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Freitag, 30. Oktober 2009
11 Freunde, 96
Rezension
11 Freunde
Magazin für Fußball-Kultur
Nr.96, November 2009
130 S.
Eine schöne Aktion lieferten Fans des deutschen Vereins Darmstadt 98, als sie von den Fenstern eines angrenzenden Hauses die Partie gegen die Amateurmannschaft von 1860 München im Münchner Grünwalder Stadion verfolgten, da diese nach Ausschreitungen als Geisterspiel durchgeführt wurde. Zu recht berichtenswert. Gute Idee der Darmstädter. Es gibt im Heft einen netten Artikel von Andreas Bock darüber. Aber warum unter dem Titel "Häuserkampf" mit der Beschreibung "gewaltfreie Hausbesetzung" und den Worten, ein Fanklub habe - "sanft und subversiv" - zugegebenermaßen, eine Wohnung "besetzt"? Ein bisserl gar marktschreierisch, da ja, wie Bock schreibt, Bedingungen und Preis (70 Euro) vorher ausgehandelt wurden. Eine subversive Aktion, ein intelligenter Protest und sehr witzig. Als solches sollte man das werten, nicht im aufregungsheischenden Pseudoboulevardstil.
Eine nette Ergänzung zu den zuletzt allerorts zu lesenden, sehenden und hörenden Reportagen über 20 Jahre Fall der Berliner Mauer ist die Titelgeschichte über die Bemühungen von westdeutschen Bundesligavereinen um die Verpflichtung von DDR-Spielern, aber auch etwa darüber, was in diesen in dieser Zeit vorging. Etwas langatmig, aber interessant.
Sonst gibt es noch eigentlich ja nette Portraits südamerikanischer Fernsehkommentatoren (die Goooooooool-Schreier), in denen man aber wenig über lateinamerikanische Fußballkultur erfährt und mehr über mediale Produktionsbedingungen, oder einen etwas zu personenzentrierten Essay über die aufgepeppte Rivalität zwischen United und City in Manchester.
Donnerstag, 29. Oktober 2009
Austria Kärnten - Rapid 1:3 (0:0)
Bundesliga, 13. Runde, 28.10.2009
Wörthersee-Stadion, 9.000
Ich kann die 80 Minuten pures Leiden vorher leider nicht ganz verdrängen. Das war echt wirklich schlecht. Gegen eine Hundstruppe, die ja selber nix können. Aber dieses Finale - bist du deppert.
Wörthersee-Stadion, 9.000
Ich kann die 80 Minuten pures Leiden vorher leider nicht ganz verdrängen. Das war echt wirklich schlecht. Gegen eine Hundstruppe, die ja selber nix können. Aber dieses Finale - bist du deppert.
Montag, 26. Oktober 2009
Rapid - Mattersburg 4:0 (2:0)
Bundesliga, 12. Runde, 25.10.2009
Gerhard Hanappi Stadion, 17.200
Der Anfang und der Schluß waren sehr erfreulich. Dazwischen in der ersten Hälfte eine solide Partie und in der zweiten Halbzeit viele Nachlässigkeiten, die ein anderer Gegner bestraft hätte. Aber nach der Watschn vom Donnerstag war vor allem ein Sieg aus psychohygienischen Gründen Pflicht, den haben wir eingefahren - alles andere ist primär, wie es so schön heißt.
Gerhard Hanappi Stadion, 17.200
Der Anfang und der Schluß waren sehr erfreulich. Dazwischen in der ersten Hälfte eine solide Partie und in der zweiten Halbzeit viele Nachlässigkeiten, die ein anderer Gegner bestraft hätte. Aber nach der Watschn vom Donnerstag war vor allem ein Sieg aus psychohygienischen Gründen Pflicht, den haben wir eingefahren - alles andere ist primär, wie es so schön heißt.
Freitag, 23. Oktober 2009
Hapoel Tel Aviv - Rapid 5:1 (1:1)
Europa League, Gruppe C, 22.10.2009
Bloomfield Stadium, 10.000
Was braucht man zu dem Spiel angesichts des Ergebnisses noch sagen? Erste Halbzeit offene Partie, mit Vorteilen für Hapoel. Doch in der zweiten Halbzeit sind wir gegen eine gute Mannschaft, die schonungslos unsere Schwachstellen auf der Seite aufgezeigt und genützt hat, eingebrochen und haben uns ausspielen lassen, daß es nur mehr schlimm war. Gegen die kann man hier verlieren, die waren wirklich gut. Aber fünf Trümmer sind eine Watschn.
Das 1962 eröffnete Stadion (15.500 Plätze) teilt sich Hapoel mit den Stadtrivalen Maccabi und Bnei Yehuda. Es liegt in Jaffa, der ehemals arabischen Altstadt, die am Vortag ebenso wie das moderne Tel Aviv besichtigt wurde. Am Spieltag selbst wurde eine kleine Tour durch Jerusalem absolviert.
Bloomfield Stadium, 10.000
Was braucht man zu dem Spiel angesichts des Ergebnisses noch sagen? Erste Halbzeit offene Partie, mit Vorteilen für Hapoel. Doch in der zweiten Halbzeit sind wir gegen eine gute Mannschaft, die schonungslos unsere Schwachstellen auf der Seite aufgezeigt und genützt hat, eingebrochen und haben uns ausspielen lassen, daß es nur mehr schlimm war. Gegen die kann man hier verlieren, die waren wirklich gut. Aber fünf Trümmer sind eine Watschn.
Das 1962 eröffnete Stadion (15.500 Plätze) teilt sich Hapoel mit den Stadtrivalen Maccabi und Bnei Yehuda. Es liegt in Jaffa, der ehemals arabischen Altstadt, die am Vortag ebenso wie das moderne Tel Aviv besichtigt wurde. Am Spieltag selbst wurde eine kleine Tour durch Jerusalem absolviert.
Dienstag, 20. Oktober 2009
When Saturday Comes, 273
Rezension
When Saturday Comes
The Half Decent Football Magazine
Issue 273, November 2009
46 S.
Große Probleme gibt es im englischen Nachwuchssystem. Daß die dortigen Spitzenklubs auch einen Jugendbetrieb haben, kommt ja erst ins Bewußtsein, wenn jemand wie Chelsea einen Philipp Prosenik von den Rapid-Amas holt oder für denselben Verein aufgrund eines anderen Falls wegen Kaperei eines Jugendlichen von der UEFA eine Transfersperre bis Jänner 2011 verhängt wird.
WSC bringt einen Auszug aus dem Buch Every Boy's Dream von Chris Green, das sich mit dieser Thematik beschäfigt. Da gibt es etwa einen langfristig gesehen tendenziell fatalen sozialen Trend: "Top clubs' training centres tend to be situated deep in the countryside, miles from public transport links, but insist on promt arrival and near-100 per cent attendance. If you're late more than once, you don't get picked at the weekend. For kids whose parents don't have cars, or happen to work the wrong ours, that's tough luck (several coaches note that their intake is increasingly middle class)."
Es geht aber auch um die Qualität der Ausbildung der Nachwuchstrainer: "By 2012, the FA predicts that just 40 more Englishmen will obtain the top qualification, the UEFA Pro Licence, bringing our total to just under 150 (Spain has 2,140). Things get worse further down the scale: there are 895 UEFA 'A' qualified coaches in England. In Spain, there are 12,720."
An der Spitze beißt sich die Katze dann in den Schwanz, wie Andy West in seinem Artikel über die Verpflichtung, "homegrown players" am Blankett zu haben, berichtet: "Premier League clubs only go to the strenous effort of scouting, buying and integrating talented youngsters from other clubs because they feel that they have no option - local players simply aren't good enough."
Montag, 19. Oktober 2009
Sturm Graz - Rapid 1:0 (0:0)
Bundesliga, 11. Runde, 18.10.2009
Stadion Liebenau, 15.323
Eine der Chancen in der ersten Hälfte hätte drinnen sein müssen. Dann wär das anders gelaufen. So bleibt nur der sehr große Ärger über das aberkannte Tor in der Schlußminute der Nachspielzeit. Man kann in Graz verlieren, auch als bessere Mannschaft. Aber mit ersticktem Torschrei in der letzten Minute tut das weh.
Stadion Liebenau, 15.323
Eine der Chancen in der ersten Hälfte hätte drinnen sein müssen. Dann wär das anders gelaufen. So bleibt nur der sehr große Ärger über das aberkannte Tor in der Schlußminute der Nachspielzeit. Man kann in Graz verlieren, auch als bessere Mannschaft. Aber mit ersticktem Torschrei in der letzten Minute tut das weh.