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Montag, 9. April 2012

Zalaegerszeg - Ferencváros 2:3 (1:0)

Ungarn, Nemzeti Bajnokság I, 23. forduló, 8.4.2012
ZTE-Aréna, 4.286

ZTE hat, wie jemand sowas einmal treffend nannte, „Scheiße am Fuß“. In einem dramatischen Spiel beginnt der Praktisch-fix-Absteiger aus Zalaegerszeg gleich mit einer frei vor dem Goalie vergebenen Torchance. Die Heimischen spielen ganz und gar nicht ihrer Rolle gemäß, lassen die Gäste zu wenig gefährlichen Chancen kommen und gehen per Elfmeter noch vor der Pause zurecht in Führung. Als sie in der zweiten Halbzeit noch ein Tor drauflegen, scheint die Sensation perfekt. Es wäre der erste (!) Saisonsieg der Blau-Weißen, kümmerliche acht Punkte aus ebensovielen Unentschieden haben sie bisher nur gesammelt. Doch alles an Klasse, welche die Mannschaft des Ferencvárosi TC in eher lahmen Spiel bisher vermissen ließ, trumpft sie jetzt auf, schießt in der letzten halben Stunde den Anschlußtreffer, den Ausgleich und schließlich in der Nachspielzeit noch das Siegestor. Wie Fradi die Partie noch gedreht hat, das war schon sehenswert. Während bei den Gästen nach dem Anschlußtreffer zum 2:1 ein Ruck durch die Mannschaft ging, schien ZTE fortan wie gelähmt und spielte einige haarsträubende Fehlpässe.
Die heimischen Fans machten sich nur selten bemerkbar, da hat die Seuchensaison wohl tiefe Spuren hinterlassen. Der starke Auswärtsmob von Ferencváros zeigte sich launisch. Wenn sie aber losgelegt haben, dann war das schon guter Support.
Der Zalaegerszegi Torna Egylet Football Club, kurz ZTE, wurde 1920 gegründet. Der größte Erfolg der Vereinsgeschichte war der Meistertitel von 2002. 2010 stand man im Cupfinale. Seit 1972 ist der Verein nicht mehr aus der ersten Liga abgestiegen. Das wird sich zum 40-jährigen Jubiläum heuer ändern, nachdem man seit Saisonbeginn Stockletzter ist.
Die ZTE-Aréna wurde 2002 fertiggestellt. Sie ersetzte das 1972 eröffnete alte ZTE-Stadion, in das einst einmal 22.000 Menschen gepaßt hatten. Drei Tribünen wurden dabei neu gebaut, während auf der Nordseite die alte Stehplatztribüne erhalten blieb. Leider ist sie seit 2008 aufgrund Statikproblemen behördlich geschlossen. Von der Gesamtkapazität von 14.000 Plätzen stehen daher nur 9.000 zur Verfügung. Schade, denn die drei baugleichen Tribünenseiten sind guter Standard, doch mit der Stehplatztribüne auf der Längsseite hat das Stadion einen eigenen Akzent. Die Wellenbrecher dienen dort heute nur mehr zum Aufhängen von Werbetransparenten.
Vor dem Spiel wurde ein Blick in die Altstadt des westungarischen Zalaegerszeg geworfen.































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