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Mittwoch, 8. Juli 2020

11 Freunde, 224




Rezension


11 Freunde
Magazin für Fußballkultur
Nr. 224, Juli 2020
116 S.








„Niemand wird Fußballfan wegen des Fußballs. Man wird Fußballfans wegen der Fans. Vielleicht gehen kleine Jungs und Mädchen deshalb zum ersten Mal in ein Stadion, weil sie selber Fußball spielen und davon fasziniert sind, was man alles anstellen kann mit einem Ball an den Füßen. Oder sie haben fasziniert vor dem Fernseher gesessen, die großen Stars bestaunt und hoffen nun, im Stadion etwas ähnlich Aufregendes zu sehen. Aber für den Big Bang der meisten Fanleben sorgen die Menschen auf den Rängen. Fast alle haben wir uns schockartig verliebt, weil uns nichts auf diese Erfahrung vorbereiten konnte.“ schreibt Christoph Biermann in einem Essay über das Fehlen der Fans im Geisterspielfußball.

Die spannendste Geschichte im Heft stammt von Uli Hesse, der bekannten Fußballerzitaten auf den Grund geht und feststellt, dass auch berühmte Zitate falsch bis erfunden sind wie etwa das Andreas Möller zugeschriebene „Mailand oder Madrid – Hauptsache Italien“. Hesse schreibt, dass in keinem Medienbericht der fraglichen Zeit 1992 der Spruch vorkomme. Erstmals tauche er 1999 in einem Zitatebuch auf, in dem auch ein anderes Fußballerzitat steht, das so wohl nie gefallen ist. Im Artikel kommt auch der Wiener Falschzitateforscher Gerald Krieghofer (falschzitate.blogspot.com) vor.

Der von der letzten Zeitspiel-Ausgabe aufgespielte Ball der historischen Bedeutung der 1920er Jahre für die Fußballgeschichte wird im Heft aufgenommen und mit schön kolorierten stimmungsvollen Bildern und einem ohne Nennung auf Zeitspiel Bezug nehmenden Artikel weitergespielt.

Weitere Themen im Heft sind u.a. Schalke 04, Hertha BSC, Altona 93, Rot-Weiss Essen und ein schöner Artikel über einen Liverpool-Fan.

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