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Mittwoch, 3. November 2021

1899fm – Folgen 58 und 59




Rezension


Heinz Deutsch
1899fm
Rapidfunk
1899fm.net







Gaby Fröschl war in der Ende August erschienenen 58. Folge des Podcasts 1899fm zu Gast. 1985 bis 2015 war sie dreißig Jahre lang „die gute Seele Rapids“, wie sie Heinz Deutsch nennt. Bereits in den 1960er Jahren war sie mit ihrem Vater bei Rapidspielen, erzählt Fröschl, und war so bereits lange Rapidlerin, als sie mit 1. September 1985 bei Rapid zu arbeiten begann. Zuvor hatte sie in der von Rapids damals geschäftsführenden Vizepräsident Heinz Holzbach geleiteten Druckerei als Sekretärin gearbeitet. Mit der Zeit wuchs sie bei Rapid in die Funktion einer Büroleiterin mit vielfältigen Aufgaben. Die Arbeitsbedingungen im kleinen Klubsekretariat waren seinerzeit ganz andere. „Auch wie wir dann Meister geworden sind, wir sind nicht drüber gewachsen. Wir sind weiter in unserem Büro gesessen. Die Spieler sind weiter bei uns vorbei gekommen und haben einen Kaffee getrunken.“ Eine markante Zahl, welche die Verhältnisse jener Jahre illustriert, hat sie noch parat: „Wir haben 313 Abonnenten gehabt. Das weiß ich heute noch.“
Die Dramatik der Situation Rapids am finanziellen Abgrund Anfang der 1990er Jahre erlebte Fröschl recht deutlich. „Der Herr Binder ist gegangen 1993 im Dezember und dann war ich ganz allein. Dann haben mir Gott sei Dank ein paar Fans mit dem Telefonieren geholfen. Fans! Ein paar Aushilfen haben wir so gehabt. Bei den Spielen war es so, dass oft der Exekutor gekommen ist, und da haben wir halt geschaut, dass an den Kassen nicht viel Geld drinnen ist. Das war unser einzige Möglichkeit, dass wir die Rechnungen bezahlen konnten.“ Als Erfolg verbucht sie, dass alle Matches im Frühjahr 1994 stattfinden konnten. „Wird man da manchmal wütend?“ fragt Heinz Deutsch. „Auf gewisse Leute, die nur kommen, sich profilieren und mir dann sagen, ich arbeite zuwenig, oder zu anderen auch.“ sagt Fröschl ohne Namensnennung.
Ihre Kernaufgabe war Vereinskorrespondenz, Betreuung von Präsident und Präsidum sowie die Spielerbetreuung. Bis in die 1990er Jahre wäre das Verhältnis mit den Spielern eng gewesen, in den 2000ern habe sich das mit Veränderung der Lebenswelten (Handy) verändert. Fröschl bot einen interessanten Einblick in die Umstände, unter denen Rapid früher arbeitete.

Daniel Mandl teilt in Folge 59 aus dem September 2021 im Gespräch mit Heinz Deutsch seine Einschätzungen über Kader, Spielstil sowie die Chancen Rapids in der Europa League-Gruppe Rapids. „Es gibt zu viele Rückfälle in alte Muster. Das hat auch damit zu tun, dass sich die Mannschaft in den vor zwei Jahren schon angesprochenen Automatismen nicht bahnbrechend verändert hat.“ sagt er mit Rückblick auf die Situation beim letzten Interview vor zwei Jahren in Folge 8. Als „absolut größte Baustellen“ sieht Mandl die Positionen 6 und 2. Er findet, dass Rapid mit den Spielern, die wir haben, dominanter auftreten müsste.
Den Österreicher-Topf hält Mandl konzeptuell für veraltet. Wenn man ihn beibehält, sollte ihn man besser dotieren, findet er. Etwa verdoppeln, um Wirksamkeit zu haben.
Im Laufe der Unterhaltung geht viel um die Perspektiven Rapids in der Europa League, Mandl wünscht sich aber auch stärkeres Auftreten in der Meisterschaft, um sich oben einen größeren Abstand Rapid zu Konkurrenten nach unten zu schaffen. Er ging dabei von einem relativen Spitzenplatz wie vorige Saison aus. Dieser Wunsch ging bislang nicht in Erfüllung.

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