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Montag, 2. Mai 2011

Honvéd - Kaposvár 1:0 (0:0)

Ungarn, Nemzeti Bajnokság I, 26. forduló, 30.4.2011
Bozsik József Stadion, 1.500

Honvéd bietet ein unterhaltsames Match, in dem der Kaposvári Rákóczi Football Club aus der südungarischen Stadt Kaposvár nur wenig zum Zug kommt. Das Ergebnis hätte noch höher ausfallen können, doch aus allzuvielen Möglichkeiten resultiert mal aus Pech und mal aus Unvermögen nichts.
Waren mir beim Nachmittagsspiel die Ordner noch positiv aufgefallen, so ist das in Kispest doch ein bisserl anders. Die streng uniformierten und Barett tragenden, martialischen Sicherheitskräfte erwecken eher den Eindruck einer paramilitärischen Einheit als den von Ordnern bei einem Fußballspiel.
Der Budapest Honvéd FC wurde 1909 als Kispesti AC in Kispest, heute südöstlicher Stadtteil Budapests, gegründet. Spieler des Vereins bildeten in den 1950er Jahren den Kern der Aranycsapat, der „goldenen Elf“, der weltbesten Nationalmannschaft jener Zeit. Deren größtem Spieler, Ferenc Puskás, ist beim Eingang eine Gedenktafel gewidmet, auch die charakteristische Haupttribüne trägt seinen Namen. Im kommunistischen Ungarn übernahm 1949 das Verteidigungsministerium den Verein, der nunmehr in Honvéd (nach der ungarischen Armee Honvédség) umbenannt wurde. 13 Meisterschaften von 1949/50 bis 1993 und sechs Cuptitel (zuletzt 2009) gewann Kispest-Honved und zählt damit zu den großen Vereinen der ungarischen Fußballgeschichte. Nach der Wende benannte man sich 1991 anknüpfend an die Zeit vor 1949 in Kispest-Honvéd um. Nach einem Konkurs 2004 wurde der Verein als Budapest Honvéd FC neu gegründet.
Das József-Bozsik-Stadion hat heute eine Kapazität von 10.000 Plätzen. Es wurde 1938 eröffnet und 1955 ausgebaut, das Flutlicht kam 1967 hinzu. 2006 erfolgte eine Renovierung, die ihm das heutige Aussehen gab. 1986 wurde das Stadion nach József Bozsik (1925−1978) benannt. Das Mitglied der Aranycsapat spielte 447 Erstligaspiele für Honvéd und 101 Spiele für die Nationalmannschaft. Als 1956 der ungarische Volksaufstand von der sowjetischen Armee blutig niedergeschlagen wurde, floh Bozsik im Unterschied zu vielen Teamkollegen nicht ins westliche Ausland, sondern wurde in den folgenden Jahren sogar Parlamentsabgeordneter, wenn auch nicht realer Politiker.























Zuvor war auch das alte Millenáris Sporttelep und das Gelände zur ungarischen Millenniumsfeier 1896 um Heldenplatz und Stadtwäldchen besichtigt worden.

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