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Dienstag, 19. Oktober 2021
Ballesterer 165
Rezension
ballesterer
Nr. 165, November 2021
84 S.
In meiner popkulturellen Halbbildung kam beim Anblick des Titelblatts die Kindheitserinnerung an die Comicfigur Tintin (Tim und Struppi) hoch. Es geht im Schwerpunkt des Hefts allerdings um etwas ganz anderes, wie der zweite Blick offenbart: Videospiele. Vor dreißig Jahren hatte ich ein Gerät namens „Gameboy“, mit dem man mit den damaligen Mannschaften die WM 1990 nachspielen konnte. Ich wählte Argentinien und verlor immer. Damit war mein Interesse an solchem Zeitvertreib bald auch schon wieder beendet. Drei Jahrzehnte später ist es seither vom absoluten Nullpunkt nicht mehr emporgekommen. Da der Halbbildung entgegenzuwirken allerdings ein sinnvolles Lebensziel ist, wurde dennoch studiert, was das favorisierte Fußballmagazin davon berichtet. So lerne ich hier, dass in heutigen Fußballvideospielen nicht vordergründig um Geschicklichkeit geht, sondern derjenige gewinnen kann, der das meiste Geld an die Betreiberfirma einzahlt. Torjubelverrenkungen von Torschützen im echten Fußball sind Nachahmungen von Computerspielfiguren, lerne ich hier ebenfalls. Diese Welt bleibt mir fremd, aber nach der Lektüre hier habe ich zumindest unbekannte neue Worte gesehen und einige Anhaltspunkte erfahren, worin andere Menschen ihre Lebenszeit investieren. Weiters im Heft finden sich ein Interview mit Peter Pacult, eine Analyse zur ÖFB-Präsidentenwahl und Artikel über den Siebenjahresplan des DSV Leoben. Spannend war eine Reportage aus Novi Sad über vereinspolitische Perspektiven des FK Vojvodina in Stadt und Land und dazu ein Interview mit dem serbischen Spielergewerkschafts-Präsidenten Poledica. In Folge 50 meiner Amateurfußball-Kolumne Nebenschauplätze stelle ich in dieser Ausgabe einen überregional weniger bekannten FAC vor, nämlich den Friesacher Athletik-Club.
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