeindruckende Bilder des Fotografen Gabriel Uchida.
Der bemerkenswerteste Beitrag des Hefts ist der Artikel von Martin Curi über das Fußballturnier der indigenen Völker Brasiliens, das seit 1996 alle zwei Jahre stattfindet. Ihre Position zwischen Tradition und Moderne bringt er gut auf den Punkt, wenn er das Auftreten des Trainers der Xikrin beschreibt: „Er trägt moderne Bermudashorts und Fußballschuhe, aber sein nackter Oberkörper ist mit den typischen feinen Linien verziert, Oberarme und Kopf schmücken glänzende schwarze, gelbe, rote und blaue Federn. Sein Handgelenk ziert ein Perlenband mit dem Wappen des Profiklubs Vasco da Gama aus Rio de Janeiro.“
Außerhalb des Schwerpunkts gibt es einen sehr guten und persönlichen Nachruf von Ralf Piorr auf den israelischen WM-Trainer von 1970 Eddy Schaffer.
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